Schweizer Autofahrer könnten schon bald die Möglichkeit erhalten, ihre Nummernschilder individuell zu gestalten, wie der Blick berichtet. Demnach prüft das Bundesamt für Strassen (ASTRA) derzeit die Einführung von sogenannten «vanity plates», zu Deutsch «Eitelkeitsplatten», bei denen Fahrzeughalter, statt wie bisher eine Zahl, eine frei wählbare Kombination aus Buchstaben und Zahlen auf ihrem Kontrollschild haben könnten. Der Bundesrat reagiert damit auf eine Motion von Lega-Nationalrat Lorenzo Quadri.
In einer Motion aus dem April fordert der Tessiner den Bundesrat auf, die Gesetzgebung so anzupassen, dass spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem einem Kanton die verfügbaren Nummernschilder ausgehen, personalisierte Kennzeichen erlaubt sein werden.
In Kantonen werden zurzeit nur Nummernschilder von 1 bis 999'999 ausgestellt. Vor allem in den Kantonen Zürich und Bern gehen deshalb langsam aber sicher die für Nummernschilder verfügbare Nummern aus. Individualisierte Kennzeichen sollen, laut Quadri, die Lösung für diese Problematik sein.
Nicht nur in den USA gibt es individualisierte Autokennzeichen. Auch in Europa gibt es sie bereits in einigen Ländern. So kennen Deutschland, Österreich und Belgien Kennzeichen mit persönlichem Bezug. Dort erfreuen sie sich grosser Beliebtheit, obwohl auch strenge Regeln gelten: Kombinationen, die als Beleidigung oder als obszön interpretiert werden könnten, sind verboten. In Deutschland sind zum Beispiel Kompositionen wie HJ und SS verboten.
In der Schweiz wären wohl ähnliche Einschränkungen zu erwarten. So sollen beispielsweise Schimpfwörter nicht zugelassen werden, und das Kantonskürzel müsste voraussichtlich weiterhin am Anfang des Nummernschilds stehen.
Die Möglichkeit, ein personalisiertes Kennzeichen zu erwerben, könnte auch den Kantonen finanziell zugutekommen. Wie schon bei den heute erlaubten, begehrten Nummern, würden die Einnahmen aus dem Verkauf der «vanity plates» in die Kantonskassen fliessen. Dies könnte eine neue lukrative Einnahmequelle darstellen. In Belgien kann man personalisierte Nummernschilder zum Beispiel für 1000 Euro erstellen lassen. Damit verdiente der belgische Staat alleine im letzten Jahr 13 Millionen Euro.
Ob und wann die personalisierten Schilder in der Schweiz eingeführt werden, ist noch offen. Bis 2027 könnten die neuen Autonummern jedoch Realität werden. (ear)
Win 1: Käufer ist zufrieden mit seiner Nummer.
Win 2: Staat ist zufrieden mit dem Budget.
Win 3: Ab und zu ein Schmunzler oder ein Kopfschütteln auf der Autobahn.
Kann man von mir aus machen.