Schweiz
Bern

Zwei Folgen der Kasachstan-Affäre: Markwalder sagt, es sei die Hölle gewesen und die PR-Dame verliert den Bundeshaus-Zugang

Christa Markwalder: «Die letzten Tage waren für mich die Hölle.»
Christa Markwalder: «Die letzten Tage waren für mich die Hölle.»Bild: KEYSTONE

Zwei Folgen der Kasachstan-Affäre: Markwalder sagt, es sei die Hölle gewesen und die PR-Dame verliert den Bundeshaus-Zugang

12.05.2015, 06:5012.05.2015, 09:54
Mehr «Schweiz»

Verhaltene Selbstkritik von Christa Markwalder. In einem Interview mit dem «Blick» gibt die FDP-Nationalrätin zu, gutgläubig gewesen zu sein. Den Vorwurf, sie habe für einen fremden Staat Politik gemacht, verneint sie allerdings vehement. Ihr Vertrauen sei von der Lobbyistin Marie-Louise Baumann aufs Übelste missbraucht worden – den Kontakt zur PR-Frau habe sie abgebrochen. Sie prüfe momentan rechtliche Schritte.

«Ich war unvorsichtig. Dafür entschuldige ich mich.»
Christa Markwalder im «Blick»
Christa Markwalder (r.) muss sich in der Kasachstan-Affäre Naivität vorwerfen lassen.
Christa Markwalder (r.) muss sich in der Kasachstan-Affäre Naivität vorwerfen lassen.Bild: KEYSTONE

Die letzten Tage seien die Hölle gewesen, erzählt Markwalder weiter. Sie habe sich für eine alte Geschichte erklären müssen, bei der sie in guter Absicht gehandelt habe. Für die PR-Firma Burson-Marsteller und den Auftraggeber Kasachstan hatte die Markwalder eine fragwürdige Interpellation einreichen lassen.

Derweil hat der Fall erste Konsequenzen: Marie-Louise Baumann von Burson-Marsteller muss ihre Bundeshaus-Akkreditierung abgeben. 

FDP-Nationalrätin Corina Eichenberger, welche Baumann den Badge überlassen hatte, forderte diesen gestern wieder zurück: Sie könne nicht mehr dahinterstehen. Marie-Louise Baumann war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. 

Jeder Nationalrat hat das Recht, zwei externe Personen für das Bundeshaus zu akkreditieren. Dieses System steht nicht erst seit der Kasachstan-Affäre in der Kritik. 20 National- und Ständeräte verzichten darauf, diese Möglichkeit zu nutzen.

Christa Markwalder ist designierte Nationalratspräsidentin. Die SVP droht nun, Markwalder nicht zu wählen.

(tog)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Karl33
12.05.2015 08:45registriert April 2015
Wenn am Ende die Politiker nicht mehr verantwortlich sind, für was sie tun (wohl weil sie gekauft sind und gar nicht selbst entscheiden müssen), dann taugen sie nicht als Politiker. Die Frau soll zurücktreten.
00
Melden
Zum Kommentar
4
Das sind aktuell die 10 beliebtesten Elektroautos
Ein E-Auto von Skoda verkauft sich in der Schweiz derzeit besonders gut. Über das ganze Jahr hat aber ein Modell von Tesla die Nase vorn. Nicht in Fahrt kommen bei uns die chinesischen Autobauer.

Im November wurden in der Schweiz 4143 Elektroautos neu zugelassen. «Stromer» machen 21,1 Prozent des Marktes aus und damit geringfügig weniger als vor einem Jahr mit 21,6 Prozent.

Im gesamten Jahresverlauf ist Teslas Model Y das mit grossem Abstand meistverkaufte Elektroauto zwischen Romanshorn und Genf. Im November aber grüsst ein anderes E-Auto von der Spitze: Skodas Elektro-SUV Enyaq holt sich in der Monatsrangliste die Spitzenposition, knapp vor dem Model Y und Audis Q4.

Zur Story