Feines Essen, Feuerwerk und Champagner. Traditionell gehört dies in vielen Schweizer Stuben zum Silvester. Doch einige Ortschaften oder Regionen feiern noch mit alten Traditionen. Einige dieser Bräuche haben heidnischen Ursprung und werden schon seit Ewigkeiten gepflegt.
Wir haben dir hier eine kleine Auswahl dieser speziellen Anlässe zusammengestellt. Egal, ob sportlich, eindrücklich oder auch etwas gruselig: So kannst du das alte Jahr gebührend verabschieden. Guets Neus!
Sportliche Betätigung gibt's natürlich auch im Rahmen von Silvesterbräuchen. Im Goms wird beispielsweise dieses Jahr der 51. Silvesterlauf durchgeführt. Es wird das erste Mal sein, dass der Langlaufevent im vollständig ausgebauten Nordischen Zentrum durchgeführt wird.
Rund 200 Athletinnen und Athleten werden am letzten Tag des Jahres ab 12.55 Uhr in unterschiedlichen Kategorien auf die Loipe gelassen.
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Ebenfalls sportlich geht es am 31. Dezember in Hospental zu und her. Allerdings steht hier beim Silvesterschlitteln der Spass ganz klar zuvorderst. Am Silvesterabend verwandelt sich nämlich die Dorfstrasse normalerweise in eine Schlittelpiste.
Ab 20 Uhr startet der Schlittel- und Barbetrieb. Das neue Jahr wird dann mit Feuerwerk auf der Dorfbrücke eingeläutet. Hoffentlich hat es in diesem Jahr wieder genügend Schnee. 2022 musste auf die Schlittelbahn verzichtet werden, das Fest fand aber trotzdem statt.
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An Weihnachten (25.12.) und am Neujahrstag ziehen die Pelzmartiga vom Mittag bis in die späten Abendstunden durch Kandersteg. Mit ihren Treicheln und Kettengerassel erschrecken sie Wintergäste und Einheimische.
Der Name stammt von in Bärenfelle gekleideten Gestalten. Doch es mischen sich auch andere Figuren wie der Chriesmarti oder der Blätzlebueb und das Huttefroueli unter die lärmenden Gesellen. Die Utensilien für den Umzug sollten unter dem Jahr übrigens gut versteckt aufbewahrt werden, sonst bringe es Unglück.
«Hotsch» bedeutet im Prättigauer Dialekt «Schwein». Wenn darum am Neujahrstag das Hotschrennen stattfindet, dann rennen hier zwischen 15 und 18 Uhr Schweine um die Wette.
Zehn Schweine versuchen so schnell wie möglich, das Ziel zu erreichen. Gewonnen hat jenes, das als Erstes den Futtertrog erreicht hat. Die Besucher können dabei auf die verschiedenen Tiere wetten.
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«Mir ziehe mit Lärm vo Huus zu Huus u jage sii zum Stedtli us», so künden es die Besenmannen im bernischen Laupen an und jagen die bösen Geister beim Achetringele mit viel Lärm aus den Gassen.
Mit dem Stundenschlag um 20 Uhr beginnt das Schauspiel der wilden Gestalten, welche vom Schloss zum Stedtli ziehen. Zuvorderst sind die Besenmannen mit den Fellen und Holzmasken, dann kommen die Glöggler. Auf dem Läubli- und Bärenplatz gibt es dann den Silvesterspruch und die Neujahrswünsche.
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An Weihnachten (24.12.) und am 31. Dezember findet in Rheinfelden das Sebastiani Brunnensingen statt. An Silvester treffen sich die zwölf schwarz gekleideten Männer um 21 Uhr und ziehen mit einer Laterne durch die ansonsten finstere Altstadt. Denn während einer Stunde werden alle Lichter gelöscht.
Die Bruderschaft entstand 1541 während der Pestepidemie. Schon damals sangen sie an den Hauptbrunnen das Weihnachtslied in der Christ- und Neujahrsnacht. Sie erhofften sich dadurch, von der Pest verschont zu bleiben. Heute machen die Männer an sechs Brunnen Halt. Los geht es beim Storchenbrunnen, wo man damals glaubte, dass die Pest sich durch verunreinigtes Wasser ausbreitete.
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Im Zentrum des Altjahrsesu in Schwarzenburg steht der Esu, also der Esel. Erstmals nach zwei Jahren Pause findet dieses Schauspiel wieder ab 20 Uhr statt, dann heisst es zu Beginn: «Dr Esu isch eröffnet.» Versammelt haben sich die «Esler» allerdings schon Stunden zuvor an einem geheimen Ort.
Nachdem der «Oberesu» den Brauchtum eröffnet, folgt die fröhliche Silvestertour, welche mit der «Esumusig» durch die Strassen führt. Die Karawane zieht von Wirtshaus zu Wirtshaus, es wird getanzt und natürlich gehört die launische Altjahrspredigt auch dazu.
Während der «Esu» für die Bevölkerung am Abend endet, kommt die Gruppe der Darsteller am nächsten Tag beim traditionellen «Ussuufe» nochmals zusammen. Dann werden die am Abend von den Wirten (mit Weisswein) gefüllten Fässer getrunken. Und jeder weiss: Wer nach der langen Nacht am 1. Januar nicht spätestens um 14 Uhr bei der «Ussuufet» ist, der darf im nächsten Jahr nicht mehr mitmachen ...
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Sportlich sind wir eingestiegen, sportlich nähern wir uns dem Ende der Liste: Auf zum 34. Silvester-Schneerennen «GP de la St Sylvestre» in Villars-sur-Ollon. Die Organisatoren loben sich mit dem «ältesten Mountainbike-Rennen auf Schnee».
Gegen eine Anmeldegebühr kann jeder beim Rennen über die Skipisten vom Gipfel des Roc d'Orsay bis ins Zentrum von Villars mitmachen. Die Geschwindigkeit ist dabei für viele nebensächlich. Es geht um den Spass am letzten Tag des Jahres. Preise gibt's für die besten Verkleidungen.
Das Rennen beginnt um 10 Uhr, im Bike Village unterhalten bis am Nachmittag dann Konzerte und natürlich gibt's auch kleine Snacks und Getränke.
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Den Abschluss machen die Silvesterchläuse und Schnappesel in Wald. Im Zürcher Oberland ziehen die Zweierpaare jeweils ab den frühesten Morgenstunden durch alle Aussenwachten und Quartiere der Gemeinde im Zürcher Oberland und bringen Neujahrswünsche.
Vermutlich stammt das Silvesterchlausen einem heidnischen Brauch ab. Der Chlaus soll mit seinen Glocken und dem Tanz das neue Jahr anlocken, der Schnappesel mit seinem Geklapper und wilden Umherrennen das Böse des alten Jahres vertreiben. Aus eigener kindlicher Erfahrung kann ich sagen: Wäre ich das Böse, ich würde weit wegrennen vom Schnappesel.
Am Abend (ca. 18.30 Uhr) treffen sich alle Chlauspaare auf der Bahnhofstrasse und beim Schwertplatz. Vor vielen Schaulustigen geben sie dann den Schlusstanz zum Besten.
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