Der letzte Abstimmungssonntag des Jahres ist Geschichte. Am Sonntag, 25. September, fielen in der Schweiz Richtentscheide zur Massentierhaltung, zu einer grösseren AHV-Reform und zur Verrechnungssteuer. Alle Informationen und Resultate dazu findest du hier.
Cet article est également disponible en français. Lisez-le maintenant! 25.09.2022, 17:2025.09.2022, 17:20
Tierwohl, Frauenrentenalter und Verrechnungssteuer: Am 25. September fanden sehr emotionale Diskussionen (vorerst) ihren Abschluss. Dann nämlich entschied das Schweizer Stimmvolk an der Urne, wie es hierzulande mit diesen schwierigen Themen weitergehen soll. Hier findest du das Wichtigste in Kürze, die Resultate der Umfragen und die definitiven Abstimmungsresultate:
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Massentierhaltungsinitiative

Die Initiantinnen wollen härtere Regeln für die Tierhaltung in der Schweiz.Bild: keystone
Die Resultate
Die Massentierhaltungsinitiative ist offiziell abgelehnt. Zuvor war die Initiative bereits am Ständemehr gescheitert, nun ist auch das Schlussresultat bekannt: 63 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer stimmten dagegen.
Das will die Initiative gegen die Massentierhaltung
Mit dieser Initiative soll das Tierwohl in der Schweiz gesteigert werden. Grundsätzlich unterlägen neu alle Tierhaltungsbetriebe den Bio-Suisse-Regeln. Doch auch aus dem Ausland importierte Produkte müssen diesen Richtlinien entsprechen. Der Initiativtext sieht eine Übergangsphase von 25 Jahren vor.
Video: watson/Dennis Frasch, Emily Engkent
Das sagen die Umfragen
Die aktuellen Umfragen sehen die Gegner der Initiative gegen Massentierhaltung im Vorteil. Zwar lagen die Initiantinnen und Initianten in den ersten Umfragewellen noch vorne, je näher der Abstimmungssonntag kam, desto mehr konnten die Gegner jedoch zulegen. Besonders unter der Landbevölkerung regte sich massiv Widerstand gegen das Begehren.
- 5. Umfragewelle am 14. September 2022 – Tamedia
Ja: 39%| Nein: 60% ☑️| Unentschlossen: 1% - 4. Umfragewelle am 14. September 2022 – gfs
Ja: 47%| Nein: 52% ☑️| Unentschlossen: 1% - 3. Umfragewelle am 25. August 2022 – Tamedia
Ja: 48%| Nein: 49% ☑️| Unentschlossen: 3% - 2. Umfragewelle am 10. August 2022 – Tamedia
Ja: 55% ☑️| Nein: 43%| Unentschlossen: 2% - 1. Umfragewelle am 8. August 2022 – gfs
Ja: 51% ☑️| Nein: 46%| Unentschlossen: 3%
Alle Abstimmungs-Umfragen und Prognosen zum Sonntag:
Mehr zur Massentierhaltung:
Mehrwertsteuer-Erhöhung zugunsten der AHV

Die AHV soll mit einer erhöhten Mehrwertsteuer unterstützt werden.Bild: KEYSTONE
Die Resultate
Die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Mehrwertsteuer-Erhöhung fand breitere Unterstützung als die Erhöhung des Frauenrentenalters – 55 Prozent stimmten dafür.
Das passiert genau bei der Mehrwertsteuer-Erhöhung
Bundesrat und Parlament wollen die Mehrwertsteuer erhöhen und die daraus gewonnenen Mehreinnahmen in die Finanzierung der AHV stecken. Konkret sollen die Mehrwertsteuersätze folgendermassen erhöht werden:
- Der Normalsteuersatz steigt von 7,7 auf 8,1 Prozent.
- Der reduzierte Satz wird von 2,5 auf 2,6 Prozent erhöht.
- Der Sondersatz steigt gleichermassen von 3,7 auf 3,8 Prozent.
Video: watson/Helene Obrist. Emily Engkent
Das sagen die Umfragen
Die Unterstützung für den Mehrwertsteuer-Teil der AHV-Reform ist laut den Umfragen grösser als deren Ablehnung. Die Befürworter konnten in allen fünf Wellen die Mehrheit für sich beanspruchen. Der Abstand zu den Gegnern hat sich in den letzten Umfragen aber verringert.
- 5. Umfragewelle am 14. September 2022 – Tamedia
Ja: 56% ☑️| Nein: 42%| Unentschlossen: 2% - 4. Umfragewelle am 14. September 2022 – gfs
Ja: 63% ☑️| Nein: 34%| Unentschlossen: 3% - 3. Umfragewelle am 25. August 2022 – Tamedia
Ja: 54% ☑️| Nein: 43%| Unentschlossen: 3% - 2. Umfragewelle am 10. August 2022 – Tamedia
Ja: 58% ☑️| Nein: 38% | Unentschlossen: 4% - 1. Umfragewelle am 8. August 2022 – gfs
Ja: 65% ☑️| Nein: 29%| Unentschlossen: 6%
Mehr zur Mehrwertsteuer-Erhöhung:
Frauenrentenalter und Flexibilisierung (AHV 21)

