Die Corona-Impfung könne nach wie vor ein «Gamechanger» im Kampf gegen die Pandemie sein, sagt Richard Neher in einem Interview mit der «Sonntagszeitung». Essenziell sei aber eine hohe Impfquote insbesondere in den Risikogruppen, so Neher, der selbst Mitglied der Corona-Taskforce des Bundes ist und an der Universität Basel zu Evolution, Ökologie und Populationsgenetik von Krankheitserregern forscht.
In der Schweiz sei die Impfquote noch zu tief, um eine starke vierte Welle zu verhindern. «Regionen mit ähnlich tiefen Impfquoten wie die Schweiz, zum Beispiel die US-Bundesstaaten Texas und Florida, sehen sich jetzt schon mit hohen Fallzahlen und hohen Hospitalisierungsraten konfrontiert», sagt Neher.
Wenn die Impfquote in den nächsten Wochen nicht stark gesteigert werde, bestehe die Gefahr, dass das Gesundheitssystem an seine Grenzen komme. «Wenn hingegen der Anteil der Ungeimpften mindestens unter den Menschen über 50 stark reduziert werden kann, erwarten wir, dass trotz hoher Fallzahlen die schweren Verläufe selten bleiben», so Neher im Interview.
The fraction of the population that received at least one dose of #COVID19 vaccine in continental Europe is mostly between 55 and 70%.
— Richard Neher (@richardneher) July 11, 2021
As vaccination protects well against severe disease, rising case numbers are expected have a weaker impact on the health care system. But...
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Aktuelle Studien zeigten, dass die Viruslast bei infizierten Geimpften zwar ähnlich hoch sei wie bei Ungeimpften, aber sehr viel schneller abfalle. Auch bei kleineren Veranstaltungen sei es deshalb sinnvoll, den Zugang auf Geimpfte, Getestete und Genesene zu beschränken. «Eine erweiterte Zertifikatspflicht könnte helfen, die sich aufbauende Welle abzuflachen», so Neher. Er erwartet von einer Ausweitung der Zertifikatspflicht aber noch einen anderen Effekt: «Wahrscheinlich würden sich manche Unentschlossene dadurch auch impfen lassen.»
Eine dritte Impfung, wie sie die Konzerne Pfizer und Moderna vorschlagen, sei noch nicht geboten, so Neher. Sie möge für Risikogruppen sinnvoll sein. «Aber solange ein Grossteil der Welt noch auf eine erste oder zweite Dosis wartet, ist meiner Meinung nach eine grosse Kampagne für Auffrischimpfungen nicht geboten», sagt Neher.
(ch media)
Die Risikogruppen sollten etwas auf sich aufpassen und den Rest, welcher meint ein gutes, kräftiges Immunsystem zu haben, aber bereits nach 5 Min. Masketragen zu ersticken droht, betrachte ich als natürliche Auslese...