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Kriminalstatistik: So gefährlich war es in der Schweiz 2024

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Digitale Kriminalität wird in der Schweiz immer häufiger.Bild: shutterstock

Mehr Cyberkriminalität, mehr Einbrüche – was in der Schweizer Kriminalstatistik auffällt

Die Kriminalstatistik 2024 des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeichnet ein beunruhigendes Bild: Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen. Besonders auffällig ist der drastische Anstieg bei digitaler Kriminalität, aber auch schwere Gewaltstraftaten und Einbruchdiebstähle haben zugenommen.
24.03.2025, 09:0124.03.2025, 10:56
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Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz insgesamt 563'633 Straftaten begangen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) in seiner Kriminalstatistik 2024 schreibt. Darunter sind 59'034 digitale Delikte, was einem Anstieg von über 35 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Rund 90 Prozent dieser Fälle betreffen Cyber-Wirtschaftskriminalität, insbesondere Betrug über Online-Zahlungssysteme und Identitätsmissbrauch.

Phishing-Angriffe haben um 56,2 Prozent zugenommen, während der Missbrauch von Online-Zahlungsmethoden oder Wertkarten sogar um 104,8 Prozent angestiegen ist.

Gewaltverbrechen weiterhin auf dem Vormarsch

Die Statistik zeigt auch eine besorgniserregende Entwicklung bei Gewaltstraftaten. Insgesamt wurden 48'943 Gewaltdelikte registriert, was einer Zunahme von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders schwere Gewaltdelikte nahmen um 19,4 Prozent zu. Die Zahl der schweren Körperverletzungen stieg um 16,9 Prozent, Vergewaltigungen sogar um 29,4 Prozent.

Weniger Tötungsdelikte

Die Zahl der vollendeten Tötungsdelikte sank hingegen um 15,1 Prozent auf 45 Fälle. Dennoch bleibt häusliche Gewalt ein zentrales Problem: Mehr als die Hälfte der Tötungsdelikte ereigneten sich im familiären Umfeld. Besonders alarmierend ist, dass 17 Frauen durch ihre (ehemaligen) Partner getötet wurden.

Starke Zunahme der Diskriminierung

2024 wurden ausserdem 46'070 Einbruch- und Einschleichdiebstähle registriert – ein Plus von 11,2 Prozent im Vergleich zu 2023. Das heisst, dass täglich 126 solcher Delikte verübt werden. Auch Ladendiebstähle (+6,9 Prozent) und Fahrzeugdiebstähle (+9,3 Prozent) verzeichneten einen deutlichen Anstieg.

Parallel dazu steigt die Zahl der Betrugsstraftaten seit 2017 kontinuierlich an. 2024 wurden 34'392 Betrugsfälle registriert – mehr als doppelt so viele wie noch 2017. In 80 Prozent der Fälle wurde ein digitales Tatvorgehen festgestellt.

Besonders stark gestiegen ist die Zahl der Delikte im Bereich der Diskriminierung und des Aufrufs zu Hass. Im Jahr 2024 wurden 595 solche Straftaten registriert – ein Anstieg um 48,4 Prozent im Vergleich zu 2023. Der Grossteil (88,7 Prozent) dieser Straftaten bezieht sich auf Rasse, Ethnie oder Religion, während 11,3 Prozent gegen die sexuelle Orientierung gerichtet sind.

Über 90'000 Beschuldigte

Etwa 92'000 Menschen sind 2024 polizeilich beschuldigt worden. Rund 11'000 davon waren Minderjährige. Bei den Erwachsenen ab 25 Jahren habe es zum dritten Mal in Folge einen Anstieg gegeben (+2,5 Prozent) auf ein Total von rund 67'000 Menschen, hiess es weiter.

Über 42 Prozent der Beschuldigten waren Schweizer Staatsangehörige. 31 Prozent gehörten zur ständigen ausländischen Wohnbevölkerung. Knapp 7 Prozent waren Asylbewerber und etwa ein Fünftel waren Ausländerinnen und Ausländer ohne ständigen Wohnsitz in der Schweiz. (pre/sda)

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88 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Radio Eriwan
24.03.2025 09:14registriert Dezember 2022
Die überproportional hohe Deliktquote der Zuwandernden multipliziert mit der hohen Zuwanderung dürfte den Anstieg der Gewalttaten exakt begründen.

Das hat die Gesellschaft nachhaltig zersetzt und wird sich nicht mehr korrigieren lassen.

Cyberkriminalität darf man davon ausklammern. Die kam und kommt mehrheitlich sowieso von aussen.
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Freiheit und Toleranz
24.03.2025 09:31registriert Oktober 2018
Wie sieht die Statistik aus, wenn diese pro Kopf, sprich unter Berücksichtigung der Bevölkerungszunahme gerechnet wird?
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Zeit_Genosse
24.03.2025 09:36registriert Februar 2014
Viel Zahlen, wenig Einordnung dieser. Was bleibt? Gewaltdelikte steigen. Raum für Interpretation und Spekulation nach Gutdünken und Instrumentalisierung von Parteien steigen.
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88
    Diese Woche und vor allem am Freitag wird es heiss😎
    Diese Woche gibt uns einen ersten Geschmack auf den Sommer. Besonders der Freitag könnte warm werden.

    Dank eines Hochdruckgebietes können wir uns diese Woche über viel Sonnenschein und T-Shirt-Wetter freuen. Die Temperaturen steigen bis Ende der Woche kontinuierlich nach oben. Zeit also, die Sonnenbrille herauszuholen und es sich mit einem Iced Coffee Latte gemütlich zu machen.

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