«Grenzen überschreiten – Horizont erweitern»: Unter dieses Motto will der Baselbieter SP-Nationalrat Eric Nussbaumer sein Jahr als Nationalratspräsident stellen. Er forderte vom neu vereidigten Nationalrat, den eigenen gedanklichen Gartenzaun auch mal «niederzutrampeln».
Politik beginne immer mit der eigenen Überzeugung und Sichtweise, sagte der neu gewählte Nationalratspräsident Eric Nussbaumer (SP/BL) am Montag im Nationalrat. Und nicht selten brauche es Mut und Kraft, die scheinbar logische und gefestigte eigene Position in Frage zu stellen.
In der Schweiz sei ein Hinausgehen über eigene Grenzen eigentlich einfach. Wer den Röstigraben als etwas Verbindendes betrachte, werde ihn problemlos überschreiten. Und wer das Gotthardmassiv nicht nur als Mythos betrachte, sondern als verbindenden Passübergang oder als verbindende Tunnelstrecke, trage schon sehr viel Horizonterweiterung in sich. Die europäische Kontinentalwasserscheide zeige auch die Bedeutung der Schweiz mitten im europäischen Kontinent.
«Wer den eigenen, gedanklichen Gartenzaun auch mal niedertrampelt, der wird auch in der politischen Diskussion Wege und Lösungen finden, die tragfähig sind», sagte Nussbaumer. Auf die Zahl der hängigen Vorstösse anspielend, wünschte sich der neue Ratspräsident vom Ratskollegium, den Einsatz der parlamentarischen Mittel immer sorgfältig abzuwägen.
Ebenso wie effektive Ratsarbeit wünschte sich Nussbaumer konstruktive Debatten in der grossen Kammer. Besonders willkommen hiess er die neu Gewählten im Halbrund: «Bereichern Sie diese Ratskammer mit dem frischen Wind und der Unbekümmertheit, die Sie hoffentlich mitbringen!»
Ein Vortrag der Männerstimmen Basel, geleitet von David Rossel, untermalte die Wahl des Nationalratspräsidenten musikalisch. Die Sänger leben in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie im Dreiländereck. (sda)