Am Weihnachtsmarkt in Zürich: «Ich bin ‹Anti-Angst›, ich geniesse meinen Glühwein»
Es ist die wichtigste Zeit für die Weihnachtsmärkte in Zürich und auch am Tag nachdem in Berlin ein LKW in eine Menschenmenge raste, sind die Weihnachtsmärkte gut besucht.
Zur Mittagszeit füllt sich der Weihnachtsmarkt im Hauptbahnhof Zürich. Bauernbratwürste wechseln die Besitzer, Käsekuchen werden verdrückt, vor dem Stand für veganes, indisches Essen bildet sich eine Schlange. Markus Stettinger von Stand 127 versucht Liköre an den Mann zu bringen. Noch ist es vielen zu früh für Alkohol. Wie fast alle Standbesitzer und Besucher lässt er sich von den Berliner Ereignissen nicht beirren:
Ähnlich klingt es ein paar Stände weiter. Walti Ettlin, der unter anderem Rentier-Felle verkauft, meint:
Beim Bellevue befindet sich der grösste Weihnachtsmarkt der Stadt. Auch das sogenannte Weihnachtsdorf ist gut besucht. Touristen schiessen Selfies, Einheimische verpflegen sich. Wie jeden Tag steht Lia am Baileys-Stand:
Wie Mirjam verbringt Isa ihren Mittag auf dem Sechseläutenplatz. Sie hat Verwandte in Berlin:
Die Menschen stehen in kleinen Grüppchen zusammen oder verzehren an ihren Tischen Raclette, Burger oder Maroni. Sie diskutieren, einige lachen. Carrie aus England besucht Zürich als Touristin. Sie sagt:
Wüsste man nicht, was in Berlin wenige Stunden zuvor geschehen ist, würde man die Stimmung an den beiden Weihnachtsmärkten als «normal» bezeichnen. Es herrscht gar eine gewisse Entspanntheit. Eine Teenagerin erzählt ihren Freundinnen von ihrem gestrigen Date, eine Rentnerin sagt zu ihrem Mann. «14 Stutz für einen Kaiserschmarren ist ja verrückt, die spinnen doch.»