Die zweite Welle ist noch längst nicht vorbei. Während die täglichen Fallzahlen leicht sinken, steigen die Todeszahlen weiter an. Aber wer stirbt in der Schweiz an Covid-19? Und welche Kantone sind besonders betroffen? Die folgenden sechs Punkte aus den Daten des BAG geben darauf die Antwort.
Nicht berücksichtigt haben wir dabei allfällige Vorerkrankungen von Todesopfern, da das BAG diese nicht ausweist. Zudem sind die Todesfälle unabhängig davon, ob der Sterbeort das Spital, Altersheim, Zuhause oder an einem anderen Ort ist.
>> Coronavirus: Alle News im Liveticker
In der Schweiz sind bisher 3464 Personen an Covid-19 gestorben. Während der ersten Welle starben 1689 Personen, während der zweiten bisher 1775 – also ungefähr gleich viele. Allerdings ist die zweite Welle längst nicht vorbei.
Bei den täglichen Todesfällen zeigt sich weiterhin ein Anstieg, den Peak scheinen wir noch nicht erreicht zu haben (für die letzten Tage sind noch Nachmeldungen zu erwarten).
Die seit rund zwei Wochen abnehmenden Neuinfektionen wirken sich erst verspätet auf die Todesfall-Statistik aus. Laut Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG, muss mit einer Verzögerung von rund drei Wochen gerechnet werden.
Schauen wir uns die Todesfälle etwas genauer an. In der Schweiz starben seit Pandemiebeginn 3464 Personen an Covid-19.
Knapp 71 Prozent der Opfer waren über 80 Jahre alt. Auf die Altersklasse 70-79 Jahre entfallen knapp 21 Prozent, die Todesfälle zwischen 60 und 69 Jahren machen rund 6 Prozent aus. Insgesamt starben fast 98% aller Corona-Toten nach ihrem 60. Lebensjahr.
Rund 2 Prozent der schweizweiten Todesfälle betrafen die 50- bis 59-Jährigen. Lediglich 16 Personen waren jünger als 50 Jahre, als sie an Covid-19 starben. Das entspricht 0,5 Prozent aller Covid-Todesfälle.
Mit Blick auf die erste und zweite Welle zeigt sich nur eine kleine Verschiebung. Der Anteil der über 80-jährigen Toten nahm seit Sommer bisher um 3 Prozentpunkte zu, etwas weniger betroffen waren dagegen die 60-69-Jährigen, deren Anteil von 7 auf 5 Prozente sank.
Die grosse Mehrheit der Verstorbenen ist über 80 Jahre alt und männlich. In der ersten Welle (bis 7. Juni) betrug das Medianalter 84 Jahre. Seit Woche 24 (8. Juni) stieg dieses auf 86 Jahre an. Allerdings gilt es zu beachten, dass die zweite Welle noch nicht vorbei ist.
Gar keine Veränderung zwischen der ersten und zweiten Welle zeigt sich bei der Geschlechterverteilung: 57 Prozent aller Covid-19-Toten sind Männer, 43 Prozent Frauen.
Blicken wir auf die Verteilung der Todesfälle pro Kanton. Die folgende Karte ist eingefärbt nach der absoluten Anzahl Todesfälle pro Kanton. Beim Klick auf die Karte zeigt sich die Aufteilung auf die Altersklassen.
Bei den Menschen unter 29 Jahren gab es schweizweit nur einen Todesfall – im Kanton Aargau. In den (kleinen) Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Jura und Uri verteilen sich die total 58 Todesfälle alle auf über 60-Jährige.
Wir zeigen hier nur die Altersklassen ab 40 Jahren (mindestens 10 Todesfälle). Das sind jeweils die Kantone, in welchen in der entsprechenden Altersklasse der grösste Anteil an Covid-19 verstarb.
Konzentrieren wir uns jetzt auf die aktuelle Lage. Die Todesfälle in den letzten sieben Tagen ereignen sich insbesondere in Genf, der Waadt sowie in den Kantonen Bern und Zürich.
Das ist wenig verwunderlich, da diese Kantone auch bei der Anzahl Fälle in den letzten Wochen zu den am schwersten betroffenen zählen.
Keine Todesfälle mussten Nidwalden und Uri in den letzten sieben Tagen vermelden. In Nidwalden starb am 12. November zuletzt jemand an Covid-19, in Uri am 1. November.
Ins Auge stechen als Erstes die täglichen Todesfälle. Waren es im Frühling im 7-Tagesschnitt beim Peak noch rund 55, haben wir jetzt die Marke von 80 pro Tag erreicht
Stand heute lassen sich zudem folgende Unterschiede in den Alterskategorien (ab 30 Jahren) feststellen: