Schweiz
China

Fehlinvestition von vier Millionen für Schweizer Botschaft in Peking

Projekt schweizer botschafts gebäude in Peking
So hätte der Neubau der Schweizer Botschaft in Peking aussehen sollen. Bild: BBL

Bund wollte Prestige-Botschaft in Peking – nun sind vier Millionen Franken weg

Vier Millionen Franken wurden für den Neubau des Botschaftsgebäudes in Peking investiert, nun wurde das Projekt beerdigt. Und das Geld ist weg.
11.07.2025, 10:5411.07.2025, 15:07
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Mit Sichtbeton und hohen Glasscheiben hätte die neue Schweizer Botschaft in der chinesischen Botschaft gebaut werden sollen. Die Pläne bestehen, es müsste nur noch gebaut werden, wie das SRF schreibt. Vier Millionen Franken hätte das Gebäude kosten sollen. Doch die chinesische Behörde erteilte die Baubewilligung nicht. Das Projekt verletze Bauvorlagen, so die Begründung.

Projekt schweizer botschafts gebäude in Peking
Vier Millionen Franken an Steuergeldern wurden für das Projekt investiert.Bild: BBL

Anscheinend habe man das beim Schweizer Bund gewusst, heisst es im Bericht weiter. Man habe aber darauf spekuliert, dass man die Baubewilligung «durch die Hintertür erhält». Dies sagen gut informierte Quellen gegenüber SRF Investigativ.

Nach jahrelanger Planung hätten die Verantwortlichen das Projekt nun heimlich beerdigt. Dies gehe aus internen Dokumenten des Bundes hervor. Offiziell bleibt die grundsätzliche Idee eines Neubaus aufgeschoben.

«Der Bedarf und die Notwendigkeit, die bestehenden Gebäude der Schweizer Vertretung in Peking zu ersetzen, bestehen weiterhin.»
Sagt das EDA gegenüber dem SRF.

Wie das SRF weiter berichtet, geht mit dem Projekt viel Geld verloren. Rund vier Millionen Franken an Steuergeld wurden dafür versenkt. Nicht eingerechnet sind dabei Arbeitsstunden der Mitarbeitenden des Bundes.

Das EDA sagt gegenüber dem SRF, dass die Investition nicht verloren sei. Denn früher oder später müsse ein Neubauprojekt umgesetzt werden. In der jetzigen Botschaft sei die Haustechnik veraltet und die Erdbebensicherheit genüge nicht mehr. Zusätzlich benötige man auch mehr Arbeitsplätze.

Vorerst reiche, wie aus Strategiepapieren hervorgehe, auch eine Renovation aus. Mit Instandhaltung und punktuellen Massnahmen zur Reduktion des Erdbebenrisikos könne man die Betriebstauglichkeit des Botschaftsgebäudes verlängern. Somit könne man das Gebäude für weiter 10 bis 15 Jahre nutzen, wie das EDA gegenüber dem SRF sagt. (nib)

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92 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dörfu
11.07.2025 11:26registriert Januar 2019
Wenn ein Bau 4 Mio kostet, er nicht gebaut wird, aber dennoch die 4 Mio ausgegeben wurden, verstehe ich nicht wofür das Geld ausgegeben wurde?
Wurden das Baumaterial und die Arbeit im Voraus gezahlt? Hat jemand das Geld einfach eingesteckt?
Es macht für mich irgendwie nicht Sinn, was ich gelesen habe.
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Nix sagen
11.07.2025 11:15registriert August 2020
Ich wurde mit 18 Fristlos gefeuert, weil ich einen Eistea beim verkauf falsch getippt habe. War mein erster Job. Was passiert mit den Leuten die unser Steuergeld so verschleudern?
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Watsrexli
11.07.2025 11:10registriert Juli 2022
"Das Geld ist nicht verloren". Diese Aussage ist eine Frechheit. Natürlich ist das Geld verloren, selbst wenn in ein paar Jahren neu gebaut wird. Die verlochten vier Millionnen, dann ein schönes Summchen für die Renovation und dann nochmals Millionen für einen Neubau.
Schön wenn Bundesangestellte mit Steuergeldern so umgehen. Danke dafür!
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