Der Sommer im Flachland sorgt mit hohen Temperaturen für Schweissausbrüche. In den Bergen ist's dagegen immer etwas milder und wer durch die schönen Blumenwiesen der Alpen wandert, der vergisst die Hitze sowieso.
Bevor wir zu den Tipps kommen, noch eine wichtige Information: Diverse Pflanzen in der Schweiz sind selten und geschützt. Grundsätzlich gilt sowieso: Keine Pflanzen oder Pflanzenteile ausreissen oder gar Sträusschen pflücken. Geniesse den Anblick, mach ein Foto und lass alles da, damit andere diese Pracht auch geniessen können. Einige Wanderungen führen auch durch Naturschutzgebiete. Halte dich an die Regeln und verlasse die Wege nicht. So, jetzt geht's los:
Distanz: 6,5 Kilometer
Dauer: 1:45 Stunden
Kondition: Mittel
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Wir starten im «Kanada der Schweiz»: Champex-Lac. Der Bergsee, die traditionellen Holzchalets und die Wälder – man wähnt sich im fernen Nordamerika.
Und: Champex-Lac bietet mit «Flore-Alpe» einen der schönsten Alpengärten der Schweiz. Auf 1500 Metern über Meer spaziert man über kleine Brücken, durch Wälder und Wiesen. 4000 verschiedene Pflanzenarten aus aller Welt wachsen hier. Der Park kostet 8 Franken Eintritt, Kinder bezahlen 4 Franken.
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Rund um Champex-Lac locken diverse Wanderwege. Sehr schön ist die Wanderung von La Breya (mit der Sesselbahn erreichbar) hinunter ins Val d'Arpette, vorbei am Relais d'Arpette (Verpflegungsmöglichkeit) und dann entlang der Bisse de Champex und weiter zum Alpengarten.
Distanz: 11,5 Kilometer
Dauer: ca. 3:30 Stunden
Kondition: Mittel
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Blumen und Aussicht? Ab ins Lötschental. Genauer zur Bergstation auf der Lauchernalp. Von hier führt der Weg über ein Flachmoor und durch viele farbenfrohe Blumenwiesen zur Kummenalp.
Weiter geht es abwechselnd durch Zwergstrauchheiden mit Alpenrosen und Hochstaudenfluren und auch Orchideen bei feuchteren Stellen von der Restialp zur Faldumalp. Besuche noch kurz die Kapelle Maria zum Schnee auf der Faldumalp. Das ist zwar ein kleiner Umweg, aber er lohnt sich.
Das Highlight kommt vielleicht zum Schluss: Der Wanderweg von der Faldumalp nach Ferden legt dir das ganze Lötschental vor die Füsse.
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Distanz: 1,7 Kilometer
Dauer: 30 Minuten
Kondition: Leicht
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Das Leiterli empfahl ich schon im Winter für eine aussichtsreiche, kurze Winterwanderung, welche man mit einer Bergbahn erreicht. Und ja: Diese Bergbahn hilft uns auch im Sommer auf knapp 2000 Meter über Meer und bei der Suche nach schönen Alpenblumenwiesen, inklusive der Alpenrose, dem Publikumsliebling.
Der Alpenblumenweg auf dem Betelberg erwartet dich mit rund 90 Schildern, welche dir bei unbekannten Blumen auf die Sprünge helfen. Wer noch mehr erfahren will: Führungen bei der Rangerin sind sehr spannend.
Sehr hilfreich beim Alpenblumenweg. Der Blütenstand wird online immer aktuell angegeben. Aktuell blühen insbesondere Alpenrosen, Arnika und Orchideen. PS: Der Alpenblumenweg hat auch einen kürzeren Abschnitt, welcher sogar für Kinderwagen tauglich ist.
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Distanz: 6 Kilometer
Dauer: ca. 3 Stunden
Kondition: Mittel
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Kurz, aber knackig geht es weiter mit dem Mot Madlain im Engadin. Dafür stehen die Chancen auf Edelweiss-Ansammlungen in der hier vielfältigen Flora gut. Und logisch: Die Aussicht entschädigt ebenfalls:
Von S-charl aus geht die drei Kilometer lange Wanderung rund 650 Höhenmeter hinauf auf den 2434 Meter hohen Mot Madlain. Nach rund 1:45 Stunden erreicht man den Gipfel. Der Weg zurück ist der gleiche, Verpflegung gibt's unten in S-charl.
