Schweiz
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Post erhöht ab 2026 die Päckli-Preise und passt Leerungszeiten an

Die fertigen Packungen aus dem Hochregallager im Zentrallager und Logistikzentrum von Digitec Galaxus werden an verschiedene Wagen der Schweizer Post uebergeben, fotografiert am Montag, 16. Juni 2025  ...
Die Post will mit Massnahmen gegen die steigenden Kosten ankämpfen. Bild: KEYSTONE

Post erhöht ab nächstem Jahr die Preise für Päckli und passt Leerungszeiten an

07.08.2025, 09:2507.08.2025, 10:18
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Die Post darf ihre Preise für das Jahr 2026 nicht im geplanten Mass erhöhen. Zu diesem Schluss kommt der Preisüberwacher. Unter anderem werden die geplanten Preiserhöhungen für A- und B-Post nicht umgesetzt.

Der Preisüberwacher sehe zwar in einzelnen Geschäftsfeldern negative Entwicklungen, hiess es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Aufgrund des guten Ergebnisses im Jahr 2024 sei er jedoch nach der Prüfung der beantragten Preisüberhöhungen zum Schluss gekommen, dass für 2026 keine ertragssteigernden Massnahmen erforderlich seien.

Die Post hatte dem Preisüberwacher unter Verweis auf die herausfordernde Finanzierungssituation in der Grundversorgung Preismassnahmen im Umfang von 70,9 Millionen Franken für das Jahr 2026 unterbreitet.

Nach intensiven Verhandlungen einigten sich beide Parteien gemäss Mitteilung einvernehmlich darauf, dass davon 50,1 Millionen Franken nicht umgesetzt werden. Dazu zählen auch Preiserhöhungen für A- und B-Post-Einzelsendungen sowie für das Postfach-Angebot und für die Zustellung von Gratiszeitungen.

Massnahmen im Umfang von 20,8 Millionen Franken dürfen umgesetzt werden. Sie seien unter anderem aufgrund von Kostensteigerungen, internationalen Vorgaben und Angebotsharmonisierungen in diesen Bereichen nötig, so der Preisüberwacher. Sie müssten jedoch kompensiert werden, damit die Wirkung ergebnisneutral bleibe.

Preiserhöhungen soll es zum Beispiel bei B-Post-Massensendungen, unadressierten Sendungen, PostPac Economy und Press international geben.

Kostenlose Abholung

Die Kompensation der Preismassnahmen erfolge für Privatkunden über Wertguthaben. Wer vom 1. Dezember 2025 bis 28. Februar 2026 ein lnland-Paket via Post-App oder online frankiere, erhalte im Folgemonat ein Wertguthaben in Höhe von 5 Franken im Post-Wallet. Dieses Guthaben könne für ein beliebiges Online-Post-Angebot bis Ende 2026 eingelöst werden. Zudem würden 2026 online oder via App frankierte Pakete von Privatkunden kostenlos abgeholt.

Für Geschäftskunden soll es im ersten Halbjahr 2026 einen erhöhten Online-Rabatt auf Sendungen von Post Pac Economy geben (2 statt 1.50 Franken).

Fünf Prozent der Briefkästen werden früher geleert

Die Post schrieb in einer Stellungnahme, sie wolle ihren Service public auch in Zukunft ohne Steuergelder finanzieren - trotz steigendem Kostendruck und rückläufigen Briefmengen. Darum passe sie sich mit mehreren Massnahmen neuen Marktbedingungen an.

Um Kosten zu senken, ändert die Post darum ab dem 11. August vereinzelt die Leerungszeiten von Briefkästen. So werden neu rund 700 der über 14'000 Briefkästen im Rahmen der regulären Vormittagszustelltouren geleert. Dies reduziere zusätzliche Fahrten, spare Ressourcen und stärke die Wirtschaftlichkeit - «ohne die Grundversorgung zu beeinträchtigen». Die Post habe die betreffenden Gemeinden im Juli über die Anpassungen informiert.

Ab dem 1. Januar 2026 kosten zudem Economy-Pakete 50 Rappen mehr. Kundinnen und Kunden profitieren von Preisvorteilen, wenn sie digitale Services nutzen, wie es weiter hiess. (sda)

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70 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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_mc
07.08.2025 10:02registriert Februar 2014
einfach aber clever:
1. Leerzeiten der Briefkästen auf 08:00 setzen, dann werden sie nicht mehr benutzt weil zu langsam
2. Briefkästen abbauen mit dem Argument sie werden nciht mehr benutzt.
...könnte von McKinsey stammen.
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Petersilly
07.08.2025 09:57registriert August 2020
Um es kurz und einfach zu formulieren - es wird teurer für weniger Leistung.
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Satanarchist
07.08.2025 09:34registriert März 2019
Schon wieder mehr? Die wurden doch gerade erst teurer?!
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