Roger Köppels Auftritt bei Günther Jauch bringt Twitter zum Explodieren
Roger Köppel war am Sonntagabend wieder einmal Gast in einer deutschen TV-Show. Es war das erste Mal, dass er nicht nur als Chef der «Weltwoche», sondern als SVP-Politiker auftrat. Und er machte gleich Wahlkampf.
Köppel durfte seine Meinung bei Günther Jauch kundtun. Nachdem sich im Mittelmeer erneut eine Katastrophe ereignete, bei der befürchtet wird, dass 700 oder mehr Menschen ertrunken sind, war das Thema: «Wie soll Europa auf die Flüchtlingskatastrophe reagieren?» Dazu wurden mehrere Gäste eingeladen, so auch Köppel.
Er meinte zum Thema unter anderem, man müsse diesen «Todeskanal» dichtmachen. Natürlich sei Europa schuldig an diesen Todesfällen. Dann präzisierte er: «Die politischen Eliten, weil sie die illegale Einwanderung nicht stoppen.»
Köppel forderte, dass reiche Länder wie Kuwait, Oman oder Saudi-Arabien ebenfalls Flüchtlinge aufnehmen. Die müssten doch nicht alle nach Europa kommen. Die Türkei, Jordanien oder auch den Libanon, die bereits Millionen Flüchtlinge aufgenommen haben, erwähnte er nicht.
So viele Hasstweets gegen unbequeme Diskussionsteilnehmer hat das schreckliche Flüchtlingsdrama im Mittelmeer nicht verdient #Jauch #Köppel
— Urs Rauber (@ZeitRauber) 19. April 2015
Am Schluss schwieg auch Roger Köppel
Ganz anderer Meinung war der Jurist, Journalist und Autor Heribert Prantl. Er schrieb schon vor der Sendung in der «Süddeutschen Zeitung», es seien nicht die Schleuser, die Menschen auf Schiffe lockten, sondern die Europäische Union, weil die Grenzen dicht seien.
Während der Sendung entwickelte sich eine Art Streit-Diskussion zwischen den beiden. Sie gipfelte in Köppels Frage: «Was beispielsweise, wenn aus Syrien vielleicht auch IS-Leute eingeschleust werden?» «Herr Köppel, ich bitte Sie», antwortete Pratl müde. Jauch liess die Streithähne weitgehend gewähren.
Am Schluss der Sendung kam Harald Höppner zu Wort. Der Mann hat ein Schiff gekauft und fährt nun los, Leute zu retten. Er bestand darauf, dass alle im Studio aufstehen und mit einer Gedenkminute den Opfern der aktuellen Katastrophe gedenken. Und dann standen alle, wirklich alle und schwiegen, schreibt Spiegel online. Sogar Roger Köppel.
#Jauch-Talk über Flüchtlingsdrama: Als alle schwiegen - sogar #Köppel | SPIEGEL ONLINE: http://t.co/XNI40KaP5W #prantl
— NewsMän© (@KueddeR) 19. April 2015
Köppels Auftritt ist das Gesprächsthema auf Twitter.
Ich bin entsetzt über den eiskalten Auftritt von Köppel bei #Jauch.
— Andreas Gossweiler (@silver_train) 19. April 2015
Jauch ist wichtig. Ohne Jauch würden viele Roger Köppel gar nicht kennen. Oder ihn für irgendeinen harmlosen Spinner halten.
— Peter Ahrens (@Peter_Ahrens) 19. April 2015
Zur Erinnerung: Der Rechtspopulist Roger Köppel zeichnet u.a. für solche Titelseiten verantwortlich. #Jauch pic.twitter.com/3QHdJHwIqM
— Thomas Behm (@Thomas_B_82) 19. April 2015
Roger Köppel ist noch gefährlicher, als ich dachte. Und die Tendenz von Jauchs Sendung auch. Gruselig. #Jauch
— Daniel Drepper (@danieldrepper) 19. April 2015
Köppel ist nicht nur Journalist, sondern auch Kandidat für das Schweizer Parlament. Er spricht im Namen der ultrarechten Partei SVP #Jauch
— Salva Leutenegger (@salegen) 19. April 2015
Köppel: "tragisch, dass sie einen schweizer einladen mussten, der diese positionen vertritt" tragisch, ja. für die schweiz. #jauch
— Benno Tuchschmid (@BennoTuchschmid) 19. April 2015
Unglaublich, wieviel Applaus #Köppel bei #Jauch erhält.
— Silvia Schenker (@SchenkerSilvia) 19. April 2015
falls es interessiert oder nicht;
Ich distanziere mich als Schweizerpassbesitzerin von diesem Schweizerpassbesitzer Namens #Köppel
#Jauch
— Michèle Meyer (@rentapwha) 19. April 2015
Das Meer, die Schweizer Grenzen, alles will Köppel schliessen. Nur sein Maul nicht. Leider. #Jauch
— Alan David Sangines (@ADSangines) 19. April 2015
(feb)