Schweiz
Gesellschaft & Politik

Andreas Glarner muss Sibel Arslan Anwaltskosten bezahlen nach Fake-Video

Andreas Glarner, Nationalrat SVP-AG, rechts, diskutiert mit Sibel Arslan, Nationalraetin GP-BS, links, waehrend der Aktionswoche Rise up for Change auf dem Bundesplatz, am Dienstag, 22. September 2020 ...
Bereits im Herbst 2020 wurde es hitzig zwischen Arslan und Glarner.Bild: keystone

Andreas Glarner erstellte Deep Fake von Sibel Arslan – jetzt kassiert er die Rechnung

Der Präsident der Aargauer SVP setzte vor den Wahlen im Herbst ein KI-Video gegen die Grünen-Nationalrätin ein. Ein Gericht gibt ihr nun zum zweiten Mal recht.
05.01.2024, 08:2105.01.2024, 21:03
Mehr «Schweiz»

Andreas Glarner muss für die Gerichts- und Anwaltskosten in dem Fall aufkommen. 2342.50 Franken muss er nun Sibel Arslan überweisen, wie der Tages-Anzeiger berichtet.

Alles begann am 16. Oktober 2023, nur wenige Tage vor den Nationalratswahlen: Glarner postete auf Social Media ein Video von Arslan, das er mit Künstlicher Intelligenz erzeugen liess. Dabei handelte es sich um ein sogenanntes Deep-Fake-Video – eine täuschend echt wirkende Fälschung von Video-, Foto- und/oder Audioaufnahmen.

In dem gefälschten Video schien Arslan dazu aufzurufen, SVP zu wählen und türkische Straftäter auszuschaffen. Glarner sagte dazu, der Inhalt sei derart absurd gewesen, «dass auch der grösste SVP-Fan merkte, dass das Video nicht echt ist». Doch laut Arslans Anwalt sei dies nicht der Fall: Sogar aus ihrem persönlichen Umfeld habe sie irritierte bis erboste Nachrichten erhalten.

Zivilrechtlich ist der Fall abgeschlossen. Doch Arslan prüfe, ob sie gegen Glarner eine Strafanzeige einreichen werde. Als mögliche Straftatbestände kämen etwa üble Nachrede oder Verleumdung infrage.

(rbu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Wie sich der Dry January WIRKLICH anfühlt – in 35 Memes
1 / 38
Wie sich der Dry January WIRKLICH anfühlt – in 35 Memes
Nun, ja. Eben. Vielleicht ist's ja eine gute Idee. Vielleicht sogar nötig.
quelle: parade.com / parade.com
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Camille Lothe über Beer Pong, Raclette und Andreas Glarner
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
234 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Jo B
05.01.2024 08:29registriert Dezember 2016
Obwohl ich kein Grün-Wähler bin, finde ich solche Aktionen masslos und kriminell. Gerade Politiker sollten sich der Risiken von KI bewusst sein und solche Instrumente konsequent nicht einsetzen oder dann zumindest als Fake deklarieren. Aber Herr Glarner hat ja eh das Gefühl, dass er über allem steht und sich alles erlauben kann. Ganz ehrlich - solche Leute haben in unserer Schweizer Politik nichts verloren. Einfach nur gruusig!
86327
Melden
Zum Kommentar
avatar
messiah
05.01.2024 08:25registriert Mai 2019
Gegen diese rechtspopulistischen Triebe hilft nur gegen alles Vorgehen. Sowas muss Folgen haben.
57345
Melden
Zum Kommentar
avatar
mojeg
05.01.2024 08:30registriert Juli 2023
2'342.50?? Gut zu wissen, dass ich es mir leisten kann die Wahlen zu beeinflussen.
49720
Melden
Zum Kommentar
234
Das sind aktuell die 10 beliebtesten Elektroautos
Ein E-Auto von Skoda verkauft sich in der Schweiz derzeit besonders gut. Über das ganze Jahr hat aber ein Modell von Tesla die Nase vorn. Nicht in Fahrt kommen bei uns die chinesischen Autobauer.

Im November wurden in der Schweiz 4143 Elektroautos neu zugelassen. «Stromer» machen 21,1 Prozent des Marktes aus und damit geringfügig weniger als vor einem Jahr mit 21,6 Prozent.

Im gesamten Jahresverlauf ist Teslas Model Y das mit grossem Abstand meistverkaufte Elektroauto zwischen Romanshorn und Genf. Im November aber grüsst ein anderes E-Auto von der Spitze: Skodas Elektro-SUV Enyaq holt sich in der Monatsrangliste die Spitzenposition, knapp vor dem Model Y und Audis Q4.

Zur Story