Schweiz
Gesellschaft & Politik

Kantine beim Bund macht freitags zu – weil zu viele im Homeoffice sind

Kantine beim Bund macht freitags zu – weil zu viele Mitarbeiter im Homeoffice sind

16.07.2025, 18:4116.07.2025, 21:08
Mehr «Schweiz»

Wer freitags im Bundesamt für Umwelt (Bafu) Mittagessen will, darf sich nicht auf das Angebot der Kantine verlassen – denn die hat jeden Freitag geschlossen. Grund dafür ist, dass die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bafu kurz vor dem Wochenende offenbar lieber aus dem Homeoffice arbeiten.

Schon seit dem Ende der Corona-Pandemie ist die Kantine freitags geschlossen. Zunächst sei intern nur von einer vorübergehenden Schliessung die Rede gewesen, bis sich die Nachfrage wieder einpendle, berichtet «Blick». Aus diesem Plan wurde jedoch nichts – das Personalrestaurant bleibt am Freitag dauerhaft zu.

«Ausgehend von den Erfahrungen während der Pandemie, haben sich auch im Bafu andere Arbeitsformen wie Homeoffice entwickelt», sagt eine Sprecherin gegenüber «Blick». Das sei jedoch nicht nur im Bafu der Fall – in der gesamten Bundesverwaltung habe sich der Freitag als «beliebter Tag für Homeoffice oder Teilzeitabwesenheit» erwiesen.

Eine Angestellte kritisiert die Entwicklung. «Wer am Freitag noch ins Büro geht, ist ein Löli», sagt sie zu «Blick». Es sei kaum jemand da und es gebe keine physischen Sitzungen. Dazu komme, dass man fürs Mittagessen «extern gehen» müsse.

Homeoffice sorgt für Kritik

Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freitags aus dem Homeoffice arbeiten, sagt das Bafu nicht. Doch eine Auswertung der «Sonntagszeitung» zeigt: Bei rund der Hälfte der offenen Stellen beim Bund ist Homeoffice möglich. Der Bundesrat hatte vor vier Jahren beschlossen, flexible Arbeitsformen stärker zu fördern – um ein konkurrenzfähiger Arbeitgeber zu sein.

Das sorgt in der Politik jedoch mitunter für Kritik: So forderte SVP-Nationalrat Thomas Burgherr, «die Homeoffice-Politik in der Bundesverwaltung zu überdenken und einzuschränken», wie «Blick» schreibt. (hkl)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
115 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Rethinking
16.07.2025 19:17registriert Oktober 2018
Homeoffice reduziert (unnötiges) pendeln und damit co2, Stau und überfüllte ÖV…
17525
Melden
Zum Kommentar
avatar
Amadeus
16.07.2025 19:06registriert September 2015
Warum beschwert sich die SVP? Sie behauptet doch immer, der Bund verschwende Geld. Und wenn dann die Kantine dicht macht ist es auch nicht recht.
14718
Melden
Zum Kommentar
avatar
PD Dr.med.
16.07.2025 18:56registriert November 2022
Sehr gut! Und diesem Beispiel sollten andere Betriebe folgen. Insbesondere sollte der Neubau bzw. Ausbau von Bürokomplexen kritisch hinterfragt werden. Home-office bringt energietechnische Vorteile!
11928
Melden
Zum Kommentar
115
Vermisster im Glarnerland tot aufgefunden
Nahe Matt im Kanton Glarus ist am Samstag ein 20-jähriger Mann tot aufgefunden worden. Offenbar kam er im Bereich der Bänzigenrus von einem Wanderweg ab und stürzte eine Böschung und eine Felsformation hinab.
Zur Story