Das normale Frauenrentenalter soll von 64 auf 65 Jahre erhöht werden – finden Bundesrat und Parlament.Bild: DPA
Die Resultate
Es ist ein äusserst knappes Ergebnis: 50,6 Prozent der Stimmenden sind für eine Erhöhung des Frauenrentenalters – 49,4 Prozent dagegen. Der Stimmenunterschied betrug am Schluss lediglich 32'316 Stimmen. Damit ist die AHV-Reform Tatsache.
Darum gehts bei der Erhöhung des Frauenrentenalters
Der zweite Teil der AHV-Reform will das Frauenrentenalter von 64 auf 65 Jahre anheben und damit jenem der Männer gleichsetzen. Zudem soll der Zeitpunkt der Rente flexibilisiert werden.
Das sagen die Umfragen
Ähnlich sieht es beim zweiten Teil der Reform «AHV21» aus. Die Gegner lagen in allen Umfragen im Hintertreffen, konnten aber in den jüngsten weiter aufholen. Die Vorlage und damit die ganze Reform stehen auf der Kippe.
- 5. Umfragewelle am 14. September 2022 – Tamedia
Ja: 55% ☑️| Nein: 44%| Unentschlossen: 1% - 4. Umfragewelle am 14. September 2022 – gfs
Ja: 59% ☑️| Nein: 38%| Unentschlossen: 3% - 3. Umfragewelle am 25. August 2022 – Tamedia
Ja: 52% ☑️| Nein: 47%| Unentschlossen: 1% - 2. Umfragewelle am 10. August 2022 – Tamedia
Ja: 53% ☑️| Nein: 44%| Unentschlossen: 3% - 1. Umfragewelle am 8. August 2022 – gfs
Ja: 64% ☑️| Nein: 33%| Unentschlossen: 3%
Mehr zum Frauenrentenalter:
Teilabschaffung der Verrechnungssteuer

Um Investitionen zu fördern, will der Bund Teile der Verrechnungssteuer abschaffen.Bild: shutterstock
Die Resultate
Die Teilabschaffung der Verrechnungssteuer wurde an der Urne abgelehnt. 52 Prozent stimmten dagegen, nur 48 Prozent dafür.
Darum gehts bei der Teilabschaffung der Verrechnungssteuer
Am Sonntag stimmen wir darüber ab, ob die Verrechnungssteuer und die Umsatzabgabe auf Schweizer Obligationen abgeschafft werden sollen. Der Bund rechnet etwa mit Steuerverlusten von 250 Millionen Franken pro Jahr.
Video: watson/Petar Marjanović, Emily Engkent
Das sagen die Umfragen
Bei dieser Vorlage liegen die Gegner einigermassen deutlich im Vorteil. Hier sticht besonders der hohe Anteil der Unentschiedenen ins Auge. Das liegt wohl vor allem daran, dass es sich bei der Teilabschaffung der Verrechnungssteuer um eine eher technische Vorlage handelt.
- 5. Umfragewelle am 14. September 2022 – Tamedia
Ja: 40%| Nein: 48% ☑️| Unentschlossen: 12% - 4. Umfragewelle am 14. September 2022 – gfs
Ja: 47% ☑️| Nein: 44% | Unentschlossen: 9% - 3. Umfragewelle am 25. August 2022 – Tamedia
Ja: 34%| Nein: 49% ☑️| Unentschlossen: 17% - 2. Umfragewelle am 10. August 2022 – Tamedia
Ja: 30%| Nein: 51% ☑️| Unentschlossen: 19% - 1. Umfragewelle am 8. August 2022 – gfs
Ja: 49% ☑️| Nein: 35% | Unentschlossen: 16%
Mehr zur Verrechnungssteuer:
Die letzten Abstimmungsresultate
– 2022–
15. Mai 2022
- Filmgesetz, Organspende und Frontex
13. Februar 2022
- Stempelabgabe, Mediengesetz, Tierversuchsverbot und Tabakwerbeverbot
– 2021–
28. November 2021
- Covid-Gesetz (2), Justiz-Initiative, Pflegeinitiative
26. September 2021
- Ehe für alle, 99-Prozent-Initiative
13. Juni 2021
- Covid-Geset (1), CO2-Gesetz, Antiterror-Gesetz, Trinkwasser-Initiative und Pestizid-Initiative
7. März 2021
- Verhüllungsverbot, E-ID und Indonesien-Abkommen
Das waren die bisher knappsten Abstimmungen in der Schweiz
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Das waren die bisher knappsten Abstimmungen in der Schweiz
Bundesbeschluss über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR)
Abgestimmt am: 06.12.1992
Ergebnis: abgelehnt
Stimmenunterschied: 23'836
quelle: keystone
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Zwei Skifahrer sind am Mittwoch im Skigebiet von Zermatt zusammengestossen. Der 37-jährige Schwede und der 57-jährige Italiener zogen sich dabei schwere Verletzungen zu.
Stelle mir das als weissen Text in den Balken vor, doch Ihr seit die Profis.
-> Die Bauern könnten inovativer werden.
Aber Neiiiin, dem Volk ist das Masthuhn für 1.- viel wichtiger! 🤦♂️