Schweiz
Gesellschaft & Politik

Thierry Burkart und Alex Kuprecht erhalten journalistischen Schmähpreis

Thierry Burkart, FDP-AG, rechts, spricht neben Hans Wicki, FDP-NW, links, waehrend des Diskussionspunktes "24.4255 Mo. SiK-S. Die Hisbollah verbieten",waehrend der Wintersession der Eidgenoe ...
Der FDP-Präsident Thierry Burkart teilt den Schmähpreis 2024 für Informationsverhinderung zusammen mit dem Ex-SVP Ständerat Alex Kuprecht.Bild: keystone

«Goldener Bremsklotz» geht an Thierry Burkart und Alex Kuprecht

18.12.2024, 04:3018.12.2024, 05:57
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Der Journalisten-Schmähpreis «Goldener Bremsklotz» geht 2024 an den Aargauer Ständerat und Präsidenten der FDP Schweiz, Thierry Burkart, sowie den früheren Schwyzer SVP-Ständerat Alex Kuprecht. Hintergrund ist ein Postulat der Wirtschaftskommission des Ständerats im Nachgang der Veröffentlichung der sogenannten «Suisse Secrets».

Auszeichnung für Informationsverhinderer

Das Recherche-Netzwerk investigativ.ch informierte am Mittwoch über die Preisvergabe. Es vergibt den «Goldenen Bremsklotz» seit 2014 an Personen, denen es Informationsverhinderung vorwirft.

Während der Nationalrat aufgrund der «Suisse Secrets»-Enthüllungen eine Motion zur Stärkung der Pressefreiheit im Banken- und Finanzbereich angenommen habe, habe der Ständerat die Diskussion in eine völlig andere Richtung gelenkt, schrieb investigativ.ch in seiner Medienmitteilung. Er habe im Dezember 2023 ein Postulat seiner Wirtschaftskommission mit dem Titel «Handhabung der weiteren Verwendung illegal erworbener Daten» gutgeheissen.

Pressefreiheit verschärft statt gelockert

Kuprecht war damals Präsident der Wirtschaftskommission des Ständerats. Burkart amtete als Kommissionsberichterstatter während der Debatte in der kleinen Kammer.

Alex Kuprecht, SVP-SZ, spricht waehrend der Wintersession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 29. November 2022 im Staenderat in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Kuprecht politisierte von 2003 bis 2023 für den Kanton Schwyz im Ständerat.Bild: keystone

Mit dem Vorstoss beauftragte die kleine Kammer den Bundesrat zu prüfen, ob die Veröffentlichung rechtswidrig erhobener Daten unter Strafe gestellt werden soll. Aus Sicht des Recherchenetzwerks käme dies einer Verschärfung der geltenden Bestimmungen gleich. Betroffen wären laut der Organisation nicht nur Bankdaten, sondern generell alle vertraulichen Informationen.

Debatte um Medienfreiheit

Die Veröffentlichung der «Suisse Secrets» im Februar 2022 löste in der Schweiz eine innenpolitische Debatte um die Medienfreiheit aus. Ein internationales Recherche-Netzwerk (unter anderem mit «Süddeutsche Zeitung», «Guardian», «Le Monde», «New York Times») warf damals der Grossbank Credit Suisse vor, über Jahre Autokraten, Drogendealer sowie mutmassliche Kriegsverbrecher und Menschenhändler als Kunden akzeptiert zu haben.

Schweizer Medienschaffende konnten an den Recherchen allerdings nicht teilnehmen. Grund ist, dass es in der Schweiz strafbar ist, Informationen zu veröffentlichen, die unter das Bankkundengeheimnis fallen. (sda/thw)

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41 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Oliver01
18.12.2024 07:10registriert Februar 2023
Das finde ich mal was Gutes. Die Bremser beim Namen nennen. Interessant dass es FDP und SVP Leute sind😉.
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cabli
18.12.2024 07:17registriert März 2018
Ich denke, dass der Preis an die richtigen Personen geht.
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maruhu
18.12.2024 07:52registriert Januar 2021
Da hat es die richtigen erwischt, aber es hat noch sehr viele negative Bremsklötze, wie: Grütter/Aeschi/Dettling oder einfacher gesagt ca. 80% der SVP und 40% der FDP.
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