Der erste Patient, bei dem eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen werden konnte, stammt aus dem Kanton Tessin. Er befindet sich in einem Spital in Lugano in Isolation. Über den ersten Coronafall der Schweiz hatte das BAG bereits am Mittwoch informiert. Am Donnerstag sind noch sieben weitere Fälle hinzugekommen.
Eine Person wurde im Kanton Genf positiv auf das Coronavirus getestet. Der Mann befindet sich zur Zeit im Genfer Universitätsspital und ist isoliert. Zwei weitere Fälle wurden aus dem Kanton Graubünden gemeldet, auch diese wurden hospitalisiert und isoliert. Es handelt sich dabei um zwei Kinder einer italienischen Familie, die im Engadin zu Gast ist. Auch im Kanton Aargau, in Basel (2) und in Zürich wurde je ein positiver Fall gemeldet.
Alle vier Personen haben sich im Ausland angesteckt, bestätigt Koch an der Medienkonferenz. Damit ist es in der Schweiz selbst noch zu keiner Übertragung des Virus gekommen. Die Patienten aus dem Tessin und aus Genf haben sich in Mailand angesteckt. Die beiden Kinder aus Italien haben sich wohl noch zu Hause in Italien angesteckt.
Dem Patienten im Kanton Tessin geht es gesundheitlich gut. Wäre er nicht positiv auf das Coronavirus getestet worden, hätte er den Spital umgehend verlassen können, teilten gestern die Tessiner Behörden mit.
Auch den anderen drei Patienten geht es den Umständen entsprechend gut, erklärte Koch an der Pressekonferenz. Sie zeigten zwar Symptome, man könne aber davon ausgehen, dass die Krankheit keinen schweren Verlauf nehmen werde.
Ob die acht bisherigen Patienten in der Schweiz selbst weitere Personen angesteckt haben, ist noch unklar. Bisher gab es jedoch keine bestätigte Übertragung. Die Kontaktpersonen der Patienten wurden für 14 Tage in Quarantäne genommen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Angesichts der rasanten Ausbreitung im Ausland müsse man aber auch in der Schweiz davon ausgehen, dass in den nächsten Tagen noch weitere bestätigte Fälle hinzukommen, meint Koch.
Dies sei jedoch kein Grund zur allgemeinen Beunruhigung. Nur in den seltensten Fällen nehme die Krankheit einen schweren Verlauf und die allermeisten Patienten erholen sich von selbst. Bisher ist es in der Schweiz noch zu keinem Todesfall gekommen.
Das BAG hat am Donnerstag drei Massnahmen für alle Bürgerinnen und Bürger empfohlen. «Es geht uns alle an und wir können alle etwas tun», sagte Simone Eigenmann, Leiterin Sektion Prävention und Promotion des BAGs an der Pressekonferenz am Donnerstag. (leo)