26.04.2022, 15:0926.04.2022, 15:55
Die externe Evaluation der Covid-19-Krisenbewältigung enthält neben der Analyse des ersten Pandemiejahrs fünf Empfehlungen an die Behörden. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) reagiert unterschiedlich darauf.
(Hier findest du die Meldung über die Pressekonferenz)
Ein Überblick:
Bessere Vorbereitung
Erste Empfehlung der Experten: «Wir empfehlen dem BAG und dem Bund, sich organisatorisch besser auf eine nächste Krise vorzubereiten, das heisst etwa, die personellen Kompetenzen zum Management in Krisen zu verstärken und das Krisenmanagement regelmässig zu üben.»
Verkürzte Stellungnahme des BAG:
«Sowohl auf Stufe Bund als auch beim BAG selber wurden relevante Schwachstellen identifiziert, die es zukünftig zu schliessen gilt. Bereits nach der ersten Welle wurde jedoch adäquat darauf reagiert und eine neue – bis zu deren Auflösung mit dem Wechsel in die ‹normale Lage› – gut funktionierende Krisenorganisation aufgebaut.»
Verbindlich und ganzheitlich
Zweite Empfehlung: «Wir empfehlen dem Bund und den Kantonen, die Gesundheitsversorgung im Pandemie-Fall verbindlicher zu regeln und zudem ganzheitlicher zu planen.»
Verkürzte Stellungnahme:
«Die Versorgung mit (kritischen) medizinischen Gütern war in der ersten Phase der Pandemiebewältigung unzureichend, wurde dann aber rasch verbessert. Zur Sicherstellung der notwendigen Verbindlichkeit ist die Schaffung gesetzlicher Regelungen, etwa im Epidemiengesetz, zentral. Eine stärkere Verbindlichkeit des Pandemieplans muss daher geprüft werden.»
Mehr digital
Dritte Empfehlung: «Wir empfehlen dem BAG, zusammen mit den Kantonen und weiteren Akteuren des Gesundheitswesens die Digitalisierung und das Datenmanagement im Gesundheitswesen voranzutreiben und verbindlich zu regeln.»
Verkürzte Stellungnahme:
«Der Handlungsbedarf in diesem Themenbereich ist klar erkannt. Mit verschiedenen Massnahmen will die Bundesverwaltung das Datenmanagement im Gesundheitsbereich nachhaltig verbessern.»
Systematische Einbindung
Vierte Empfehlung der Experten: «Wir empfehlen dem BAG, dem Bund und den Kantonen, Vorkehrungen zu treffen, um auch im Falle einer Pandemie wichtige Akteure systematisch in die Vorbereitung von Entscheidungen und in die Umsetzung von Massnahmen einbeziehen zu können.»
Verkürzte Stellungnahme:
«Während der Krise wurden aus Sicht des BAG viele Fortschritte gemacht und Lehren gezogen, was den Einbezug der Stakeholder anbelangt. In einer nächsten Krise wird es jedoch kaum möglich sein, alle Stakeholder in optimaler Form in Krisenorganisationen von Bund und Kantonen einzubeziehen.»
Gesundheit grösser denken
Fünfte Empfehlung: «Wir empfehlen dem BAG, Gesundheit auch im Falle einer Pandemie sowohl in der Planung als auch in der Umsetzung als ganzheitliche Herausforderung zu betrachten und zu bewältigen.»
Verkürzte Stellungnahme:
«Bei der Erarbeitung von Bekämpfungsmassnahmen wurden unterschiedlichste Fachbereiche beigezogen und neben den Auswirkungen auf das Gesundheitssystem auch die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen in die Überlegungen einbezogen. Bereiche ‹ausserhalb› einer der Bekämpfung einer übertragbaren Krankheit – wie beispielsweise die psychische Gesundheit – sind genauso relevant und müssen zukünftig stärker beachtet werden.»
(mlu/sda)
19 Gesundheitstipps vom schlechtesten Arzt der Welt
1 / 21
19 Gesundheitstipps vom schlechtesten Arzt der Welt
Das könnte dich auch noch interessieren:
Am Sonntag hat das Schweizer Volk über drei nationale Vorlagen entschieden. Dabei fielen alle drei Resultate relativ deutlich aus – sowohl zum Transplantationsgesetz als auch zu Frontex und zum Filmgesetzt sagte die Bevölkerung Ja.