Viele Soldatinnen und Soldaten dürften genervt sein: Während Club-Gänger, Pendlerinnen und Büroangestellte spätestens seit vergangenem Freitag auf die Maske verzichten dürfen, gilt im Militär in allen Innenräumen noch immer eine FFP2-Maskenpflicht. Bis vor einer Woche galt eine solche auch noch im Freien. Die vorsichtige Armeeführung sah sich dann aber im Zuge der Aufhebung der besonderen Lage gezwungen, zumindest diese Massnahme zu streichen. Doch nach wie vor müssen alle Rekruten regelmässig zum Covid-Test antraben und sich für sieben Tage in Isolation begeben, wenn sie positiv getestet wurden.
Die Armee habe gute Gründe, die Massnahmen beizubehalten, schreibt sie in einer Mitteilung. So müsse «die Armee als strategische Reserve des Bundes» ihre Einsatzbereitschaft stets hochhalten und sicherstellen können, «dass die Truppen jederzeit über genügend Nachwuchs an Soldaten und Offizieren verfügen». Zudem erleichtere das «ständige enge Zusammensein im Militärdienst» die Übertragung des Virus. Deshalb seien die Massnahmen nach wie vor angebracht.
Wie lange die letzte Maskenbastion im Land noch an ihren Coronaregeln festhalten wird, ist unklar. Auf Anfrage teilt ein Armeesprecher mit, dass die per 1. April erfolgte Rückkehr in die normale Lage keine «unmittelbaren Auswirkungen auf die Regelungen innerhalb der Armee» habe. Bisher hätten sich die Massnahmen «ausgesprochen bewährt», dies würden auch die vergleichsweise tiefen Fallzahlen in der Armee bestätigen. Sie liegen laut Angaben des Sprechers fünf bis zehn Mal tiefer als in der Zivilbevölkerung.
Verantwortlich für die Coronaregeln in der Armee ist Oberfeldarzt Andreas Stettbacher. Er erlässt in Absprache mit der Armeeführung die Massnahmen. Zwischen den Verantwortlichen laufen aktuell Diskussionen. Dem Vernehmen nach sind sie sich alles andere als einig, wie es mit den Schutzmassnahmen im Militär weitergehen soll. Offenbar gibt die Maskenpflicht zu reden – klar hingegen scheint, dass die nach wie vor bestehenden Mindestabstände zwischen den Betten in den Schlafsälen schon bald wegfallen werden.
Von offizieller Seite heisst es: «Die Massnahmen der Armee werden regelmässig überprüft und sobald möglich angepasst.» Eine Abstimmung der Regelungen auf jene, die im zivilen Bereich gelten, erfolge «soweit möglich». Diskrepanzen seien aber «nicht immer vermeidbar». (aargauerzeitung.ch)
Ich habe das Gefühl der Verfasser des Artikels empöre sich darüber. Ich kann die Massnahmen nur unterstützen. Ich würde auch nicht nur mit einer halben Kompanie eine Übung machen wollen.