Nach dem Mord an einer Sozialtherapeutin im Herbst 2013 sollen im Kanton Genf bei der Beurteilung von gefährlichen Straftätern künftig die Interessen der Gesellschaft höher gewichtet werden als jene der Inhaftierten. Freigänge mit Gefangenen sollen zwar weitergeführt werden, aber unter strengeren Regeln.
Zu diesem Schluss kommt der von der Genfer Regierung eingesetzte Experte Bernard Ziegler, der am Mittwoch den Schlussbericht der Administrativuntersuchung vorlegte. Der Kanton müsse vor allem für die Soziotherapie von gefährlichen Häftlinge ein neues Reglement ausarbeiten.
In Genf übernimmt ab April Curabilis die Aufgabe der Resozialisierung von gefährlichen Straftätern. Die in die Kritik geratene bisherige Anstalt «La Pâquerette» wurde Mitte Januar geschlossen. Für Ziegler muss neu die Direktion von Curabilis für Freigänge von Gefangenen zuständig sein und nicht mehr die soziotherapeutische Abteilung. (rar/sda)