Vierzehn Kantone wollen illegal adoptierte Personen bei der Suche nach ihrer Herkunft unterstützen. Sie haben beschlossen, eine gemeinsame Plattform zu schaffen, die zu diesem Thema einen regelmässigen Austausch zwischen den Kantonen ermöglicht.
Die an einem Strategietreffen am Freitag in Bern beschlossene Ad-hoc-Struktur soll auch anderen Kantonen offen stehen. Das teilte die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und -direktoren (SODK) am gleichen Tag mi. Die Plattform ist laut Mitteilung sowohl administrativ als auch politisch ausgerichtet.
Sie könne gemeinsame Erklärungen ausarbeiten, die jedoch nicht rechtlich bindend seien, sondern eine Leitlinie für die Aktivitäten in den Kantonen vorgäben, so die SODK.
Die Versäumnisse der Behörden in der Vergangenheit prägten das Leben der damals adoptierten Personen bis heute, schrieb die SODK in ihrem Communiqué. Bei der Suche nach ihren Wurzeln stünden den Betroffenen verschiedene Hindernisse im Weg. Die Kantone suchten nach Lösungen, um sie besser zu begleiten.
Der Schweizer Justizminister Beat Jans begrüsst laut Mitteilung den Koordinationsprozess der Kantone und die Schaffung der Plattform. Diese werde künftig auch dem Bund als direkter Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
In den 1970-er bis 1990-er Jahren waren in Sri Lanka und anderen Ländern zahlreiche Adoptionen mit Unregelmässigkeiten behaftet. Verschiedene Kantone hatten sich im Februar getroffen, um die Organisation der Suche nach der Herkunft dieser Personen zu diskutieren. Diese Suche fällt laut SODK in den Zuständigkeitsbereich der Kantone. (sda)