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Schweiz: Bund prüft Tempo 60 auf Autobahnen

Um Staus zu reduzieren: Bund prüft Tempo 60 auf Autobahnen

12.07.2022, 06:3412.07.2022, 14:22
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Vor allem zu Stosszeiten kommt es auf den Schweizer Autobahnen immer wieder zu Staus – dagegen will der Bund nun offenbar vorgehen. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, prüft das Bundesamt für Strassen (Astra) derzeit verschiedene Optionen, um Verkehrsüberlastungen zu verhindern. Zur Debatte steht unter anderem eine Verringerung des Tempos bei Staugefahr auf 60 Kilometer pro Stunde.

Der Osterreiseverkehr am Karfreitag staut sich vor dem Gotthard Tunnel in Richtung Sueden zwischen Amsteg und Beckenriend, uber den Seelisbergtunnel hinaus, bis auf ueber 20 Kilometer Laenge, am Freit ...
Solche Bilder will der Bund so gut wie möglich verhindern – vielleicht mit Tempo 60.Bild: keystone

Dies bestätigt Astra-Sprecher Benno Schmid im Bericht. «Wir prüfen, ob mit Tempo 60 bei den Geschwindigkeits-Harmonisierungsanlagen der Verkehr noch länger flüssig gehalten werden kann als mit Tempo 80», lässt er verlauten. Sollte sich dies bestätigen, könne man möglicherweise einen Pilotversuch lancieren. Darüber entschieden wird im nächsten Jahr.

Heute wird das Tempo auf der Autobahn je nach Streckenabschnitt auf bis zu 80 Kilometer pro Stunde gedrosselt. Dies soll sich gemäss Schmid bewährt haben. Als Beispiel nennt das Astra Erfahrungen auf der A14 zwischen den Verzweigungen Rütihof und Rotsee im Kanton Luzern. Auf dieser habe man mit einer dynamischen Tempogestaltung Stau um 60 Prozent und stockenden Verkehr um 25 Prozent reduzieren können.

Für diese Pläne gibt es aber auch Kritik. Beim Automobil-Club ACS kann man diese Pläne nicht nachvollziehen. «Das ist völlig unnötig», sagt ACS-Präsident Thomas Hurter gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Tempo 60 gehe ihm zu weit, auch wenn man im Club nicht generell gegen eine Verkehrssteuerung sei. Ähnlich sehen die Reaktionen beim Schweizerischen Nutzfahrzeugverband Astag aus. Präsident Thierry Burkart befürchtet, dass durch eine solche Massnahme der Verkehr auf Hauptstrassen in Städten, Agglomerationen und Dörfern verlagert werde. «Das wäre kontraproduktiv und wird vom Astag abgelehnt», wird er zitiert.

Neben der Temporeduktion prüft Astra gemäss dem Bericht auch andere Massnahmen – etwa ein Linksfahrverbot für Lastwagen während Spitzenzeiten sowie eine Verkürzung und zeitliche Verschiebung des Nachtfahrverbots für solche. Auch die Schliessung von einzelnen Autobahnspuren und -einfahrten soll ein Thema sein. (dab)

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219 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Texas_1
12.07.2022 07:21registriert April 2021
Wisst ihr, was auch den Stau verringert: wenn jeder wüsste, wie ein Reissverschluss funktioniert.
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Pontifax
12.07.2022 07:09registriert Mai 2021
Erst einmal das absolute Überholverbot für Fahrzeuge, die nicht 120 fahren können, auf 2-spurigen Autobahnen. Dann Verkehrsschule bezüglich Verhalten bei Autobahn- Ein- und Ausfahrten. Dann noch Schulungswiederholung bezüglich Sinn und korrektem Einsatz des Blinkers. Und schlussendlich sofortiger Führerscheinentzug bei Handy am Steuer. DAS würde den Verkehr wieder massiv beschleunigen!
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it‘s-a-me
12.07.2022 07:00registriert Oktober 2020
Also bei 60 fahren sie durch die Dörfer und bei Stau nicht?

Ich finde Tempodrosselung ja auch mühsam, aber wenn’s den Stau vermeidet, dann lieber das.
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