Die SVP Graubünden hat in einem internen Regelwerk definiert, dass sie die Stimmenzahlen ihrer Nationalratskandidaten nach eigenem System interpretiert. Obwohl bei den Wahlen vom 18. Oktober der Proporz gilt, will die Volkspartei nur die persönlichen Stimmen für die Sitzvergabe anschauen.
Der kantonale SVP-Präsident und derzeit einzige Nationalrat Heinz Brand bestätigt entsprechende Informationen der «NZZ am Sonntag». «Wir wollen allen Kandidaten einen fairen Wettbewerb ermöglichen, egal auf welcher Liste sie antreten», sagt Brand.
Faktisch bedeutet die Vereinbarung bessere Chancen für die Spitzenkandidatin Magdalena Martullo-Blocher, die wie Brand eine Liste anführt. Denn bei einem Sitzgewinn könnte es sein, dass beide Mandate an die zwei Besten der Brand-Liste gehen.
Ems-Chemie-Chefin Martullo-Blocher würde erben, falls sie mehr persönliche Stimmen macht als jemand der Gewählten. Alle Kandidaten auf den zwei Listen von Brand und Martullo-Blocher haben die Abmachung unterschrieben.