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Gerhard Pfister tritt im Sommer als Mitte-Chef zurück

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Mitte-Präsident Gerhard Pfister gibt sein Amt im Sommer ab

06.01.2025, 15:1706.01.2025, 16:58
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Gerhard Pfister gibt im Sommer sein Amt als Präsident der Mitte-Partei ab. Dies gab der 62-Jährige beim traditionellen Dreikönigsgespräch am Montag bekannt – der Entscheid fiel gemäss dem Zuger aber schon im Herbst. Pfister sagt dazu:

«Nach der erfolgreichen Umsetzung der Strategie 2025 ist der Zeitpunkt gekommen, den Stab weiterzugeben. Jetzt ist der Moment, um Platz zu machen für frische Kräfte und die nächste Generation.»

Die Übergabe soll im Rahmen der Delegiertenversammlung am 28. Juni 2025 in Biel erfolgen, bei der die Nachfolgerin oder der Nachfolger gewählt wird.

Seit bald 9 Jahren Präsident

Pfister hatte im April 2016 das Präsidentschaftsamt der damaligen CVP von Christophe Darbellay übernommen. Während seiner Amtszeit kam es zur Fusion mit der BDP, woraus die heutige Mitte-Partei hervorging. «Die Öffnung der Partei und Fusion war der Wendepunkt, der neue Möglichkeiten gebracht hat», so Pfister am Montag dazu.

Die Amtszeit des Zugers war durchaus erfolgreich: Bei den letzten nationalen Wahlen 2023 überholte die Mitte die FDP als drittstärkste Kraft im Nationalrat. Dies sei ein «Meilenstein, der zeigt, dass unser Kurs richtig ist», so Pfister. Zudem etablierte sich die Partei als stärkste Kraft im Ständerat.

CVP-Parteipraesident Gerhard Pfister anlaesslich der Delegiertenversammlung der CVP Schweiz, am Samstag, 29. Oktober 2016, in Morschach. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Pfister in seinem ersten Präsidentschaftsjahr bei der damaligen CVP.Bild: KEYSTONE

«Besonders stolz» sei er, so Pfister, «auf unsere klare Positionierung im politischen Zentrum: Mit Themen wie der Gesundheitskostenbremse, den Fairness-Initiativen und einer konstruktiven Europapolitik haben wir gezeigt, wie lösungsorientierte Politik aussieht.»

Mit der Strategie 2025 haben die Mitte «Historisches erreicht» schrieb Pfister im Brief an die Mitte-Basis weiter: «die erfolgreiche Fusion von CVP und BDP, die Stabilisierung und den Ausbau unserer Strukturen sowie die Gewinnung neuer Wählerschichten.»

Die Strategie 2033 werde nun eine neue Grundlage für die Arbeit der Mitte-Partei schaffen - «als partizipative Bewegung, die nah bei den Menschen ist, neue Talente einlädt und Brücken zwischen Regionen und Generationen baut.»

Sein Abtritt als Parteipräsident bedeutet für Pfister derweil nicht, dass er sich aus der Politik verabschiedet. Der 62-Jährige sitzt bis 2027 noch im Nationalrat. Wie es danach weitergeht, bleibt offen. «Ich werde mich auch in anderen politischen Tätigkeitsfeldern durchaus wohl fühlen», sagte Pfister. Eine Anspielung auf eine mögliche Kandidatur als Bundesrat? «Diese Frage werde ich beantworten, wenn sie sich konkret stellt», so der Zuger kryptisch.

(dab)

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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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En Espresso bitte
06.01.2025 13:25registriert Januar 2019
Ich hege eine gewisse Bewunderung für Pfister, der es irgendwie geschafft hat, die Mitte am Leben zu erhalten und sich (im Gegensatz zur FDP) nicht einer Seite anzubiedern.
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Gurgelhals
06.01.2025 13:18registriert Mai 2015
Anders gesagt: Amherd möchte dieses Jahr noch zurücktreten und Pfister will Bundesrat werden. Meinetwegen...

Wobei mir das Szenario "Cassis möchte dieses Jahr noch zurücktreten und Pfister will Bundesrat werden" etwas besser zusagt.
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Der Nette ganz arg
06.01.2025 13:09registriert August 2024
Pfister ist und war ein grossartiger Politiker, dem ich meinen Respekt zolle! Er hat die Partei massgeblich und im positiven Sinne vorwärts gebracht.
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