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Militär: Warum die Schweizer Armee an den Corona-Massnahmen festhält

FFP2-Masken und Isolation: Armee hält an Corona-Massnahmen fest – wieso eigentlich?

Die Aufhebung der Coronamassnahmen im Militär ist umstritten. Die Verantwortlichen sind sich uneins, ob das Maskentragen, die Isolation und regelmässige Tests in der Armee weitergeführt werden sollen oder nicht. Daran ändert auch die Rückkehr in die normale Lage nichts.
04.04.2022, 05:26
Christoph Bernet, Chiara Stäheli / ch media
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Des militaires de l'Armee suisse du bataillon d'hopital 2, portant des masques FFP2, recoivent des informations avant de commencer l'entree en service afin de soutenir les cantons dans  ...
In Innenräumen müssen Rekrutinnen und Rekruten nach wie vor FFP2-Masken tragen.Bild: keystone

Viele Soldatinnen und Soldaten dürften genervt sein: Während Club-Gänger, Pendlerinnen und Büroangestellte spätestens seit vergangenem Freitag auf die Maske verzichten dürfen, gilt im Militär in allen Innenräumen noch immer eine FFP2-Maskenpflicht. Bis vor einer Woche galt eine solche auch noch im Freien. Die vorsichtige Armeeführung sah sich dann aber im Zuge der Aufhebung der besonderen Lage gezwungen, zumindest diese Massnahme zu streichen. Doch nach wie vor müssen alle Rekruten regelmässig zum Covid-Test antraben und sich für sieben Tage in Isolation begeben, wenn sie positiv getestet wurden.

Die Armee habe gute Gründe, die Massnahmen beizubehalten, schreibt sie in einer Mitteilung. So müsse «die Armee als strategische Reserve des Bundes» ihre Einsatzbereitschaft stets hochhalten und sicherstellen können, «dass die Truppen jederzeit über genügend Nachwuchs an Soldaten und Offizieren verfügen». Zudem erleichtere das «ständige enge Zusammensein im Militärdienst» die Übertragung des Virus. Deshalb seien die Massnahmen nach wie vor angebracht.

Massnahmen haben sich «ausgesprochen bewährt»

Wie lange die letzte Maskenbastion im Land noch an ihren Coronaregeln festhalten wird, ist unklar. Auf Anfrage teilt ein Armeesprecher mit, dass die per 1. April erfolgte Rückkehr in die normale Lage keine «unmittelbaren Auswirkungen auf die Regelungen innerhalb der Armee» habe. Bisher hätten sich die Massnahmen «ausgesprochen bewährt», dies würden auch die vergleichsweise tiefen Fallzahlen in der Armee bestätigen. Sie liegen laut Angaben des Sprechers fünf bis zehn Mal tiefer als in der Zivilbevölkerung.

Un militaire de l'Armee suisse du bataillon d'hopital 2, portant un masque FFP2, recoit un test antigenique avant de commencer l'entree en service afin de soutenir les cantons dans la l ...
Militär-Angehörige müssen sich nach wie vor regelmässig testen lassen.Bild: keystone

Verantwortlich für die Coronaregeln in der Armee ist Oberfeldarzt Andreas Stettbacher. Er erlässt in Absprache mit der Armeeführung die Massnahmen. Zwischen den Verantwortlichen laufen aktuell Diskussionen. Dem Vernehmen nach sind sie sich alles andere als einig, wie es mit den Schutzmassnahmen im Militär weitergehen soll. Offenbar gibt die Maskenpflicht zu reden – klar hingegen scheint, dass die nach wie vor bestehenden Mindestabstände zwischen den Betten in den Schlafsälen schon bald wegfallen werden.

Von offizieller Seite heisst es: «Die Massnahmen der Armee werden regelmässig überprüft und sobald möglich angepasst.» Eine Abstimmung der Regelungen auf jene, die im zivilen Bereich gelten, erfolge «soweit möglich». Diskrepanzen seien aber «nicht immer vermeidbar». (aargauerzeitung.ch)

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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wa’Tsun
04.04.2022 07:24registriert März 2021
Ist doch durchaus sinnvoll, wenn die Armee, wo viele Menschen auf engstem Raum zusammen leben, die Massnahmen beibehält.
Ich habe das Gefühl der Verfasser des Artikels empöre sich darüber. Ich kann die Massnahmen nur unterstützen. Ich würde auch nicht nur mit einer halben Kompanie eine Übung machen wollen.
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Linda Diaz
04.04.2022 06:40registriert Januar 2020
Weil Sie intelligenter sind als der Rest? Die Pandemie ist leider noch nicht zuende, obwohl dies vom BR so propagiert wird und auch von den meisten gewünscht (einschliesslich mir)! Aber ich habe leider das ungute Gefühl, dass es uns im Herbst wieder eiskalt erwischen wird!
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Butschina
04.04.2022 07:31registriert August 2015
Im Migros, in dem ich einkaufe, wurde die Maskenpflicht fürs Personal wieder eingeführt. Innert kurzer Zeit nach dem Aufheben der Maskenpflicht wurden viele Angestellte gleichzeitig krank. Das logischste war, die Maskenpflicht fürs Personal wieder einzuführen. Im Militär ist man noch näher zusammen. Darum macht das Sinn.
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