Schweiz
Coronavirus

Corona Schweiz: Grenzwache erwischt 700 Tetstschwänzer

Schweizer Grenzwächter haben schon 700 Testschwänzer erwischt

Beamte überprüfen nur sporadisch, ob die Covid-Verordnung eingehalten wird. Trotzdem stellen sie viele Verstösse fest.
03.04.2021, 08:47
Andreas Maurer / ch media
Mehr «Schweiz»
Schweizer Grenwaechter bei der Arbeit, am Mittwoch, 10. Februar 2021, am Zoll in Au. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Ein Schweizer Grenzwächter kontrolliert Einreisende.Bild: keystone

Seit Februar ist in der Schweiz die Covid-Verordnung zum internationalen Personenverkehr in Kraft. Sie schreibt vor, dass Personen, die aus Risikoländern in die Schweiz einreisen, einen negativen PCR-Test dabei haben müssen. Er darf nicht älter als 72 Stunden sein.

Wer mit Auto, Bus oder Zug in die Schweiz einreist, wird jedoch in den meisten Fällen nicht kontrolliert. Die Grenzen sind grundsätzlich geöffnet. Die Eidgenössische Zollverwaltung führt nur stichprobenartige Kontrollen durch.

Dabei erwischen die Grenzwächter allerdings viele Personen, die ohne PCR-Test aus einem Risikogebiet einreisen. Es handelt sich bisher um mehr als 700 Fälle, wie die Zollverwaltung auf Anfrage angibt. In jedem fünften Fall stellte sie eine Busse von 200 Franken aus. Sie ist für Strassen und Schienen sowie für die kleinen Flughäfen zuständig.

Im Flughafen Zürich kontrolliert die Kantonspolizei, die eine Flughafenpolizei betreibt. Diese hat bisher «ein gutes Dutzend» Bussen wegen fehlender Tests ausgestellt, wie die Zürcher Staatskanzlei mitteilt. Die Zahl ist klein, weil man ohne PCR-Test gar kein Flugzeug besteigen darf. Beim Fliegen gilt die Testpflicht unabhängig von der Risikoeinstufung des Abreiseorts. Die Airlines dürfen also eigentlich niemanden an Bord lassen, der nicht molekularbiologisch negativ getestet ist.

Italien-Reisende machen am meisten Probleme

Die Statistik der Zollverwaltung zeigt zudem, wo die meisten Testschwänzer erwischt werden: an der Grenze zu Italien, gefolgt von den Übergängen zu Frankreich, Deutschland und Österreich.

Das Frühlingswetter lässt die Reiselust über Ostern ansteigen. Die Zollverwaltung geht jedoch davon aus, dass die Situation an der Grenze über die Festtage trotzdem ruhiger als in den Jahren vor der Pandemie sein werde. Mit einem Ansturm von ausländischen Touristen sei nicht zu rechnen, obwohl die Hotels hierzulande geöffnet sind. Ein Sprecher der Zollverwaltung sagt: «Wir werden an den Grenzübergängen im Rahmen unserer üblichen risikobasierten Kontrollen präsent sein.» Er prognostiziert, dass viele Schweizer nicht ins Ausland reisen würden, da die Einschränkungen zu gross seien.

Am Grenz�bergang von Gaggiolo im S�dtessin (Archivbild vom M�rz 2020).
Grenzübergang von Gaggiolo: Im Tessin werden die meisten Testschwänzer erwischt.Bild: sda

Deutsche Bundespolizei verschiebt das Personal

Ferien in Baden-Württemberg sind zum Beispiel kaum möglich. Wer in das deutsche Bundesland einreist, muss sofort für zehn Tage in Quarantäne. Im Februar hat die deutsche Bundespolizei die Fahndungen an der Grenze intensiviert und zusätzliches Personal nach Weil am Rhein geschickt, um Einreisende aus dem Risikoland Schweiz zu kontrollieren.

Mittlerweile haben sich die Prioritäten jedoch verschoben. Seit dieser Woche hat Deutschland ganz Frankreich zum Hochinzidenzgebiet erklärt. Die Schweiz hingegen gilt weiterhin nur als Risikoland. Deshalb hat die deutsche Bundespolizei nun einen Teil ihres Personals an die französische Grenze verschoben. Der Schweizer Verkehr ist in der Prioritätenliste nach hinten gerückt.

>>> Hier geht es zur Liste der Risikoländer

Die Schweiz stuft in Deutschland nur das Bundesland Thüringen als Risikogebiet ein. In Italien sind die meisten Regionen auf der Liste. Jene, die an die Schweiz grenzen, sind jedoch ausgenommen. Österreich und Frankreich sind etwa je zur Hälfte als Risiko eingestuft. Wer aus diesen Gebieten in die Schweiz reist, muss nicht nur einen negativen Test dabei haben, sondern auch in Quarantäne.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So wird Ostern 2021 mit dem Coronavirus – viel Spass!
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
34 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Gemini
03.04.2021 08:56registriert Februar 2015
200 Fr Busse wenn man den PCR Test für 150 Fr nicht gemacht hat? Kein grosser Anreiz den Test zu machen
50822
Melden
Zum Kommentar
avatar
Mentos
03.04.2021 09:04registriert Mai 2020
Personen, die ohne PCR-Test aus einem Risikogebiet in die Schweiz einreisen, werden mit CHF 200 gebüsst. Und das ist alles, die dürfen dann trotzdem einreisen? Bei uns sind die Restaurants aber noch immer geschlossen - grosse Ansteckungsgefahr.
Ich bin sprachlos.
38131
Melden
Zum Kommentar
avatar
RicoH
03.04.2021 08:55registriert Mai 2019
Ist ja lustig. Es soll tatsächlich Menschen geben, die sich nicht an die Einreisebestimmungen halten? Also aber auch...
31219
Melden
Zum Kommentar
34
B-Girl Jazzy Jes will an die Breakdance-WM
Am 20. April messen sich in der Halle 622 in Zürich die besten Breakdancerinnen und Breakdancer der Schweiz am Red Bull BC One Cypher und tanzen um den Einzug in die Weltmeisterschaft im Dezember in Rio de Janeiro. Ebenfalls mit dabei: B-Girl Jazzy Jes.

Die gebürtige Thunerin hat vor dem grossen Event eine vollgepackte Agenda. Nicht für Medieninterviews oder als Jurymitglied an einem Tanzwettbewerb, nein: Jazzy Jes hat Termine mit sich selbst. Sie konzentriert sich aktuell voll auf sich und verbringt viel Zeit im Tanzstudio, um an ihren Skills zu feilen. Momentan macht Jessica, wie die 36-Jährige richtig heisst, jedoch eine Sehnenscheidenentzündung zu schaffen: «Mit den Schmerzen muss ich im Moment darauf verzichten, Tricks wie einen Freeze oder Ähnliches zu üben. Das nervt.»

Zur Story