Seit langem wird darüber diskutiert, nun soll es endlich so weit sein: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) entscheidet heute, welchen Weg man in puncto Schweizer Impfzertifikat gehen will. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, haben sich rund 50 Anbieter beim Bund um den Auftrag beworben.
Momentan hat es fast so viele Systeme im Einsatz wie Bewerber um den Auftrag. Da gibt es die Softwares OneDoc und VacMe, die vor allem von den Kantonen eingesetzt werden. Arztpraxen und Apotheken hingegen setzen auf Plattformen wie AD Swiss, Documedis oder Abilis.
Gemäss Informationen des «Tages-Anzeiger» sollen die Arztpraxen und Apotheken dem Bund vorgeschlagen haben, einen Zertifikatsservice in ihre bestehenden Systeme zu integrieren. Der Vorteil davon wäre, dass man hierfür keine neue Plattform aufbauen müsste. In der Praxis würden Geimpfte einen QR-Qode in Papierform erhalten, welcher auch mit dem Handy eingescannt und letztlich digital vorgewiesen werden kann.
Wie kompatibel dieser Zertifikatsservice mit den Systemen der Kantone wäre, müsste sich erst noch zeigen.
Welche Lösung gewinnt, entscheidet eine Projektgruppe des BAG am Montag.
Wahrscheinlich ist auch, dass sich die Schweiz am Digital Green Certificate, der Lösung der EU, beteiligt. Nur so könnte die hiesige Bevölkerung in den Sommerferien an den Strand nach Griechenland oder Spanien.
Die Zusammenarbeit soll sogar schon weit fortgeschritten sein. So habe die EU den Verodnungstext angepasst. Fortan soll im Rechtstext von «Personen» die Rede sein, und nicht mehr von «Unionsbürgern». Technisch soll das ganze über den sogenannten EU-Gateway abgeglichen werden. Dabei handelt es sich um eine Computerschaltstelle, die keine Daten speichert.
Das Projekt Schweizer Impfzertifikat hat im März einen herben Schlag erlitten. Die Plattform «meineimpfungen.ch» wäre laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine valable Kandidatin gewesen, um einen elektronischen Impfausweis aufzubauen. Wäre. Gemäss Recherchen des Online-Magazins «Republik» weist die Plattform jedoch gravierende Sicherheitsmängel auf. Die Plattform wurde vorläufig deaktiviert. Zudem hat der Eidg. Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte ein Verfahren gegen die Betreibenden eingeleitet.
(dfr)
Es kann doch nicht sein, dass die kleine Schweiz hier einen Extraweg geht.
Somit klar ein Ja zur Kompatibilität mit der EU-Lösung.