Fünf Monate nach dem Tötungsdelikt an einem Banker in Liechtenstein ist die Leiche des mutmasslichen Schützen im Bodensee gefunden worden. Das hat die Obduktion ergeben. Wie die bayrische Polizei am Montagnachmittag mitteilte, halfen ein Zahnabgleich und zahlreiche vorgefundene Gegenstände, den 59-jährigen Jürgen Hermann zu identifizieren.
Hermanns Körper trieb offenbar monatelang im See. Die Todesursache: eine Schussverletzung. Ob der Liechtensteiner sich selbst getötet hatte, oder erschossen wurde, ist nicht klar. Wie die Polizeistelle Schwaben Süd/West auf Anfrage von watson sagte, seien keine Hinweise auf Dritteinwirkung gefunden worden. Nun müsse eine «Gesamtschau» diese Frage klären. Auch gesicherte Aussagen zum genauen Todeszeitpunkt durch den Schuss sowie zum Tatort seien nicht möglich.
Die Polizei im Fürstentum schrieb den mutmasslichen Todesschützen Jürgen Hermann am 7. April international zur Fahndung aus. Der ehemalige Fondsmanager wird verdächtigt, an jenem Montag, morgens kurz nach sieben Uhr, den Chefbanker Jürgen Frick in der Tiefgarage der Privatbank Frick in Balzers mit drei Schüssen getötet zu haben.
Der Täter und das 48-jährige Opfer standen früher in geschäftlicher Beziehung zueinander. Nach der Tat flüchtete der Verdächtige in einem Kleinwagen von der südlichsten Liechtensteiner Gemeinde Balzers in die nördlichste, nach Ruggell. Dort verlor sich seine Spur am Rhein. (dwi)