Die Parkgebühren mit Twint zu bezahlen, ist praktisch und beliebt. Doch immer wieder kommt es trotz Zahlungsbestätigung zu einer Parkbusse. Schuld ist ein technischer Fehler.
Hinter der Funktion «Parkingpay» beim Bezahldienst Twint steht die Firma Digitalparking. Beim technischen Fehler kommt es zu einem Verbindungsproblem, bei dem Twint nicht auf eine Zahlungsanfrage von «Parkingpay» reagiert: Bereits nach drei Minuten bricht der Vorgang ab. Bei der eigenen App der Firma Parkingpay kommt dies nicht vor.
Wer Opfer dieses technischen Fehlers wird, bemerkt dies in der Regel gar nicht, denn es wird eine Bestätigung angezeigt, dass die Zahlung eingegangen sei. Es wird jedoch weder ein Beleg generiert noch der Betrag vom Konto abgebucht. Laut Twint betrifft der technische Fehler eine von 150'000 Transaktionen, wie der Beobachter schreibt. Somit kommt es im Schnitt jeden zweiten Tag zu einer ungerechtfertigten Busse, was Twint gegenüber dem «Beobachter» bestätigt. Das sind aber nur die Fälle, die bei Twint gemeldet werden. Es könnten also durchaus noch mehr Personen davon betroffen sein.
Gegenüber watson sagte ein Sprecher von Twint, dass man an der Lösung des Problems arbeite:
Wer eine solche ungerechtfertigte Busse bekommt, kann sich dagegen wehren. Natürlich müssen Belege vorgewiesen werden, etwa gegenüber der Firma Parkon, die zu den grössten Parkplatzkontrolleurinnen gehört. Sie betont, bei technischen Fehlern setze man grundsätzlich auf Kulanz. Diese variiert jedoch je nach Supportperson, wie die Praxis zeigt. Der «Beobachter» hat Kenntnis von einem Fall, in dem ein Schreiben der Bank akzeptiert wurde. In einem zweiten Fall wurde trotz verschiedener Belege auf der Forderung beharrt.
Im schlimmsten Fall könnten betroffene Kundinnen und Kunden also betrieben werden, wenn sie die Busse nicht bezahlen. Wer die Busse aber bezahlt und das Geld dann bei den Verantwortlichen zurückfordern will, braucht schon mal Geduld: Digitalparking verweist jeweils an Twint, Twint hingegen auf die Datenschutzbestimmungen und die zuständige Bank.
Ein Sprecher von Twint teilte watson diesbezüglich mit, dass sich betroffene Kundinnen und Kunden an den jeweiligen Twint-Kundendienst ihrer Bank wenden könnten. «In der Regel» würde der Fall dann «schnell und einfach» gelöst.
Stellt sich schliesslich heraus, dass Twint ein technisches Problem hatte, kommt Twint gemäss Auskunft der Pressestelle die Busse. Bei einem Fall, der dem «Beobachter» vorliegt, geschah dies erst auf Nachfrage des «Beobachters» – in einem zweiten Fall ist bis dato nichts passiert.
(rbu)
Hmmm, ein Schelm wer Böses denkt... 🙏🏻