Den Startschuss zum Abriss der Aargauer Autobahnbrücke gab ein Bagger auf einem Lastwagen. Weil sein Baggerarm nicht richtig eingefahren war, knallte er in die Brücke und beschädigte sie schwer. Was folgte, war ein riesiger Stau, der sich von Birmenstorf ziemlich schnell im ganzen Aargau ausbreitete. Der Bagger-Crash stürzte damit weite Teile der Deutschschweiz ins Verkehrschaos.
«Bagger-Depp» wurde der unachtsame Lastwagenfahrer höhnisch genannt. Und die beschädigte Brücke war auf einen Schlag berühmt im ganzen Land. Nach der unliebsamen Begegnung mit dem Baggerarm war sie allerdings so stark beschädigt, dass sie gestützt werden musste. In der Nacht auf heute hat nun ihre letzte Stunde geschlagen. Ein bisschen früher als geplant. Denn die 48 Jahre alte Überführung sollte zwar sowieso ersetzt werden, allerdings erst im nächsten Frühling. Der Bagger-Crash hat das Ganze nun ein bisschen beschleunigt.
Die Brücke wurde bereits in den vergangenen vier Wochen in acht rund 15 Meter lange Stücke zerschnitten. Eines dieser Stücke wiegt 60 Tonnen. In der Nacht hat ein Pneukran die ersten vier Elemente herausgehoben. Die Arbeiten dauerten bis vier Uhr morgens. Wenn alles gut gegangen ist, sollte heute also nur noch die halbe Brücke stehen. Am Mittwochabend wird der zweite Teil der Brücke abtransportiert. Wegen der Arbeiten wird die A1 ab 20.30 Uhr nur noch einspurig befahrbar sein.
Ersetzt wird die wohl bekannteste Autobahnbrücke der Schweiz durch eine 48 Meter lange und 4,5 Millionen Franken teure Stahl-Beton-Brücke. Bezahlt wird das vom Bundesamt für Strassen. Der Lastwagenfahrer wurde wegen seines Fehlers zu einer Busse von 1100 Franken verurteilt.
Die Baufirma Implenia, bei der der Lastwagenfahrer arbeitet, musste ausserdem die Sicherung der Autobahnbrücke nach dem Unfall bezahlen. Das schlug mit rund einer Viertelmillion Franken zu Buche. Den Abbruch der Brücke übernimmt nun aber nicht die Implenia, sondern die Aargauer Firma Granella AG.