Am Mittwoch entscheidet der Bundesrat, ob und wo die Zertifikatspflicht und die Masken fallen. Mit den kommenden Lockerungen könnten die Fallzahlen erneut ansteigen – die aktuelle Situation in den Spitälern lässt dies allerdings zu.
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Seit Beginn der Pandemie gibt es immer weniger Hospitalisierungen pro positive Tests. Dazu beigetragen hat die Impfung – und auch die Mutation Omikron, die für verhältnismässig mildere Verläufe sorgt.
Insbesondere auf den Intensivstationen präsentiert sich die Situation aktuell stabil. Rund 180 Covid-Patienten sowie 380 andere Patienten werden aktuell intensivmedizinisch betreut.
Auch in Ländern wie Dänemark, das aktuell sehr hohen Fallzahlen und viele Hospitalisierungen aufweist, zeigt sich: Omikron-Infizierte müssen kaum mehr auf die Intensivstation verlegt werden.
Nach wie vor am häufigsten von Hospitalisierungen betroffen sind Risikopatienten, die älter als 70 Jahre alt sind. In den letzten vier Wochen waren über 1400 Personen über 70 Jahren mit einem positiven Covid-Test auf medizinische Versorgung angewiesen.
Auffallend ist auch die Anzahl Kinder, die in diesem Zeitraum hospitalisiert werden mussten. Nach den drei Altersklassen über 60 Jahren folgen mit 24 Hospitalisierungen pro 100'000 schon die unter 10-Jährigen. Im Vergleich zu den Wochen davor hat die Zahl der hospitalisierten Kinder etwas zugenommen.
Unverändert bleibt die Tatsache, dass Ungeimpfte das grösste Risiko für eine Hospitalisierung aufweisen. Obwohl inzwischen nur noch knapp ein Drittel der Bevölkerung nicht geimpft ist, machen diese mit rund 50 Prozent überdurchschnittliche viele Hospitalisierungen aus.
Seit Beginn wurden in der Schweiz 2,5 Millionen positive PCR- und Antigen-Tests registriert, fast die Hälfte davon seit Beginn dieses Jahres. Das entspricht umgerechnet rund 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung. Allerdings haben dabei einige Personen mehrere positive Tests abgegeben – auf der anderen Seite wurden dafür auch manche Infizierte nie getestet.
Laut der Covid-Taskforce des Bundes könnte diese Dunkelziffer bei 3 bis 4 liegen. So wurden im Zeitraum zwischen Mitte Januar und Anfang Februar (rund drei Wochen) insgesamt 700'000 Personen positiv getestet. Bei drei oder vier Mal so vielen Infizierten hätte sich alleine in diesen drei Wochen rund ein Viertel bis ein Drittel der Schweizer Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert.
Auch wenn das Bundesamt für Gesundheit nicht exakt sagen kann, wie gross der Anteil der Personen ohne Infektion noch ist, scheint sich die Prognose von Bundesrat Alain Berset vom Juni 2021 zu bewahrheiten: «Die Varianten werden immer ansteckender, deshalb ist es klar, dass früher oder später alle mit Corona in Kontakt kommen. Entweder mit der Impfung oder mit dem Virus selbst.»