Manuel Meier, der eigentlich anders heisst, hatte einen Traum: Er wollte viel Geld besitzen. Und das so schnell wie möglich. Also beschloss er, Drogenproduzent zu werden. Doch wie so oft im Leben geht nicht immer alles nach Plan.
Ende Februar dieses Jahres dringt die Polizei in Dällikon in ein Gebäude ein. Unter den Polizisten sind auch Chemiespezialisten. Denn in diesen Räumlichkeiten befinden sich keine Büros, sondern ein riesiges Drogenlabor. Eines der grössten, das die Ermittler in den vergangenen Jahren in der Schweiz entdeckt haben.
Vierzehn Kilogramm Ecstasy, neun Kilogramm Amphetamin, dreieinhalb Kilogramm Marihuana von zwei illegalen Hanfplantagen sowie mehrere hundert Franken Bargeld. Auch mehrere Liter hochexplosive Chemikalien finden die Ermittler. Laut der Kantonspolizei Zürich werden diese zur Herstellung von synthetischen Drogen gebraucht, schreibt die NZZ. Die Drogen, die man im Labor findet, haben einen Strassenverkaufswert von mehr als einer halben Million Franken.
Am selben Tag noch wird Meier verhaftet. Er soll die Drogenküche betrieben haben. Die Staatsanwaltschaft beantragt Untersuchungshaft. Das Zwangsmassnahmengericht heisst den Antrag gut.
Meier stammt aus gutem Haus. Seine Familie lebt den Lebensstil einer «Schweizer Vorzeigefamilie», wohnhaft in einer Gemeinde am Zürichsee, so die NZZ. Doch Meier gerät früh auf die schiefe Bahn. Er ist unangepasst und hat psychische Probleme. Begeht mehrere Straftaten und wird verurteilt. Einen regulären Job hat er keinen. Laut der NZZ sollen sein steuerbares Einkommen und sein Vermögen exakt null Franken gewesen sein.
Irgendwann beschloss Meier wohl Drogen in Dällikon zu produzieren und mietete sich Räumlichkeiten im Industriequartier. Die Chemikalien, die man braucht, um Drogen herzustellen, soll der junge Mann aus dem Internet haben, teils aber auch aus Apotheken in Zürich, schreibt die NZZ. Um sich das Wissen über die Zusammensetzung und die Wirkung der unterschiedlichen Chemikalien anzueigenen, soll der 29-Jährige sich zudem in Vorlesungen an der Universität Zürich geschlichen haben.
Wie lange Meier Drogen in Dällikon produziert habe, sei unklar. Laut der NZZ gibt die Polizei und die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstechnischen Gründen keine Details zum Fall bekannt.
Der Vater von Manuel Meier sagt, dass sein Sohn schon lange psychisch krank sei. Aufgrund seiner Krankheit mache er allerlei Dummheiten, man könne ihn dafür aber nicht zur Rechenschaft ziehen. Es sei unverantwortlich, dass man ihn nun in Untersuchungshaft stecke. Er brauche professionelle Hilfe, keine Gefängniszelle, sagt er auf Anfrage der NZZ.
Nach der Polizeiaktion schreiben die Medien von «Breaking Bad» mitten im Kanton Zürich. Und wer weiss, vielleicht wollte Meier tatsächlich der Walter White der Schweiz werden.
(oee)
Schockierend, wie kann man als Drogenproduzent nur so wenig Bargeld haben, das reicht ja kaum als Wechselgeld 😂