Gerhard Pfister gibt im Sommer sein Amt als Präsident der Mitte-Partei ab. Dies gab der 62-Jährige beim traditionellen Dreikönigsgespräch am Montag bekannt – der Entscheid fiel gemäss dem Zuger aber schon im Herbst. Pfister sagt dazu:
Die Übergabe soll im Rahmen der Delegiertenversammlung am 28. Juni 2025 in Biel erfolgen, bei der die Nachfolgerin oder der Nachfolger gewählt wird.
Pfister hatte im April 2016 das Präsidentschaftsamt der damaligen CVP von Christophe Darbellay übernommen. Während seiner Amtszeit kam es zur Fusion mit der BDP, woraus die heutige Mitte-Partei hervorging. «Die Öffnung der Partei und Fusion war der Wendepunkt, der neue Möglichkeiten gebracht hat», so Pfister am Montag dazu.
Die Amtszeit des Zugers war durchaus erfolgreich: Bei den letzten nationalen Wahlen 2023 überholte die Mitte die FDP als drittstärkste Kraft im Nationalrat. Dies sei ein «Meilenstein, der zeigt, dass unser Kurs richtig ist», so Pfister. Zudem etablierte sich die Partei als stärkste Kraft im Ständerat.
«Besonders stolz» sei er, so Pfister, «auf unsere klare Positionierung im politischen Zentrum: Mit Themen wie der Gesundheitskostenbremse, den Fairness-Initiativen und einer konstruktiven Europapolitik haben wir gezeigt, wie lösungsorientierte Politik aussieht.»
Mit der Strategie 2025 haben die Mitte «Historisches erreicht» schrieb Pfister im Brief an die Mitte-Basis weiter: «die erfolgreiche Fusion von CVP und BDP, die Stabilisierung und den Ausbau unserer Strukturen sowie die Gewinnung neuer Wählerschichten.»
Die Strategie 2033 werde nun eine neue Grundlage für die Arbeit der Mitte-Partei schaffen - «als partizipative Bewegung, die nah bei den Menschen ist, neue Talente einlädt und Brücken zwischen Regionen und Generationen baut.»
Sein Abtritt als Parteipräsident bedeutet für Pfister derweil nicht, dass er sich aus der Politik verabschiedet. Der 62-Jährige sitzt bis 2027 noch im Nationalrat. Wie es danach weitergeht, bleibt offen. «Ich werde mich auch in anderen politischen Tätigkeitsfeldern durchaus wohl fühlen», sagte Pfister. Eine Anspielung auf eine mögliche Kandidatur als Bundesrat? «Diese Frage werde ich beantworten, wenn sie sich konkret stellt», so der Zuger kryptisch.
(dab)
Wobei mir das Szenario "Cassis möchte dieses Jahr noch zurücktreten und Pfister will Bundesrat werden" etwas besser zusagt.