Ein Schweizer fährt im Oktober mit seiner Familie nach Deutschland zum Einkaufen. Er kehrt mit 30 Kilogramm Fleisch zurück, gibt aber an der Grenze nur drei bis vier Kilogramm zur Verzollung an. Die Grenzwache findet in seinem Kofferraum die rund 30 Kilogramm und belegt den Fleischtiger mit einer Busse. Ausserdem muss er zurück und das Fleisch in Deutschland lassen.
Rund zwei Stunden später meldet ein Autofahrer, er habe beim Grenzübergang in Eiken, 40 Kilometer östlich von Basel, Verdächtiges beobachtet. Jemand habe zwei blutige Säcke aus einem fahrenden Auto geworfen. Die angerückte Grenzwacht stösst auf den bereits bekannten Fleischschmuggler, diesmal hat er nur noch 19 Kilogramm Fleisch im Kofferraum. Den Rest hat aus dem Fenster geworfen.
Der unverbesserliche Schmuggler wird erneut mit einer Busse belegt und wieder zurückgeschickt.
Im November verhaftet die Polizei am Flughafen Zürich eine junge Frau. Die 21-Jährige aus Venezuela flog von Rio de Janeiro nach Zürich. In ihrem Gepäck fanden die Beamten mehr als 15 Batterieladegeräte. Allerdings wollte die gute Frau keinen Lade-Shop eröffnen, sondern führte drei Kilo Kokain mit sich.
Die Frau hatte das Kokain in diesen Elektrogeräten versteckt. Ob es nicht etwas Unauffälligeres als Batterieladegeräte gibt, um Koks zu Schmuggeln?
Im August hält eine Diebesbande die Kantonspolizei Graubünden auf Trab. Die Verfolgung beginnt am Montagabend, als eine Polizeipatrouille vier Personen in einem als gestohlen gemeldeten Auto entdeckt. Sie nimmt die Verfolgung auf. Als die Beamten das Auto stoppen, flüchten die vier Autodiebe zu Fuss. Die Polizei leitet eine Fahndung mit Spürhunden ein und errichtet Strassensperren.
Davon unbeeindruckt, brechen die Vier in einem naheliegenden Dorf in ein Firmengebäude ein und knacken dort den Tresor. Für den Transport des Diebesgutes entwenden sie erneut ein Auto. Damit durchbrechen sie eine Strassensperre der Polizei. Ein Dorf weiter lassen sie auch den zweiten Wagen stehen und flüchten zu Fuss.
Nur zwei Dörfer weiter stehlen sie das dritte Auto und können damit endgültig entwischen. Die Polizei kann die dreisten Diebe trotz längerer Fahndung und öffentlichem Aufruf nicht dingfest machen.
An Pfingsten versuchen drei junge Männer am Bahnhof St. Katharinental (TG) mit Brecheisen einen Automaten aufzubrechen. Als der Alarm des Automaten losgeht, ergreifen sie die Flucht und verstecken sich in unmittelbarer Nähe der Zuggleise. Dort werden sie von einem Lokführer erspäht, der die Polizei alarmiert.
Nach kurzer Fahndung können die drei 18- bis 21-Jährigen festgenommen werden. Dieses Versteckspiel haben eindeutig die Polizisten und der Lokführer gewonnen.
Ebenfalls an Pfingsten ereignet sich diese Kuriosität: Unbekannte verschmutzen einen Kindergartenspielplatz in Brislach (BL) mit Öl. Mehrere Spielgeräte und Geländer müssen wegen der Verunreinigung mit Motoröl professionell gesäubert werden. Es entsteht ein beträchtlicher Sachschaden. Die Polizei Basel-Landschaft tappt im Dunkeln.
Die nächste Meldung ist mit einer Rätselaufgabe verknüpft: In welchem Schweizer Kanton hat sich diese Geschichte abgespielt?
Zwei Personen, nennen wir sie Andrin* und Pirmin*, fahren kurz nach Mitternacht mit einem nicht angemeldeten Auto viel zu schnell einen Feldweg auf und ab. Der Geschwindigkeitsrausch nimmt ein abruptes Ende, als die Beiden einen 120-Kilo-Hirsch rammen.
Danach schleifen Andrin und Pirmin den Wildkadaver 100 Meter weiter und verstecken ihn hinter einem Stall. Als der Wildhüter das tote Tier am nächsten Morgen entdeckt, fahndet die Polizei sogleich nach den Tätern. Als sie das total beschädigte Fahrzeug an deren Wohnort findet, ist der Fall klar: Die beiden Männer müssen sich vor dem Staatsanwalt verantworten. Welche Strafe sie erhielten, ist nicht bekannt.
*Namen von der Redaktion geändert
Mitte Mai gerät eine 22-jährige Lernfahrerin in eine Kontrolle der Churer Stadtpolizei. Weil sie keinen Beifahrer dabei hat, wird ihr der Lernfahrausweis abgenommen. Doch sie lässt sich davon nicht beirren: Nur drei Wochen später wird sie erneut von der Polizei angehalten, gebüsst und ihr wird der Lernfahrausweis auf weitere vier Monate entzogen.
