Schweiz
Basel

Wegen Belästigungen: Basler Frauen wollen am Rhein eigenen Strandbereich

Luftaufnahme ueber dem Rhein mit Blick auf das Grossbasel, links, und das Kleinbasel, rechts, mit dem Areal der Kaserne, rechts Mitte, und dem ehemaligen Dominikanerinnenkloster Klingental, rechts unt ...
Am Basler Rheinufer soll es einen Frauenstrand geben. Bild: keystone

«Männer haben masturbiert»: Petition verlangt Frauenbereich in Basel

Das Baden im Basler Rhein ist beliebt – doch Frauen fühlen sich dort oftmals nicht sicher. Das soll sich nun ändern.
26.08.2025, 13:0026.08.2025, 13:48
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Im Sommer tummeln sich zahlreiche Sonnenanbeter und Wasserratten am Basler Rheinufer. Doch nicht alle erleben die Zeit dort positiv. Offenbar werden dort viele Frauen von Männern belästigt. Dies soll sich nun ändern, denn eine Online-Petition fordert einen eigenen Bereich am Rheinufer für Frauen. Nach knapp einer Woche haben über 500 Personen die Petition unterschrieben.

Nacktheit und Belästigung

Initiantin ist die 36-jährige Grafikdesignerin Vanessa Serrano. Auslöser für ihre Forderung war ein Vorfall mit einem Mann, der sich viel zu nahe bei ihr und ihrer Schwester aufgehalten habe, erzählt sie dem SRF. Der Mann sei nackt gewesen und habe die zwei Frauen angesprochen, weshalb sie gezwungen waren, ihn anzusehen. Als sie daraufhin weggingen, seien sie auch dort wieder von anderen Männern belästigt worden.

Solche Vorfälle hätten auch andere Frauen erlebt, erfuhr das SRF bei einer kurzen Umfrage am Rheinufer. Eine Betroffene erzählte, einige Männer hätten sogar masturbiert.

People enjoy the sun at the Rhein at the 69th Eurovision Song Contest in Basel, Switzerland, on Friday, May 16, 2025. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Im Sommer ist das Baden im Fluss beliebt.Bild: keystone

Bei den befragten Frauen kam die Idee eines eigenen Strandabschnitts gut an. Wie dieser verwirklicht werden soll, ist noch unklar. Eine Strandpolizei braucht es gemäss Serrano nicht, zwei Plakate würden schon genügen. Auch die Beschränkung auf einige Stunden pro Tag würde für das Sicherheitsgefühl schon reichen.

Gemäss Petitionstext soll der Bereich auch intergeschlechtlichen, nicht-binären und trans Personen offenstehen. Als Vorbild gilt die Frauenbadi in Zürich.

Es gibt auch Kritik

Die Idee eines Frauenstrands kommt aber nicht bei allen gut an. Einige der Frauen befürchten so mehr Sexismus und Diskriminierung, was dem Gleichberechtigungsgedanken mehr Schaden als Nutzen brächte. (kek)

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Sexismus in den Medien
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quelle: shutterstock / screenshot blick / bearbeitung watson
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150 Kommentare
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MainAccount
26.08.2025 13:15registriert Oktober 2020
Diese Forderung ist für mich eher rückständig, anstatt das unmögliche Verhalten einiger weniger zu sanktionieren wird einfach segregiert. Das ist einer modernen Schweiz unwürdig.
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Handschuh
26.08.2025 13:36registriert März 2021
Ich will keine Verhältnisse in der Schweiz wie in anderen Ländern, wo sich Frauen, um ‚geschützt‘ zu sein, in separate Räume begeben oder sich verhüllen müssen. Das ist brandgefährlich für die Gleichberechtigung der Geschlechter.
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Hand-Solo
26.08.2025 13:58registriert März 2014
Das würde entweder geschlechtergetrennte (Männer und Frauen) Bereiche bedeuten, was schon ziemlich rückständig und fundamentalistisch ist. Oder nur ein Frauenbereich, was gegenüber den Männern diskriminierend ist (vor allem der überwiegenden Mehrheit, die sich normal benehmen)

Oder aber, ein ganz wildes Konzept: Vielleicht mal gegen die Übeltäter vorgehen? Ich weiss ganz weit hergeholt! *ironieoff*
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