Schweiz
Basel-Landschaft

Durchfahrtbussen in Birsfelden BL: Rückfragen nur noch per Mail

Signalisierung der automatischen Durchfahrtskontrolle, die seit 1. September 2025 den Durchgangsverkehr aus den Quartierstrassen fernhalten soll - aufgenommen am 8. Oktober 2025 in Birsfelden BL. (KEY ...
Signalisierung der automatischen Durchfahrtskontrolle in Birsfelden.Bild: keystone

Belastung «sehr hoch» – jetzt bekommt die Gemeinde Birsfelden die Bussenflut zu spüren

08.10.2025, 14:5308.10.2025, 17:22

Die Gemeinde Birsfelden BL nimmt Rückfragen und Reklamationen bezüglich Durchfahrtsbussen nur noch per E-Mail entgegen. Die Belastung in der Verwaltung ist derzeit «sehr hoch», wie Martin Schürmann, Leiter der Gemeindeverwaltung, am Mittwoch zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Das «bewältigbare Mass» ist laut Schürmann bei der zuständigen Abteilung letzte Woche überschritten worden. Leider habe man festgestellt, dass eine «nicht unerhebliche Zahl von Personen weiterhin auf allen Wegen versucht, telefonisch weiter zu kommen». Das werde für die anderen Abteilungen ebenfalls zur Belastung.

Der tägliche Schnitt, der mit 1000 Übertretungen pro Tag anfangs für öffentliche Aufmerksamkeit sorgte, geht inzwischen in der Tendenz zurück, wie Schürmann sagte. Darüber, wie viele der Bussen tatsächlich bezahlt würden, könne die Gemeinde wegen der 30-tägigen Zahlungsfrist erst ab Mitte Oktober Auskunft geben.

Offizielle Beschwerden gegen Bussen seien bei der Gemeinde Stand Mittwoch noch keine eingegangen, sagte Schürmann weiter. Es gebe jedoch drei Beschwerden von Personen, die keine Durchfahrtsbewilligung erhalten hätten.

TCS befürchtet, dass viele das System nicht verstehen

«Das grösste Problem ist, dass die Menschen das System nicht verstehen», sagte Birgit Kron, stellvertretende Geschäftsführerin der TCS Sektion beider Basel. Problematisch sei auch die Sprachbarriere. Kron erzählte im Gespräch mit Keystone-SDA von einem französischen Pendler, der gleich fünfmal erwischt worden sei und nun 500 Franken an Bussen bezahlen müsse.

Laut Kron hat der TCS «von allen möglichen Seiten» Zuschriften bekommen. Man verstehe beim TCS die Gemeinde und das Problem mit dem Ausweichverkehr, sagte Kron. Die automatische Durchfahrtskontrolle löse das Problem der Verkehrsüberlastung aber nicht. Der Verband werde Beschwerdeführende unterstützen, im schlimmsten Fall auch finanziell.

Die Gemeinde Birsfelden büsst seit Mitte September Autofahrerinnen und Autofahrer mit 100 Franken, wenn sie unerlaubt bestimmte Quartierstrassen nutzen, um dem Verkehr auf der Autobahn und auf der Hauptstrasse in Richtung Basel auszuweichen. Zu diesem Zweck werden im Rahmen einer automatischen Durchfahrtskontrolle Kameras eingesetzt, die die Nummernschilder bei Einfahrt und Ausfahrt erfassen. (sda)

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200 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Da Mic
08.10.2025 14:59registriert August 2022
«Das grösste Problem ist, dass die Menschen das System nicht verstehen.» – Wenn jemand das System «Signal Motorfahrverbot» nicht versteht, ist die Abgabe des Führerausweises dringend. Und wenn die Ausnahmen des Fahrverbots nicht verstanden werden, dann soll man im Zweifel sich nicht als ausgenommen annehmen.

Das Problem ist vermutlich eher, dass die Fehlbaren überrascht (und deshalb wütend) sind, dass Regeln tatsächlich auch für sie gelten.
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kusel
08.10.2025 15:04registriert Januar 2015
Wenn ich in Frankreich unterwegs bin muss ich auch schauen, dass ich die Sprache verstehe und mir keine Bussen einhandle. Birsfelden hat recht. Denn so kann es mit dem Durchgangsverkehr in den Dörfern nicht mehr weitergehen.
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Chihuahua
08.10.2025 15:14registriert Mai 2023
TCS: «Das grösste Problem ist, dass die Menschen das System nicht verstehen.» Blödsinn! Wenn die Menschen das Verkehrsschild nicht korrekt erkennen und interpretieren können, ist es Zeit, über alternative Fortbewegungsmittel nachzudenken.
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