Dann gerät die junge Frau zum dritten Mal innert kurzer Zeit in eine Verkehrskontrolle. Jetzt hat die Polizei genug. Die Frau muss ihr Auto abgeben. «Es droht die Zwangsverwertung», sagt Roland Hemmi, Polizeikommandant-Stv. der Stadtpolizei Chur, zu watson. Ob es tatsächlich dazu gekommen ist, ist unbekannt.
Ob das mit dem Autofahren noch was wird? In nächster Zeit eher nicht. Das zuständige Strassenverkehrsamt könnte der Fahrerin bis zu zwei Jahre lang den Fahrausweis verweigern. Zum Glück hat Graubünden die weltberühmte Rhätische Bahn. Billett kaufen nicht vergessen!
Im Januar findet eine Patrouille der Kapo St.Gallen ein verlassenes Fahrzeug auf dem Pannenstreifen. Im unverschlossenen Fahrzeug entdecken die Polizisten einen Koffer mit 100'000 Franken in bar. Eine weitere Polizeistreife sichtet einige hundert Meter weiter auf dem Pannenstreifen den Fahrer. Er ist unterwegs, um Benzin zu holen.
Weitere Abklärungen der Polizei ergeben, dass der 31-Jährige gerade ein Vermögen von zirka 90 Millionen Franken geerbt hat. Als Sofort-Massnahme wurden ihm vom Treuhänder 100'000 Franken in Bar ausgezahlt. Auf dem Nachhauseweg ging ihm schliesslich das Benzin aus.
Auf die Frage, warum er sein Auto nicht verschlossen habe, sagt der frisch gebackene Millionär: «Ich glaube halt an das Gute im Menschen. Ich habe schlicht nicht daran gedacht, mein Auto abzuschliessen.» Auch Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kapo St.Gallen, ist erleichtert: «In so einem Fall geht man von Beginn weg von einem Delikt aus. Es ist schön, dass solche Geschichten manchmal auch gut ausgehen.»
Ein Hells-Angels-Mitglied verabredet sich Mitte Mai mit einer Prostituierten im Clubhaus in Buchs (SG). Nach dem Treffen brennt das Haus lichterloh und muss von der Feuerwehr gelöscht werden. Die Polizei ermittelte schnell, dass es sich um Brandstiftung handelt. Das besagte Hells-Angels-Mitglied wird angeklagt.
Wie «20 Minuten» berichtete, hatte der Angeklagte vor dem Treffen eine Viagra-Pille genommen, die jedoch keine Wirkung zeigte. In der Anklageschrift hiess es: «Ob er nun aufgrund seines Frustes wegen der ausbleibenden Erektion und der damit verbundenen Wut auf sich selber und/oder aus anderen Motiven handelte, als er das Obergeschoss des Clubhauses in Brand setzte, ist unbekannt.»
Das Gericht sah zwar Indizien für seine Täterschaft, für eine Verurteilung reichte es trotzdem nicht. Der Mann wurde am 15. Dezember freigesprochen.
Die Kantonspolizei St.Gallen hat am Osterwochenende 2016 mit vielen, stark alkoholisierten Personen zu tun. In Wil liegt ein Betrunkener auf den Gleisen. Ein aufmerksamer Lokführer hält daraufhin seinen Zug an und schafft ihn mit zwei anderen Passagieren in den Zug. Später übergeben sie den 50-Jährigen der Polizei.
In Flawil stösst eine Polizeipatrouille auf einen schwankenden und völlig durchnässten 67-Jährigen Mann. Er war vermutlich in einen Bach gestürzt. Er wird von einem Rettungsteam der Sanität versorgt. Bedrohliche Verletzungen erlitt er keine.
In Sargans wird die Polizei zum Bahnhof gerufen. Ein junger Mann ist derart betrunken, dass er im Zug nach Hause eingeschlafen war. Anstatt ins heimelige Bett zu fallen, drehte er ein paar Extrarunden von Sargans nach Chur und zurück. Die anderen Passagiere und das Zugpersonal hatten es nicht geschafft, den 26-Jährigen zu wecken.
Eine alkoholisierte Irrfahrt leistet sich der Chauffeur eines polnischen Sattelschleppers im Oktober durch Solothurn. Zuerst verursacht der Fahrer bei der St.Ursen-Kathedrale mehrere Sachschäden, danach fährt er eine Laterne am Baseltor um und hinterlässt Verwüstungsspuren am Baseltor selbst.
Die Polizei muss nur den Schäden folgen, um den sichtlich betrunkenen Chauffeur auf einer Raststätte bei Deitingen zu finden. Sie erkennt den Fahrer an seinem verwüsteten LKW. Der Täter selbst hat zum Zeitpunkt der Festnahme noch einen Promillewert von 2,2 im Blut. Verletzt wurde auf der Irrfahrt zum Glück niemand.
Zufall ?