Omikron stellt einiges in Frage, was bei Alpha und Delta noch ziemliche Gewissheit war. Zum Beispiel auch, ob die im Badezimmerschrank liegenden Antigen-Selbsttests eine Infektion mit Omikron noch richtig festhalten. Das deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) testet schon lange und wiederholt Coronatests und hat sich auch mit der Omikron-Frage beschäftigt.
Vor allem auch weil die US-Gesundheitsbehörde FDA mitteilte, dass erste Studien für zumindest einige der Sars-CoV-2-Antigentests eine zu geringe Empfindlichkeit beim Nachweis der Omikron-Variante andeuten. Gemeldet wurden falsch-negative Resultate von Antigen-Schnelltests zwei Tage nach einem positiven PCR-Test. Deshalb warnte die Infektiologin Isabella Eckerle von der Universität Genf auf Twitter vor falscher Sicherheit nach negativen Schnelltests.
Das Paul-Ehrlich-Institut hat bis zum 14. Dezember 245 Antigentests untersucht, die professionell verwendet oder zu Hause für einen Selbsttest genutzt werden können. Das Institut gibt nun Entwarnung, weil es aufgrund der aktuellen Datenlage davon ausgeht, dass die grosse Mehrheit der in Deutschland angebotenen und positiv bewerteten Antigen-Tests eine Omikron-Infektion nachweisen können.
Dies, weil die grosse Mehrheit der Schnelltests nach dem Nukleo-Protein suchen, das N-Protein. Die Mutationen der Omikron-Variante betreffen aber vornehmlich das S-Protein und nicht das N-Protein. Zwei der insgesamt vier Mutationen im Omikron-N-Protein traten auch bei den bisher bekannten Sars-CoV-2-Varianten auf und hatten keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit der Antigen-Nachweistests. Somit geht das Paul-Ehrlich-Institut davon aus, dass die Sensitivität, also die Erkennung einer Infektion, gleich bleibt wie bei früheren Varianten. Für eine endgültige Aussage brauche es aber noch weitere Studien, vor allem Vergleichsstudien mit Proben von Omikron-infizierten Personen, schreibt das PEI.
>> Hier findest du die gesamte Liste.
Generell müsse beachtet werden, dass Antigen-Schnelltests nicht wie ein PCR-Test zur sicheren, umfassenden Diagnose einer Covid-Infektion entwickelt wurden. Diese Tests haben das Ziel, Personen mit einer sehr hohen Viruslast und dem damit verbundenen Ansteckungsrisiko schnell zu identifizieren.
Eine solch hohe Viruslast, die mit dem Schnelltest gesucht wird, entwickelt sich zu Beginn einer Infektion, egal ob mit oder ohne Symptome. Antigen-Selbsttests sind zudem nur aussagekräftig, wenn sie zu Hause korrekt angewendet würden und wenn zum Testzeitpunkt eine hohe Virenlast besteht. «Das gilt auch für die Omikron-Variante», schreibt das PEI.
Die vergleichenden Schnelltest-Prüfungen hat das deutsche Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegeben. Von den 245 untersuchten Antigentests haben 199 Tests die Untersuchung bestanden, 46 Produkte nicht. Um zu bestehen, mussten die Schnelltests 75 Prozent der Proben mit sehr hoher Viruslast erkennen. 80 Prozent der untersuchten Tests haben diese geforderte Empfindlichkeit erzielt.
Von diesen schnitten wiederum Zweidrittel sehr gut ab und erkannten alle Proben mit sehr hoher Viruslast. Also von jenen Infizierten, die am ansteckendsten sind. War die Virenlast in den Proben nicht mehr sehr, sondern nur noch hoch, war die Erkennung durch die Schnelltests generell nicht mehr so gut. Nur 32 Tests erkannten neun von zehn Proben richtig. Wenn die Viruslast in den Proben nur moderat war, erkannten nur die wenigstens Schnelltests eine Infektion, nur etwa 40 der 245 Schnelltests.
Aufgrund dieser Untersuchungen des Instituts nimmt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ungenügende Tests jeweils von seiner Liste. Das Institut weist aber ausdrücklich darauf hin, dass dieser Vergleich der Schnelltests nicht alle Produkte umfasse und manche Tests bislang noch nicht berücksichtigt werden konnten, trotz Interesse des entsprechenden Herstellers. In der Schweiz validiert das BAG die einsetzbaren Antigen-Schnelltests.
Wie die «Sonntagszeitung» schreibt, sind von den 27 in der Schweiz zugelassenen Antigen-Selbsttests 20 vom PEI untersucht worden. Dabei erfüllten alle das Mindestkriterium, nach dem sie mindestens 75 Prozent der Proben mit sehr hoher Viruslast richtig erkennen. Nicht besonders gut schneidet gemäss der PEI-Untersuchung das in der Schweiz sehr häufig verwendete Produkt der Basler Firma Roche ab. Auch das chinesische Flowflex erkennt bei einer sehr hohen Virenlast nicht alle Proben korrekt. Besser schneidet zum Beispiel der in Kiosken erhältliche Clinitest von Siemens Healthineers ab.
Für alle diese Selbsttests muss man sich das Stäbchen noch in die Nasenlöcher stecken. Es könnte aber sein, dass wegen Omikron zukünftig auch ein Speicheltest reichen wird. Denn es gibt erste Hinweise darauf, dass die Viruslast bei Omikron im Rachen und Speichel grösser ist als in der Nase. (saw/aargauerzeitung.ch)
Im Testcenter hatten sie den Acon, Schlechtester bei hoher Virenlast. Für Roche ist das Resultat auch kein Ruhmesblatt.
Der BD welchen ich noch aus der Gratiszeit zuhause habe (läuft Ende Monat ab) ist gar nicht gelistet.
Tl;dr: 🤷🏼♂️ Booster, Augen zu und durch.