Schweiz
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Wanderer in Wehrmachtsuniform weisen Nazi-Vorwurf zurück

Wanderer in Uniformen der Wehrmacht, unterwegs im Berner Oberland.
Wanderer in Uniformen der Wehrmacht, unterwegs im Berner Oberland.bild: srf/augenzeuge

«Falsch und beleidigend» – Wanderer in Wehrmachtsuniform weisen Nazi-Vorwurf zurück

23.07.2025, 13:04
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Die Organisation, die hinter der Wanderung von rund 25 Männern in Wehrmachtsuniform im Berner Oberland steht, hat Nazi-Vorwürfe zurückgewiesen. Es handle sich um eine Gruppe, die geschichtliche Ereignisse nachstelle.

Die «historische Reenactment-Gruppe» lehne es kategorisch ab, mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht zu werden, heisst es in der Stellungnahme, die am Mittwoch mehreren Schweizer Medien vorlag. «Wir respektieren die Gesetze uneingeschränkt und pflegen keinerlei direkte oder indirekte Verbindungen zu politischen Gruppen oder Ideologien.»

Männer in Nazi-Kleidung machen Rast im Simmental.
Männer in Nazi-Kleidung machen Rast im Simmental.bild: srf/augenzeuge

In den vergangenen zehn Jahren, in denen sich die Männer bereits im Berner Oberland getroffen haben sollen, habe es nie Probleme gegeben, heisst es demnach. «Jeder Versuch, uns mit dem Nationalsozialismus in Verbindung zu bringen, ist sowohl falsch als auch beleidigend.»

Die Berner Kantonspolizei hatte die Gruppe am Samstag oberhalb der Iffigenalp im Simmental nach Hinweisen aus der Bevölkerung kontrolliert. Die Gruppe bestand aus rund 25 Personen aus verschiedenen europäischen Ländern sowie aus den USA. Darunter war ein Schweizer Staatsangehöriger.

Keine Konsequenzen

Die Polizei habe die Gruppe angewiesen, ihre Jacken mit Nazisymbolen auszuziehen, um mögliche Auseinandersetzungen mit Drittpersonen zu vermeiden. Strafrechtliche Konsequenzen habe es nicht gegeben, da das Tragen von Nazisymbolen in der Schweiz derzeit nicht verboten sei. Die Polizei habe jedoch die Personalien aufgenommen.

Eine Mehrheit von Parteien, Kantonen und Verbänden will das Verwenden und Verbreiten von Nazisymbolen in der Öffentlichkeit verbieten. Die entsprechende Vernehmlassung zu einem Spezialgesetz des Bundesrates wurde im März dieses Jahres abgeschlossen. Wer künftig dagegen verstösst, soll mit einer Ordnungsbusse von 200 Franken bestraft werden. (pre/sda)

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163 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pedalopedro
23.07.2025 13:23registriert August 2021
Ich trage auch sehr oft Trikots von Cristiano Ronaldo. Mir ist es aber auch wichtig das ich niemals als Fan noch Fussballinteressierter wahrgenommen werde.
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m:k:
23.07.2025 13:13registriert Mai 2014
«Jeder Versuch, uns mit dem Nationalsozialismus in Verbindung zu bringen, ist sowohl falsch als auch beleidigend.»

Ja sorry, da haben die Leute wohl fälschlicherweise das Tragen von Hakenkreuzen mit Nazis in Verbindung gebracht - keine Ahnung wieso /s
Vielleicht sollte man sich eine unverfänglichere Episode der Menschheitsgeschichte wählen können die man nachstellen könnte. Z.B. wäre es doch auch spannend wie im Mittelalter Händler über die Alpen gekommen sind oder sogar die alten Römer oder noch weiter zurück Ötzi.
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001506.b818b2f8@apple
23.07.2025 13:24registriert Juli 2021
Reenactment? Meines Wissens war mal eine SS Truppe Nähe Basel an der Grenze, zog allerdings nach Paris ab. Aber mir ist nicht bekannt, dass die Wehrmacht in den schweizer Alpen wandern gingen. Ich finde, wenn man schon eine Ausrede braucht, sollte man sich das etwas genauer überlegen. Dass sowas Andere verstört, dürfte ja auch dem grössten Simpel klar werden. Der Verein sollte sich auflösen oder an irgendeinem LARP teilnehmen. Nur denke ich, dass sie dort ziemlich schnell Probleme kriegen.
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