Seit 1947 führen Deutschland, Österreich und die Schweiz eine gemeinsame Statistik zu Vermisstenfällen am Bodensee. Mehr als 103 Personen gelten aktuell als vermisst. Doch die Zahl dürfte in Wirklichkeit noch höher liegen. Nicht alle Fälle werden offiziell erfasst – manche Menschen verschwinden spurlos, ohne dass ein Vermisstenfall registriert wird.
In jedem Fall gilt: Im Bodensee liegen wohl weit über 100 Leichen – viele davon tief unten am Grund, ausserhalb jeder Sicht- oder Reichweite. Allein im Jahr 2023 verunglückten 15 Personen rund um den Bodensee.
Aktuell sinkt der Pegel des Bodensees konstant ab. Zuletzt zeigte der Pegelstand in Konstanz 271 Zentimeter. Das sind 74 Zentimeter weniger als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr. Plötzlich tauchen aus dem Wasser Inseln auf. Häfen liegen trocken.
Mit dem sinkenden Pegelstand steigt die Hoffnung, dass der Bodensee manche seiner Leichen wieder freigibt. Doch laut der Polizei wirkt sich das Niedrigwasser kaum auf die Auffindbarkeit aus. Die meisten Leichen dürften sich tief unten am Grund befinden. «Im tieferen Wasser bleiben sie in aller Regel auf dem Grund, da hier der Verwesungsprozess deutlich verlangsamt ist», erklärte eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei dem deutschen «Südkurier».
Eine Änderung des Wasserstandes bringe aber kaum Bewegung in die Tiefe des Sees: «Die derzeitige Abweichung des Pegels vom für die Jahreszeit üblichen Pegel dürfte nicht ins Gewicht fallen.» Bisher sei es nicht vorgekommen, dass der See wegen eines niedrigeren Pegels Leichen freigegeben habe. Deshalb gelte es als unwahrscheinlich, dass nun Leichen aus den Tiefen des Bodensees auftauchen.
Nur wenn sich eine Leiche in Ufernähe befindet, gibt es überhaupt eine Chance, dass sie durch die bei der Verwesung entstehenden Gase wieder an die Oberfläche kommt – meist nach wenigen Tagen, erklärte ein Kommandant der Seepolizei im vergangenen Jahr. Ab etwa 50 Metern verhindere der Wasserdruck, dass eine Leiche aufsteigt. Die thermisch stabile Kaltwasserschicht am Grund hemmt zusätzlich die Gasbildung.
Nur wenn im Frühjahr oder Herbst die Wasserschichten durchmischt werden, können Leichen manchmal aufsteigen. Auch Hochwasser oder Stürme wirbeln tiefere Wasserschichten auf.
An der tiefsten Stelle misst der Bodensee 251 Meter – was eine Bergung zusätzlich erschwert. Für Taucher oder Roboter ist eine Ortung ohnehin nur möglich, wenn der genaue Unfallort bekannt ist. Und: Menschliche Überreste lassen sich längst nicht so leicht orten wie etwa das Wrack der «Säntis», dessen Position im See bekannt ist.
das der Bodensee nimmt und selten gibt.
Man sagte sich immer, wenn mal der See
was hat gibt er es sehr selten wieder,
ausser er wird wütend, wie zum Beispiel
bei einem Sturm und die Toten nach Hause lässt.....
Puh, Glück gehabt. 😜