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Die Corona-Zahlen steigen – das zeigt der Wochenrückblick

Alain Berset und das Coronavirus
Bild: keystone/shutterstock/watson

50 Prozent in einer Woche – so stark steigen die Corona-Zahlen in der Schweiz

11.11.2021, 13:2411.11.2021, 13:39
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Der Corona-Rückblick für die Zeit vom 1. bis 7. November zeigt deutlich: Die Covid-19-Ansteckungen nehmen im Vergleich zur Vorwoche stark zu, die Spitaleintritte im Zusammenhang mit dem Coronavirus leicht. Das meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag. Die Zahl der Todesfälle hingegen nahm in diesem Zeitraum ebenso deutlich ab: von 41 auf 25.

Die stark steigenden Zahlen der laufenden Woche sind im Folgenden noch nicht berücksichtigt.

Wie viele Neuinfektionen wurden gemeldet?

Für die Berichtswoche wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 17'274 laborbestätigte Covid-19-Fälle gemeldet. Über die Vor- und die Berichtswoche wurde somit «ein signifikanter Anstieg der Zahl der laborbestätigten Fälle» beobachtet, wie das BAG in seinem Wochenbericht vom Donnerstag schreibt. In der Woche vom 25. bis 31. Oktober waren noch 11'541 Ansteckungen gezählt worden – das ergibt eine Zunahme von rund 50 Prozent zur Vorwoche.

Wie sieht es mit den Tests aus?

Die Anzahl aller gemeldeter Tests veränderte sich nicht wesentlich. 197'508 Tests wurden in der Berichtswoche gemeldet (71 Prozent PCR- und 29 Prozent Antigen-Schnelltests). Schweizweit und in Liechtenstein stieg der Anteil positiver PCR-Tests von 10 Prozent in der Vorwoche auf 12 Prozent in der Berichtswoche. Der Anteil positiver Antigen-Schnelltests stieg von 2.5 Prozent auf 3.5 Prozent.

Wer steckt sich denn eigentlich an?

In der Berichtswoche wurden in der Altersklasse der 10- bis 49-Jährigen die meisten laborbestätigten Fälle gemeldet. Bezogen auf die Bevölkerungszahl war die Altersklasse der 10- bis 19-Jährigen am meisten betroffen. Am wenigsten betroffen war die Altersklasse der 70- bis 79-Jährigen.

Das Medianalter der Todesfälle lag bei 89 Jahren.

Und gibt's Unterschiede zwischen den Kantonen?

Oh ja – und sie sind enorm: Die Inzidenzen in den Kantonen liegen zwischen 75 im Tessin und 577 Fällen in Obwalden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner und Woche. Die Inzidenzrate der gemeldeten Fälle war in der Berichtswoche und in der Vorwoche bei Männern und Frauen ähnlich hoch.

Wie wirken sich die steigenden Fallzahlen auf die Situation in den Spitälern aus?

Die Spitaleintritte nehmen leicht zu. Bisher wurden für die Berichtswoche 209 Spitaleintritte im Zusammenhang mit einer laborbestätigten Infektion durch Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, gemeldet. In der Vorwoche waren es zum gleichen Zeitpunkt 185 Spitaleintritte gewesen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind von 91 Prozent der hospitalisierten Personen vollständige Angaben zu den Vorerkrankungen vorhanden. Davon hatten 16 Prozent keine relevanten Vorerkrankungen, 84 Prozent mindestens eine. Die drei am häufigsten genannten Vorerkrankungen waren Bluthochdruck (49 Prozent), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (37 Prozent) und Diabetes (24 Prozent).

Die durchschnittliche Zahl der Patientinnen und Patienten mit einer laborbestätigten Sars-CoV-2-Infektion auf einer Intensivpflegestation blieb in der Berichtswoche mit 109 stabil im Vergleich zur Vorwoche (105).

Wie viele Menschen sind eigentlich geimpft?

Gemessen an der Gesamtbevölkerung sind laut BAG 65 Prozent vollständig und weitere 1.9 Prozent teilweise geimpft. Vor dem Hintergrund dieser Rate und im Verhältnis zum Total der Hospitalisationen und der Todesfälle im gleichen Zeitraum sei die Zahl der gemeldeten Hospitalisationen und Todesfälle bei geimpften Personen niedrig.

(yam/sda)

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100 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Handwerker-Kopfdenker
11.11.2021 15:07registriert November 2020
Wir erinnern uns wie wir letzten Herbst komplett blind in die Katastrophe gerast sind. Ja, jeden einzelnen Tag über 100 Covid-Tote war eine Katastrophe. Kurz davor war während dem Sommer praktisch nichts los.
Jetzt haben die meisten einfach keine Lust mehr sich Mühe zu geben, glauben irgendwelche Behauptungen oder vergessen, dass auch Geimpfte sich anstecken und andere anstecken können.
Wir rasen genau gleich wieder in einen unnötig schlimmen Herbst.
Gebt euch Bitte mehr Mühe!
Am besten impfen und Vorsichtsmassnahmen beibehalten. Oder nicht impfen, aber dann Vorsicht & regelmässig testen!
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Handwerker-Kopfdenker
11.11.2021 15:18registriert November 2020
Man darf ja glauben was man will. („Glaubens-Freiheit“) Aber liebe Mitmenschen, bitte hört mal auf andauernd Dinge zu behaupten, die wir nur nachplappern und praktisch nie selber überprüft haben.
Und hört auf jede andere Sichtweise als Gefahr oder Angriff auf die eigene Person zu sehen und mit Aggression zu antworten.
Tauscht Argumente aus! Niemand hat die selbe Informationslage wie die gegenüber, kein Grund aggressiv zu werden.
Ich vertraue der Wissenschaft, hab mich geimpft, aber Nicht impfen ist trotzdem ein Grundrecht. Müssen wir akzeptieren, sowie die sich dann halt oft testen müssen.
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_andreas
11.11.2021 15:36registriert April 2020
Heute musste ich nach langer Zeit im Homeoffice wieder mal ins Büro. Der Zug war rappelvoll wie vor der Pandemie. Es wurde gehustet, geschneutz und hochgeschnürfelt. Wie es halt so ist in dieser Jahreszeit(Erkältungen). Wenigstens hatten die meisten eine Maske an. Das die Covid-Infektionen rapide steigen wundert mich überhaupt nicht. Die Leute verhalten sie wie vor der Pandemie ausser das die Masken mehrheitlich noch getragen werden(ob richtig oder unter der Nase muss ich wohl nicht erwähnen).
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