Am Dokumentarfilmfestival Visions du Réel in Nyon VD ist am Samstag «L'Ilôt» des Lausanner Regisseurs Tizian Büchi mit dem Grand Prix ausgezeichnet worden. Erstmals seit 2013 ging der Hauptpreis des Festivals damit an einen Schweizer Film.
Der Streifen über eine kleine Insel auf Stadtgebiet oszilliere zwischen magischem Realismus und kollektivem Porträt, schrieben die Verantwortlichen in einer Medienmitteilung. Das Inselchen werde darin zur Metapher für das Europa der Gegenwart. Auf humorvolle Weise werde die Absurdität von Grenzen und Abschrankungen aufgezeigt.
Der Preis des «Burning Lights»-Wetbewerbs geht derweil an «A Long Journey Home» von Wenquian Zhang aus China, wie es weiter hiess. Die junge Regisseurin beschreibt darin das Zusammenleben nach ihrem Wiedereinzug bei ihren Eltern.
Gleich zwei Auszeichnungen, den Jurypreis im nationalen Wettbewerb und den Nachwuchspreis Prix Zonta, erhielt «Fuku Nashi». Die schweizerisch-japanische Filmemacherin Julie Sando erzählt darin von einer jungen Frau, die nach Jahren ins Haus ihrer Grossmutter in Japan zurückkehrt.
Mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde «Fire of Love». In der US-amerikanisch-kanadischen Produktion porträtiert Regissuerin Sara Dosa ein Vulkanologen-Paar.
Die Präsenzveranstaltungen am Festival dauern bis Ostersonntag, online findet es bis am Montag statt. Die Verantwortlichen rechnen laut Communiqué vom Samstag mit ungefähr 45'000 Besucherinnen und Besuchern. Die Zahl der Eintritte dürfte damit im selben Bereich liegen wie 2019. (sda)