Nun empfiehlt auch der Aktionärsvertreter ISS den Aktionären der Credit Suisse, an der kommenden Generalversammlung die Décharge des Managements abzulehnen. Dies sei allerdings nur für das Geschäftsjahr 2020 erforderlich.
Das teilte Institutional Shareholder Services (ISS) am Dienstag in einem Schreiben an seine Aktionäre mit. Es seien eine Reihe von Risiko- und Kontrollproblemen durch Untersuchungen und Vergleiche aufgedeckt worden, die für die Bank und damit für ihre Aktionäre erhebliche finanzielle Schäden und Reputationskosten zur Folge hätten, heisst es. Darum sei einer Entlastung für das Fiskaljahr 2020 nicht zuzustimmen.
Für 2021 erachtet ISS eine Stimmabgabe zugunsten der Décharge jedoch als gerechtfertigt. Denn es seien «in erheblichem Umfang Personalauffrischungs- und Abhilfemassnahmen durchgeführt» worden. Nichtsdestotrotz bestehe auch für das vergangene Geschäftsjahr «eine gewisse Besorgnis angesichts der Handlungen des ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten» António Horta-Osório.
Der Vergütungsbericht werde «von den Aktionären aufmerksam verfolgt», solle aber ebenfalls unterstützt werden. Wie bereits der Aktionärsvertreter Ethos verlangt zudem auch ISS laut der Mitteilung eine Sonderprüfung bei der CS im Fall der Supply Chain Finance Funds - besser bekannt als Fall Greensill - und im Fall der sogenannten Suisse Secrets. (sda/awp)