Schweiz
Bern

Bundesstrafgericht: Reitschul-Bombenleger kassiert Freiheitsstrafe von vier Jahren

Bundesstrafgericht: Reitschul-Bombenleger kassiert Freiheitsstrafe von vier Jahren

07.04.2016, 11:3407.04.2016, 17:23
Mehr «Schweiz»
Die Berner Reitschule.
Die Berner Reitschule.
Bild: KEYSTONE

Im Prozess zum gescheiterten Anschlag auf die Berner Reitschule 2007 hat das Bundesstrafgericht am Donnerstag einen 26-Jährigen zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt. Es folgte damit vollumfänglich der Forderung der Staatsanwaltschaft.

Der Schuldspruch erfolgte wegen Gefährdung durch Sprengstoffe sowie versuchter Brandstiftung.

Es sei erwiesen, dass der Beschuldigte DNA auf dem Sprengsatz hinterliess, sagte die Richterin. Deshalb sei seine Täterschaft bewiesen. Der junge Mann habe zum Tatzeitpunkt eine rechte Gesinnung gehabt und in dieser Zeit im Internet zu Sprengsätzen Einträge geschrieben. In seiner Wohnung seien Gegenstände gefunden worden, die im Zusammenhang zum Sprengsatz standen.

Leib und Leben der Konzertbesucher bedroht

Es habe eine Gefährdung von Leib und Leben für die Konzertbesucher bestanden. Der Sprengsatz hätte einer Feuersbrunst im Konzertsaal auslösen können. Er wurde jedoch zuvor vom Sicherheitspersonal entdeckt.

Der heute 26-Jährige handelte laut Gericht mit Vorsatz. Er deponierte den Sprengsatz an einem Ort, der von vielen Besuchern aufgesucht wurde. Seine Opfer seien «nichtsahnende, wehrlose Menschen» gewesen, so die Richterin. Das Alter des Täters und sein Verhalten seitdem wurden strafmildernd bewertet.

Die Verteidigung hatte in dem Indizienprozess einen Freispruch gefordert. Das Gericht sei nun aber den von der Staatsanwaltschaft hervorgebrachten Indizien – allen voran DNA-Spuren – vollumfänglich gefolgt. Dies sagte ein Vertreter der Bundesanwaltschaft im Anschluss an die Urteilsverkündung auf Anfrage. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Ohne Disziplin passieren Unfälle»: Nach tödlichem Unfall fordert Experte Veränderungen
Wie konnte es passieren, dass sich in einem Fahrzeug der Schweizer Armee eine geladene Waffe befand, aus der sich ein Schuss löste? Nach dem schrecklichen Unfall in Bremgarten ordnen Experten ein.

Nachdem am Dienstag in Bremgarten ein Rekrut durch einen Schuss aus einem Sturmgewehr gestorben ist, fragen sich viele, wie eine geladene Waffe in ein Militärfahrzeug gelangen konnte. Denn es gibt im Schweizer Militär genaue Vorschriften und Regelungen, wie mit einer Waffe umgegangen werden muss. Diese haben zum Ziel, einen Vorfall, wie er in Bremgarten passiert ist, zu verhindern – doch offenbar haben diese Sicherheitsmechanismen nicht restlos funktioniert.

Zur Story