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Niederlage für Rösti: Nationalrat stoppt Post-Abbau

Niederlage für Rösti: Nationalrat stoppt Post-Abbau

Die grosse Kammer stemmt sich gegen den Abbau bei der Post. Albert Rösti warnt vor Konsequenzen.
09.09.2025, 15:3709.09.2025, 15:37
Florence Vuichard / ch media
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Bundesrat Albert Rösti
UVEK-Vorsteher Albert Rösti wollte Einsparungen bei der Post machen.Bild: admin.ch

Bundesrat Albert Rösti sprach am Dienstag im Nationalrat von «kleinen» Reformschritten, die es jetzt brauche. Damit könne verhindert werden, dass plötzlich ein «sehr grosser Schritt» nötig werde. Mit dieser «moderaten Änderung», wie es Rösti formulierte, könnte die Post pro Jahr Einsparungen von 45 Millionen Franken realisieren. Gleichzeitig sollten alle anderen Post-Dienstleistungen, so sein Versprechen, bis 2030 aufrechterhalten bleiben.

Doch die grosse Kammer wollte von einem vorsorglichen Abbau bei der Post nichts wissen. Mit 151 zu 33 Stimmen bei 11 Enthaltungen sprachen sich die Nationalräte für einen Marschhalt aus. Sie wollen die Qualitätsstandards bei der Post-Zustellung auf dem heutigen Niveau belassen. Das heisst: Briefe und Pakete müssen nach dem Willen des Nationalrates auch in Zukunft in 97 respektive 95 Prozent der Fälle pünktlich ausgeliefert werden. Zudem muss die Post weiterhin jene 60'000 abgelegenen Haushalte täglich versorgen, die ihre Briefe, Pakete und Zeitungen künftig im nächstgelegenen Dorf hätten abholen sollen.

Die bundesrätliche Niederlage ist ein Sieg der Linken, allen voran des Luzerner SP-Nationalrats David Roth, der Röstis Pläne wiederholt als «Leistungsabbau» kritisiert hat. Doch der Widerstand kam nicht nur von links. Auch Röstis Partei, die SVP, stemmte sich mehrheitlich gegen die Reform. Sie dürfte sich vor allem am geplanten Zustellungsstopp für abgelegene Haushalte gestört haben. Auch der Bauernverband und die Bergkantone haben sich im Rahmen der Vernehmlassung gegen einen solchen Schritt ausgesprochen.

Rösti, der selbst in einem «dezentralen Gebiet» aufgewachsen ist, zeigte zwar Verständnis für die Abbaukritiker. Er warnte sie aber auch, dass sich ihr Widerstand als «Bumerang» erweisen könnte – angesichts der stark rückläufigen Briefpost. (aargauerzeitung.ch)

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113 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chris B.
09.09.2025 15:58registriert April 2020
Jede Niederlage für Rösti ist ein Gewinn für die Schweiz.
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Oliver01
09.09.2025 15:52registriert Februar 2023
Herr BR Rösti warnt. Wenn er warnt, stimmt etwas an seiner Argumentation nicht.
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Gurgelhals
09.09.2025 16:03registriert Mai 2015
Und jetzt: Abbau der Post stattdessen auf dem Verordnungsweg in 3... 2... 1...
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