Die Bar vor dem Gebetsraum des Islamisch-Albanischen Kulturvereins in Flums ist zerstört. Wie Vereinspräsident Arben Sulejmani sagt, hat die Überwachungskamera im Lokal aufgezeichnet, wie ein Mann um etwa 2.30 Uhr morgens die Glasscheibe in der Eingangstür einschlug und zwei Molotow-Cocktails in den Raum warf.
Erst am frühen Sonntagmorgen bemerkte ein Passant den Brand, den die Feuerwehr in der Folge löschen musste, sagt Sulejmani. Aus dem Morgengebet, das Sulejmani um sieben Uhr beginnen wollte, wurde nichts.
Das Vereinslokal besteht aus einem grösseren Aufenthaltsraum und einem Gebetsraum, der wird auch als Moschee bezeichnet. Zur Identität des oder der Täter gibt es laut Kantonspolizei bislang keine Anhaltspunkte. Die Schadenhöhe könne im Moment nicht beziffert werden.
Der Flumser Gemeindepräsident Christoph Gull zeigte sich ebenfalls sehr überrascht und betonte, dass in der Vergangenheit nichts Negatives vorgefallen sei. Der Verein habe sich aktiv um Kontakte zur Dorfgemeinschaft bemüht. So habe man zum Beispiel im Sommer mit der Kirchgemeinde einen gemeinsamen Anlass durchgeführt.
Irfan Mulsiji, Imam des Gebetsraums, teilt die Einschätzung des Gemeindepräsidenten: «Ich glaube nicht, dass dieser Anschlag einen islamophoben Hintergrund hat. Wir haben mit den Gemeindeeinwohnern und den anderen Konfessionsgemeinschaften ein sehr gutes Verhältnis und zwar schon seit Jahren. Vor einem Monat fand der religiöse Begegnungstag mit katholischen und reformierten Gläubigen statt. Das war ein grosser Erfolg.»
Weniger versöhnlich zeigt sich Nicolas Blancho, Präsident des umstrittenen Islamischen Zentralrats: «Es deutet viel darauf hin, dass die angeheizte Stimmung in den sozialen Medien und in den Kommentarspalten der Medien zu solchen Gewaltakten führt. Das ist besorgniserregend und zu verurteilen.»
Blancho und Illi kamen zusammen mit ihrer Entourage von rund 15 Personen auf Platz und besichtigten den Schaden medienwirksam. Nach rund 20 Minuten verliessen sie Flums wieder.
Besorgniserregend, da er weder den IS noch deren Gräueltaten verurteilt.