Schweiz
Gesellschaft & Politik

Anfechtung der Anfangsmiete soll nicht erschwert werden

Bundespraesidentin Karin Keller-Sutter spricht bei der Ueberbringung der Neujahrsgruesse durch das Diplomatische Corps im Nationalratssaal, waehrend des traditionellen Neujahrsempfangs, am Mittwoch, 1 ...
Die Rechtskommission des Nationalrats will die Anfechtung des Anfangsmietzinses nicht erschweren.Bild: keystone

Nationalratskommission lässt neue Mietrechtsvorlage fallen

14.02.2025, 16:29
Mehr «Schweiz»

Nach dem doppelten Nein zu zwei Mietrechtsvorlagen im vergangenen Herbst tritt die zuständige Nationalratskommission auf die Bremse. Sie will die Anfechtung der Anfangsmiete nicht erschweren.

Die Rechtskommission des Nationalrats (RK-N) hat ohne Gegenantrag beschlossen, ihrem Rat die Abschreibung einer entsprechenden parlamentarischen Initiative zu beantragen, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Die Kommission sei zum Schluss gekommen, dass eine Erhöhung der Anforderungen an die Anfechtung des Anfangsmietzinses zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehrheitsfähig wäre, hiess es.

Die Initiative stammt vom ehemaligen Zürcher SVP-Nationalrat Hans Egloff, Ex-Präsident des Hauseigentümerverbands (HEV). Er wollte die Anfechtung des Anfangsmietzinses nur bei einer Notlage des Mieters oder der Mieterin zulassen.

Hans Egloff, alt-Nationalrat, Praesident HEV Schweiz, spricht waehrend einer Medienkonferenz zu Wohnungsknappheit, am Donnerstag, 20. Juni 2024 in Bern. Der neu gegruendete Bund fuer mehr Wohnraum set ...
Hans Egloff sass von 2011 bis 2019 für den Kanton Zürich im Nationalrat.Bild: keystone

Beide zuständigen Parlamentskommissionen hatten der Initiative vor Jahren Folge gegeben. Eine konkrete Gesetzesvorlage existierte jedoch noch nicht. Mehrmals war die Frist dafür verlängert worden – nun will die RK-N die Initiative abschreiben.

Dagegen will die Nationalratskommission die Arbeiten an einer anderen Mietrechtsvorlage fortführen. Mit 12 zu 10 Stimmen bei einer Enthaltung beschloss sie, Mieterhöhungen aufgrund von Orts- und Quartierüblichkeiten zu vereinfachen. Die Verwaltung wurde mit der Abklärung von noch offenen Fragen beim Begriff der Orts- und Quartierüblichkeit beauftragt.

Im November hatte das Volk an der Urne über mehr Kontrollmöglichkeiten für Vermieter bei der Untervermietung sowie eine Erleichterung der Kündigung bei Eigenbedarf abgestimmt. Beide vom Parlament verabschiedeten Vorlagen wurden abgelehnt.

Bundesrat Guy Parmelin warnte im Anschluss an die Abstimmung davor, das Mietrecht nun so zu belassen wie heute. In einigen Punkten müssten die Gesetze modernisiert und aktualisiert werden. Dazu brauche es einen transparenten, konstruktiven Dialog aller Betroffenen. Auf der einen Seite brauche es einen wirksamen Mieterschutz, auf der anderen Seite auch unternehmerische Freiheiten für Investoren. (sda/thw)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
37 Wohnungsinserate, die jeden Mieter abschrecken
1 / 39
37 Wohnungsinserate, die jeden Mieter abschrecken
Die Einrichtung gibt bereits eine Idee davon, was ästhetisch in dieser Wohnung alles möglich ist. Bild: terriblerealestateagentphotos

Auf Facebook teilenAuf X teilen
Badran: «Man hat gemerkt, es ist gäbig bei Mieterwechsel den Mietzins zu erhöhen»
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
OrDa84
14.02.2025 17:19registriert August 2021
Sie lernen es nicht.
Gut, dass die eine Vorlage versenkt wurde, aber die Andere bezüglich Mieterhöhungen wegen "Ortsüblichkeit" wird niemals durchkommen.
Die Mühe und vorallem das Geld für die Sitzungen und später die Abstimmung (denn dagegen würde zu 100% das Referendum ergriffen) können sie sich echt sparen.
650
Melden
Zum Kommentar
avatar
käluscht
14.02.2025 18:08registriert Oktober 2022
Falls Parmelin will, dass eine Mietrechsvorlage vor dem Volk eine Chance hat, sollte er eine Pflicht zur Angabe des Mietzinses des Vormieters vorschlagen.
591
Melden
Zum Kommentar
avatar
Fediverse
14.02.2025 19:14registriert Januar 2025
Mieterhöhungen gemäss Orts- und Quartierüblichkeiten. Die Bürgerlichen sind noch zu feige um es korrekt zu bezeichnen - Marktmiete nennt man das.

Falls dies irgendwann an die Urne kommt, wird es hoffentlich versenkt.
431
Melden
Zum Kommentar
10
    Deutsche Gastronomie-Ketten entdecken die Schweiz – diese neuen Formate öffnen
    Deutsche Gastronomie-Riesen expandieren mit neuen Konzepten in der Schweiz. Für sie ist das Land ein attraktiver Markt. Diese Neuerungen kommen auf die Konsumentinnen und Konsumenten zu.

    Das neue Konzept tönt nach Italianità: Voraussichtlich Ende Mai wird in Zürich in der Nähe des Hauptbahnhofs das erste Schweizer Restaurant der Kette «60 seconds to Napoli» eröffnet. Doch hinter dem Format, das mit neapolitanischer Pizza wirbt, steckt ein Gastro-Riese aus Deutschland: die Gustoso-Gruppe. In der Schweiz betreibt sie bereits 19 Restaurants der Formate «Cucina» und «Burgermeister» in Zürich, Basel, Luzern, St.Gallen und Winterthur.

    Zur Story