Wenn alles so weiterläuft wie bisher, wird der Kanton Zürich in rund fünf Jahren das Auto-Nummernschild ZH 1'000'000 herausgeben müssen. Dies hat eine Designanpassung zur Folge. Eine Projektgruppe beim Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat hierzu ihre Arbeit bereits aufgenommen.
Ob die neuen Schilder auch mit Buchstaben kombiniert werden, ist noch offen. Die watson-User hatten auf jeden Fall schon mal gute (und weniger ernst gemeinte) Vorschläge, wie unsere Nummernschilder künftig aussehen sollen.
Aber vielleicht könnte ja auch Inspiration im Ausland helfen. Wir haben geschaut, wie andere Länder das Autonummern-Problem gelöst haben:
Die deutsche Nummer besteht aus einem der 725 verschiedenen Unterscheidungszeichen von einem bis drei Buchstaben (hier RA, allgemein von A für Augsburg bis ZZ für Zeitz) für den Verwaltungsbezirk der Zulassungsbehörde sowie der Erkennungsnummer von einem oder zwei Buchstaben und bis zu vier Ziffern (hier KL 8136). Die Erkennungsnummer ist wählbar.
Auch in Österreich beginnt die Autonummer mit der Abkürzung der Zulassungsbehörde (ein oder zwei Buchstaben), dahinter steht das Landeswappen. Gefolgt wird dieses vom Vormerkzeichen, das aus einer Kombination aus Ziffern und Buchstaben gebildet und grundsätzlich in ansteigender Reihenfolge vergeben wird. Es gibt auch hier Wunschkennzeichen, für die extra bezahlt werden muss.
Die Kennzeichen in Frankreich werden national vergeben. Regionale Codierungen sind nicht mehr möglich. Im rechten blauen Feld steht jetzt aber das Logo der Region und die Nummer des Départements. Das Kennzeichen besteht immer aus zwei Buchstaben, dann drei Ziffern und nochmals zwei Buchstaben (das erste Kennzeichen ist AA-001-AA).
Ähnlich wie in Frankreich zeigt sich die Region auch in Italien im blauen Teil rechts. Die Herkunft kann (bei den neuen Nummern) sonst nicht von der Autonummer abgelesen werden. Auch hier ist das Muster AA 000AA. Wobei I, O, Q und U nicht vergeben werden.
In Grossbritannien ist das Wappen und die Abkürzung UK links optional. Die ersten beiden Buchstaben (hier BD) stehen für die Registrierungsstelle, also die Region.
Danach folgen zwei Ziffern, welche auf das Ausstellungsjahr hinweisen. Entweder zeigen diese das tatsächliche Jahr (falls zwischen März und August herausgegeben) oder das Jahr plus 50 (falls zwischen September und Februar herausgegeben). In diesem Fall war es also zwischen dem 1. September 2001 und dem 28. Februar 2002). Die letzten drei Buchstaben sind dann zufällig.
In den USA sind die Nummernschilder von Staat zu Staat unterschiedlich. Oft bestehen sie aus Symbolen, Farben oder Slogans der Region. Kleine Staaten wie Delaware oder Rhode Island haben einfach sechs Ziffern; grössere wie Kalifornien sieben Zeichen im Format 0AAA000.
In Florida werden seit 2003 Schilder in folgenden Formaten herausgegeben: AAA A00, A00 0AA, 00A AAA, 000 0AA oder AA0 0AA.
Die Territorien der USA, beispielsweise Amerikanisch Samoa, halten sich grundsätzlich an den Stil der US-Nummernschilder. In diesem Fall reichen aber vier Ziffern. Motu o Fiafiaga steht für «Paradies-Insel».
In Kanada sieht es ähnlich aus wie in den USA. Die Provinzen und Territorien können über ihre Nummernschilder entscheiden. Die meisten sind im Format AAA 0000 oder AAA 000. Es gibt aber auch solche, die einfach aus sechs Ziffern bestehen (z. B. Nunavut) oder wie im Fall von Yukon mit AAA00. Normalerweise werden die Schilder in aufsteigender Form herausgegeben.
Im Iran hat im rechten Bereich jede Provinz ihre eigene Zahl (aus dem persischen Alphabet). Hier also die 11. Darüber steht «Iran».
