Wer freitags im Bundesamt für Umwelt (Bafu) Mittagessen will, darf sich nicht auf das Angebot der Kantine verlassen – denn die hat jeden Freitag geschlossen. Grund dafür ist, dass die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bafu kurz vor dem Wochenende offenbar lieber aus dem Homeoffice arbeiten.
Schon seit dem Ende der Corona-Pandemie ist die Kantine freitags geschlossen. Zunächst sei intern nur von einer vorübergehenden Schliessung die Rede gewesen, bis sich die Nachfrage wieder einpendle, berichtet «Blick». Aus diesem Plan wurde jedoch nichts – das Personalrestaurant bleibt am Freitag dauerhaft zu.
«Ausgehend von den Erfahrungen während der Pandemie, haben sich auch im Bafu andere Arbeitsformen wie Homeoffice entwickelt», sagt eine Sprecherin gegenüber «Blick». Das sei jedoch nicht nur im Bafu der Fall – in der gesamten Bundesverwaltung habe sich der Freitag als «beliebter Tag für Homeoffice oder Teilzeitabwesenheit» erwiesen.
Eine Angestellte kritisiert die Entwicklung. «Wer am Freitag noch ins Büro geht, ist ein Löli», sagt sie zu «Blick». Es sei kaum jemand da und es gebe keine physischen Sitzungen. Dazu komme, dass man fürs Mittagessen «extern gehen» müsse.
Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freitags aus dem Homeoffice arbeiten, sagt das Bafu nicht. Doch eine Auswertung der «Sonntagszeitung» zeigt: Bei rund der Hälfte der offenen Stellen beim Bund ist Homeoffice möglich. Der Bundesrat hatte vor vier Jahren beschlossen, flexible Arbeitsformen stärker zu fördern – um ein konkurrenzfähiger Arbeitgeber zu sein.
Das sorgt in der Politik jedoch mitunter für Kritik: So forderte SVP-Nationalrat Thomas Burgherr, «die Homeoffice-Politik in der Bundesverwaltung zu überdenken und einzuschränken», wie «Blick» schreibt. (hkl)