Am Mittwochmorgen waren alle Augen auf Bern gerichtet. Die Vereinigte Bundesversammlung wählte den Nachfolger von Didier Burkhalter. Auch dieses Mal war die Wahl zum Bundesrat ein grosses Medienspektakel, auch wenn Überraschungen ausblieben und Favorit Cassis klar gewählt wurde.
Während die meisten Kameras und Mikrofone in Bern positioniert waren, trat einer still zurück. Stadler Rail verschickte mitten in der heissen Phase der Bundesratswahlen eine Medienmitteilung mit brisantem Inhalt: Peter Spuhler tritt von seinem Amt als CEO zurück.
Der Spuhler-Rücktritt schmeisst wenigstens etwas Pfeffer in die Runde #brw17
— Marcel Baur (@marcel_baur) 20. September 2017
Am 1. Januar übergibt der frühere SVP-Nationalrat das operative Geschäft an Thomas Ahlburg, bleibt aber im Amt als Präsident des Verwaltungsrats.
Schnell stellt sich die Frage: Warum wählt Spuhler diesen Moment für die Verkündigung seines Rücktritts? Was führt er im Schilde? Die Twitter-Gemeinde munkelt, er wolle sich schon mal als Bundesratskandidaten für die Wahlen im Jahr 2019 in Position bringen.
Peter Spuhler gibt CEO Stadler Rail ab. Er wäre ein guter Nachfolger von Ueli Maurer. Hoffe er geht jetzt in den Ständerat.
— Claudio Schmid (@claudio_schmid) 20. September 2017
"Peter Spuhler tritt als CEO der Stadler Rail zurück" - Wir haben einen BR-Kandidat für 2019 #brw17 #brw19
— Patrick Landolt (@scubens) 20. September 2017
Einige hätten ihn am liebsten ab sofort als Bundesrat und schlugen vor, heute gleich noch eine weitere Wahl vorzunehmen.
Oh, Spuhler wird frei. Könnte man die Nachfolgerwahl für Maurer nicht heute gleich noch anhängen? #effizienz
— GLP Köniz tBollinger (@glptbollinger) 20. September 2017
Wie viele Stimmen macht Peter #Spuhler? #brw17
— +GinoFrei- (@Jaris_uhu) 20. September 2017
Mit seinem Rücktritt klaute Spuhler Cassis ein Teil der medialen Aufmerksamkeit. Das zeigte sich auch auf Twitter:
Da läuft im Moment eine Bundesratswahl und die Twitter-Gemeinde ist ob einem möglichen Bundesrat Spuhler aus dem Häuschen.
— Roland Mathys (@MathysRoland) 20. September 2017
⒈ #brw17
— Trendinalia CH (@trendinaliaCH) 20. September 2017
⒉ Ignazio Cassis
⒊ Peter Spuhler
⒋ Moret 55
⒌ #parlCH
2017/9/20 09:55 CEST #trndnl https://t.co/WHwtAM2j31
Dass Spuhler ausgerechnet am Tag der Bundesratswahl seinen Abgang als CEO von Stadler Rail verkündet, ist kaum ein Zufall. So die Meinung der grossen Mehrheit der Twitter-Gemeinde.
Spuhler tritt als Stadler-CEO ab. Heute wird ein Bundesrat gewählt. Coup der SVP geplant?
— Rene Roediger (@djsojus) 20. September 2017
Ist der Rücktritt von #Spuhler am Tag von #BRW17 ein Wink mit dem Zaunpfahl?
— Matthias Leitner (@Leitner_Davos) 20. September 2017
Als Peter Spuhler am Mittwochnachmittag vor den Medien zu seinem Rücktritt als Chef von Stadler Rail Stellung bezog, musste er vor allem Fragen zu seinen politischen Ambitionen beantworten.
Eine Rückkehr in den Nationalrat schloss er aus. Zudem betonte er: «Es wird nie einen Bundesrat Peter Spuhler geben.» Offen lässt er sich eine spätere Kandidatur als Ständerat. Doch die Frage stelle sich derzeit nicht. «Mit Roland Eberle hat die SVP bereits einen hervorragenden Thurgauer Ständerat.» (fvo)