Der Verband der Krankenpflegerinnen und -Pfleger lehnt es ab, dass ungeimpftem Personal, das wegen Corona in Quarantäne muss, der Lohn während dieser Zeit gekürzt wird. Wenn jemand aufgrund einer Exposition am Arbeitsort in Quarantäne müsse, sei eine Lohnkürzung ein schwieriges Signal der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber.
Die Massnahme sei ungeeignet und kontraproduktiv, um Gesundheitspersonal für eine Impfung gegen SARS-CoV-2 zu motivieren, sagte Roswitha Koch, Leiterin Bereich Pflegeentwicklung beim Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK), auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Dem Verband sei bekannt, dass in den Juraspitälern den ungeimpften Pflegenden ab September eine Lohnkürzung um 20 Prozent drohe, wenn sie wegen einer Corona in Quarantäne müssten. Die Betroffenen könnten sich an die Rechtsberatung des SBK wenden, wenn sie eine solche Lohnreduktion oder andere Massnahme als missbräuchlich wahrnehmen. Allerdings sei die Massnahme arbeitsrechtlich wahrscheinlich zulässig, wenn eine Quarantäne als Krankheit interpretiert werden könne.
Um das Personal zu einer Impfung zu bewegen, gebe es andere Massnahmen, wie informieren, beraten, Ängste ernst nehmen und das Gespräch suchen. Der Verband appelliere an alle Pflegefachpersonen, sich ernsthaft und professionell mit den bekannten Informationen und den relevanten Studien auseinanderzusetzen. Dabei müssten die Gefahren der Krankheit wie ein möglicher Tod, Long-Covid oder Mutationen, gegen die Gefahren der Impfung abgewogen werden.
Ein getroffener Impfentscheid - egal ob positiv oder negativ - müsse akzeptiert werden. Jegliche Form von Druck sei kontraproduktiv. Roswitha Koch geht davon aus, dass die Spannbreite der Impfquoten beim Gesundheitspersonal zwischen 50 und 90 Prozent liege.
Die Einführung von obligatorischen Corona-Tests für ungeimpfte Pflegepersonen begrüsst der Verband. Solche regelmässigen Tests könnten integraler Bestandteil der Schutzkonzepte sein, sagte sie am Freitag in einem Interview der Westschweizer Zeitungen «La Tribune de Genève» und «24 Heures». Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hatte den Kantonen am Mittwoch unter anderem diesen Vorschlag unterbreitet, um der raschen Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante in der Schweiz zu begegnen. (bal/sda)
Sie so: Sie sei nicht geimpft. Sie sei von den Impfungen noch nicht überzeugt.
Ich: Wie meinsch?
Sie: Ja sie arbeite in der Pflege, und sei gut informiert.
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