Übrigens: Der Mot Madlain gehört zur #PIZstürmer-Challenge 2022. Oben ein Foto knipsen, posten und im Tal ein Geschenk abholen. Weitere Wander-Challenges stellten wir kürzlich hier vor.
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Distanz: 7,5 Kilometer
Dauer: knapp 3 Stunden
Kondition: Mittel
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Das Naturschutzgebiet Vallon de Nant bietet 600 verschiedene Pflanzenarten. Warum? Eisige Gletscherwinde, instabile Geröllhalden und Steinschlag sowie Kalk- oder Silikatböden sorgen für besondere Bedingungen.
Und wenn du dich erst über Alpenpflanzen informieren willst, besuche den kostenlosen Alpengarten Thomasia unweit der Auberge Pont de Nant (ja, da kann man auch übernachten). 2000 verschiedene Pflanzen kannst du dort sehen. Und du bist für die anschliessende Wanderung gerüstet.
Diese hat übrigens noch ein Highlight zu bieten. Das Trou à l'ours (Bärenloch), eine enge Passage mit einer rund fünf Meter langen Leiter und einem Loch durch den Fels. Eindrücklich, aber nicht schwierig. Übrigens: Die bekannte Mehrtageswanderung um den Grand Muveran kommt bei Pont de Nant vorbei.
Distanz: knapp 10 Kilometer
Dauer: ca. 3 Stunden
Kondition: Mittel
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Die Alpenblumenpromenade führt vom Kreuzboden (erreichbar mit der Gondel) hinunter nach Saas-Grund. 240 Blumenarten gedeihen hier zwischen unzähligen Lärchen. Wer Glück hat, findet auch das Edelweiss oder den Enzian.
Achtung: Unter der Woche bleibt im Sommer 2022 der Abschnitt zwischen der Triftalp und Saas-Grund wegen Bau- und Unterhaltsarbeiten geschlossen. Alternativ kann man über Tewald oder durch den Chilchwald absteigen.
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Distanz: 5,7 Kilometer
Dauer: knapp 2 Stunden
Kondition: Mittel
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Alpengarten und grandiose Aussicht? Dann ab auf die Schynige Platte oberhalb von Interlaken. Anreisen kann man mit der historischen Zahnradbahn.
Oben auf über 2000 Metern über Meer wartet nicht nur das Panorama mit Eiger, Mönch und Jungfrau oder mit Thuner- und Brienzersee, sondern auch der botanische Alpengarten.
720 Schweizer Alpenpflanzen wachsen hier. Und man erfährt auch, was die Pflanzen für heilende Kräfte haben. Danach (oder davor) empfiehlt sich die kleine Wanderung auf dem Panoramaweg. Dieser führt als gesicherter Gratweg um das Oberberghorn, vorbei an unzähligen Alpenblumen. Einfach nur eindrücklich.
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Distanz: 5,4 Kilometer
Dauer: 1:30 Stunden
Kondition: Leicht
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Diese Wanderung führt von Scuol nach Sent. Das kleine Unterengadiner Dorf ist sowieso einen Besuch wert. Kürzlich empfahlen wir es auch bei den sagenhaften Schweizer Orten.
Kaum verlässt du das Dorf, wanderst du schon mitten in farbenfrohen Wiesen. Und gestresst bist du sowieso nicht, warum also nicht auf einem der vielen Bänklein die Aussicht auf die Unterengadiner Bergwelt geniessen?
Auffallend ist unterwegs immer wieder der gelbe Klappertopf, welcher als Halbparasit Gräser anzapft. Bei Landwirten wird er deshalb auch als «Milchdieb» verschrien, weil er das Wachstum der Gräser mindert. Für Blumenliebhaber sorgt er hier dafür, dass Feuerlilien oder auch Orchideen besser zur Geltung kommen. Teilweise unterbrechen Flachmoore die Wiesen, was das weisse Wollgras liebt. Zum Abschluss führt die Wanderung durch einen kurzen Waldabschnitt und schon bist du in Sent.