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Coup für Amherd: Bundesamt für Cybersicherheit kommt ins VBS

Coup für Amherd: Bundesamt für Cybersicherheit kommt ins VBS

02.12.2022, 14:3002.12.2022, 14:37
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Wie angekündigt schafft der Bundesrat ein neues Bundesamt für Cybersicherheit. Dieses soll anders als das heutige Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) im Verteidigungs- statt im Finanzdepartement angesiedelt sein. Bis Ende März 2023 werden die Details geklärt.

Das NCSC wurde 2019 geschaffen und ist seither die zentrale Bundesstelle für die Cybersicherheit. Angesichts der wachsenden Bedeutung des Themas will der Bundesrat die Strukturen überarbeiten und ein neues Bundesamt schaffen, wie er am Freitag schrieb.

Im Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) existierten bereits Fähigkeiten im Bereich Cybersicherheit. Das NCSC übernimmt wie bisher die Kernaufgaben. Eine davon ist die Unterstützung von Wirtschaft und Bevölkerung bei der Bewältigung von Angriffen aus dem virtuellen Raum.

Wie das NCSC wird auch das geplante Bundesamt eine nationale Melde- und Anlaufstelle zu Cyberangriffen bereitstellen, Informationen und Warnungen verbreiten und die Bevölkerung für den Schutz vor Angriffen aus dem Netz sensibilisieren. Wie bisher soll es zudem die Bundesverwaltung vor Cyberangriffen schützen.

Das neue Bundesamt wird laut dem Bundesrat eine zivile Einheit der Bundesverwaltung bleiben. Das VBS wurde beauftragt, bis Ende März 2023 aufzuzeigen, wie die zivile Sicherheit gegenüber den militärischen Aufgaben im Departement institutionell abgegrenzt und gestärkt wird.

Cyberausschuss wird aufgelöst

Gleichzeitig hat der Bundesrat beschlossen, die Koordination zwischen den Departementen bei sicherheitspolitisch relevanten Geschäften sowie bei Geschäften der Cyberrisiken zu stärken.

Der heutige Cyberausschuss wird per Anfang 2023 abgeschafft. Fragen der Cybersicherheit sollen stattdessen im Sicherheitsausschuss behandelt werden. Dort sind das VBS, das Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) und das Aussendepartement (EDA) vertreten.

In Krisensituationen kann dieser Sicherheitsausschuss die sogenannte Kerngruppe Sicherheit für koordinative Aufgaben auf operativer Ebene einsetzen, um rasch reagieren zu können. Diese Kerngruppe wird vergrössert, durch je eine Vertreterin oder einen Vertreter der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandantinnen und -kommandanten (KKPKS) sowie des Sicherheitsverbundes Schweiz (SVS).

Diese Schritte basieren auf einem Bericht des ehemaligen Direktors des Bundesamts für Justiz (BJ), Martin Dumermuth. Er empfiehlt zudem, die Ausgestaltung der Kerngruppe Cyber oder einer ähnlichen Nachfolgeorganisation erst zu konkretisieren, nachdem die Modalitäten und die Bedürfnisse des neuen Bundesamts für Cybersicherheit geklärt sind. (sda)

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20 Kommentare
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Munchkin
02.12.2022 15:19registriert Januar 2019
Dann wird im VBS wenigstens mal was reelles bekämpft.
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Geff Joldblum
02.12.2022 16:02registriert August 2019
Macht ja auch Sinn.
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Platon
02.12.2022 16:15registriert September 2016
Na hoffentlich auch. 1. Weil relevant. 2. Das VBS galt schon seit jeher als B-Liga bei den Departementen und hat immer je mehr an bedeutung verloren. Es muss aufgewertet werden!
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