Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat Booster-Impfungen gegen Covid-19 für Personen ab 12 Jahren zugelassen. Im Zuge dessen empfiehlt nun auch der Bund ab sofort Auffrischungsimpfungen für Personen über 65 Jahre.
Booster-Impfungen bezeichnen die dritte Dosis einer Covid-Impfung. Diese Auffrischung soll den im Lauf der Zeit nachlassenden Immunschutz wieder anfeuern, also «boosten».
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Israel hat als erstes Land damit angefangen, dritte Dosen zu verabreichen, nachdem ersichtlich wurde, dass der Schutz vor schwerer Erkrankung mit der Zeit nachlässt. Auch Taskforce-Chefin Tanja Stadler sagte am Dienstag vor den Medien, dass der Impfschutz bei den älteren Personen abnimmt. Hier werden «nur» noch 8 von 10 Hospitalisationen verhindert.
Es gibt drei Gruppen, die sich ab Mitte November eine dritte Dosis spritzen lassen können, sofern die zweite Dosis mindestens sechs Monate zurückliegt (mit Ausnahme der immunsupprimierten Personen):
Das Gesundheitspersonal gehöre nicht zu den besonders gefährdenden Personen, sagte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, an der Pressekonferenz. Es werde zurzeit daran gearbeitet, eine Empfehlung für das Gesundheitspersonal zu erarbeiten. Im Einzelfall könne man mit dem Personalärztlichen Dienst bezüglich einer Off-Label-Booster-Impfung sprechen.
Alle berechtigten Personen können sich ab Anfang November zur Auffrischimpfung anmelden. «Die vom Bund zur Verfügung gestellten IT-Systeme für die Anmeldung, Dokumentation und das Monitoring werden bis dann funktionsbereit sein», schreibt der Bund in einer Mitteilung.
Für die Durchführung der Auffrischimpfungen sind die Kantone zuständig; sie bereiten sich darauf vor, ab Mitte November damit beginnen zu können. Kantonsvertreterinnen und -vertreter hatten in den vergangenen Tagen immer wieder betont, dass sie für breite Drittimpfungen bereit seien.
Voraussichtlich schon. Es wird ein homologes Impfschema empfohlen: Also mit demjenigen Impfstoff den Booster zu bekommen, mit dem die Grundimmunisierung gemacht wurde.
Gesundheitsminister Alain Berset hatte am vergangenen Freitag gesagt, er halte Booster-Impfungen für eine beschränkte Personengruppe durchaus für sinnvoll. Eine generelle dritte Impfung komme derzeit jedoch nicht infrage. Es gebe aktuell noch «wenig Evidenz in Bezug auf den Nutzen einer Booster-Impfung für alle», erklärte gleichentags Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im BAG.
Ins gleiche Horn bläst auch Christoph Berger: Es gebe keine Evidenz, dass der Impfschutz auch bei den Jüngeren abgenommen habe. Stand jetzt ist eine Booster-Impfung für Personen unter 65 Jahren also frühestens im Frühling zu erwarten.
Ja. In der Wissenschaft ist man sich derzeit mehr oder weniger einig, dass gesunde, jüngere Menschen auch sechs Monate nach der zweiten Dosis keine Booster-Impfung benötigen. Viele Experten gehen davon aus, dass bei dieser Gruppe im ersten Jahr nach der Immunisierung oder eventuell sogar noch länger keine Auffrischung nötig ist.
Die Schweiz kommt vergleichsweise spät mit ihrem Entscheid, Booster-Impfungen zu verabreichen. Bislang hiess es von offizieller Seite immer, dass es keine Belege gäbe, dass Auffrischungsimpfungen sinnvoll oder nötig seien. Länder wie Israel oder Grossbritannien haben derweil bereits vor Monaten begonnen, dritte Dosen zu verabreichen.
An der Pressekonferenz vom Dienstag lieferte man verschiedene Gründe, wieso die Schweiz erst jetzt dem Beispiel aus dem Ausland folgt. So seien nicht immer allen Behörden gleichzeitig die gleichen Daten zur Verfügung gestellt worden. Auch habe Swissmedic keinen politischen Druck. Zudem entwickle sich die Pandemie in Ländern verschieden und es gebe kulturelle Unterschiede, wie mit Krisen umgegangen werde.
Man könne global erhobene Studiendaten nicht generell auf unsere Verhältnisse übertragen. Die Swissmedic habe nun die Grundlage geschaffen, dass man möglichst flexibel und rollend reagieren könne, sagte Claus Bolte von Swissmedic.
Ja. Wer ein drittes Mal gegen Covid-19 geimpft wird, erhält eine Verlängerung seines gültigen Zertifikats um ein Jahr. Das Zertifikat sei jeweils nach der letzten Impfung zwölf Monate lang gültig, teilte ein BAG-Sprecher mit. Dies werde auch für die Auffrischungsimpfung gelten.
Am Dienstag hatte es zunächst widersprüchliche Angaben zur Auswirkung einer Booster-Impfung auf die Gültigkeit des Covid-Zertifikats gegeben. Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG, erklärte am Nachmittag vor den Medien in Bern, dass sich die Gültigkeit nicht verlängere. Am Abend korrigierte der Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif), Christoph Berger, die Aussage in der SRF-Sendung «10 vor 10».
Eine Auffrischungsimpfung sei jedoch nicht dazu da, um das Zertifikat zu verlängern, sagte Berger. «Wir wollen den Booster den Menschen geben, die nicht mehr maximal geschützt sind.»
(dfr/sda)
Abklären lassen? oder ist das zu teuer? Lieber ein weiterer shot?
Die Gültigkeit des Zertifikates wird aber nicht verlängert.
Da wartet man noch ab, bis man sich entscheidet, ob die Gültigkeit des Zertifikats vielleicht verlängert wird, weil es Hinweise darauf gibt, dass der Impfschutz länger als ein Jahr besteht.
Ja was jetzt???
Achtung: Nur Schwurbler erkennen den Wiederspruch...