Auf der linken Seite ist's immer 00A000 (im persischen Alphabet, hier also: 12B345). Die Schilder werden in aufsteigender Form herausgegeben – also von 11A111 bis 99A999 –, danach folgt der nächste Buchstabe.
In Russland stehen die Buchstaben im Feld links für die Serie, die drei Ziffern sind der Registrierungscode. Rechts zeigt die Zahl die Region an (normalerweise zwei Ziffern, teilweise auch drei), darunter das Länderkürzel und die Fahne.
Damit die Buchstaben auch in Ländern ohne kyrillische Schrift besser lesbar sind, wurden nur die zwölf Buchstaben gewählt, welche auch im westlichen Alphabet in ähnlicher Form vertreten sind (auch wenn sie anders ausgesprochen werden, hier z. B. SNA und nicht CHA).
Seit dem Jahr 2000 beginnt das Autoschild Marokkos mit einer maximal fünfstelligen Zahl. Gefolgt wird diese von einem Buchstaben aus dem arabischen Alphabet, die ein- oder zweistellige Zahl am Schluss deutet auf die Region hin.
In Südafrika gestaltet jede Provinz ihr Nummernschild selbst. So farbig wie hier eines aus dem Eastern Cape sind nicht alle. Die Provinz wird normalerweise am Schluss angezeigt (ausser im Western Cape mit Kapstadt ein CA zu Beginn).
Dazu kommen praktisch überall sechs Ziffern oder Buchstaben, die oft im Format AAA 000 zufällig vergeben werden.
Saudi-Arabiens Nummernschilder sind im arabischen und lateinischen Alphabet. Sie bestehen immer aus einer bis zu vierstelligen Zahl und einer Drei-Buchstaben-Folge.
In Mexiko werden die Nummernschilder auf Staaten-Ebene herausgegeben. Allerdings betrifft dies nur das Design, welches die Staaten auch immer wieder mal ändern.
Die Codierung und Nummerierung erfolgt staatlich. Chiapas beginnt beispielsweise mit drei Buchstaben zwischen DLA und DSZ. Gefolgt wird dieser regionale Code von früher vier Ziffern im Format 00-00, mittlerweile gibt es aber verschiedene Formate (z. B. AAA-000-A, A00-AAA).
In China (Hong Kong und Macau haben eigene Schilder) sind auch die Provinzen Herr über ihre Autonummern. Im linken Bereich stehen ein chinesisches Zeichen und ein lateinischer Buchstabe für die Region. Der lateinische Buchstabe musste dazugefügt werden, weil die Kombinationen ausgingen.
Gefolgt wird das Ganze von fünf Zeichen (maximal zwei Buchstaben nach 16 vorgegebenen Positionen, z. B.: 000A0, 0AA00 etc.). Die Kombination wird zufällig von einem Computer generiert.
In Japan werden die Autoschilder national vergeben. Das Schild hat je nach Fahrzeugart eine unterschiedliche Farbe. Auch die Nummer oben (hier 77) steht für die Art des Fahrzeugs. Es gibt übrigens auch solche, die in der Nacht leuchten ...
Die japanischen Zeichen oben stehen für die Präfektur und dort jeweils grössere Ortschaften (hier 横浜 – Yokohama in der Präfektur Kanagawa). Auf der unteren Zeile steht ein Zeichen (hier や), welches das «Umlackieren» der Schildfarbe verhindern soll (jede Farbe hat seine bestimmten Zeichen), gefolgt von einer vierstelligen Zahl.
In Australien werden die Schilder von den Staaten und Territorien herausgegeben. Sie haben – ähnlich wie in den USA – immer auch den Slogan der Region drauf. Auch die Farbe können die Regionen fix bestimmen.
Die Autonummer besteht jeweils aus Buchstaben und Ziffern, je nach Region in unterschiedlichem Format, wobei der erste Buchstabe meist auf den Staat bzw. das Territorium hinweist. Die Ziffern- und Buchstabenfolge ist danach je nach Staat/Territorium geregelt.
So, und nun zu wichtigeren Problemen…
Eine weitere Möglichkeit wäre, dass E-Autos ein Nummernschild mit E-12345 bekommen, so hat man auch wieder ein bisschen Zeit gespart :)