Wer bei nationalen Abstimmungen das Ergebnis vorhersagen will, muss auf die Luzerner Gemeinde Ebikon schauen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der ETH Lausanne in einer Studie. Über diese berichtete am Freitag das SRF-Regionaljournal Zentralschweiz. Bei 49 eidgenössischen Volksabstimmungen seit 1981 stimmte Ebikon nur in zwei Fällen nicht gleich wie die Gesamtschweiz.
Die Forscher sind über die hohe Übereinstimmung erstaunt, wie Patrick Thiran, Professor für Computer- und Kommunikationswissenschaften an der ETH Lausanne, auf Anfrage sagte. Zum einen sei im Untersuchungszeitraum über die unterschiedlichsten Sachfragen abgestimmt worden, sagte Thiran. Zum anderen sei die Übereinstimmung seit drei Jahrzehnten konstant.
Die Erkenntnis der ETH Lausanne könnte für Politauguren, Parteien und Medien von Interesse sein. Der Blick auf eine einzigen Gemeinde ermögliche eine günstige und relativ präzise Vorhersage für den Ausgang einer nationalen Vorlage, sagte Thiran.
Die Gründe für die hohe Übereinstimmung sehen die Forscher teilweise in der Zusammensetzung der knapp 1000 Hektar grossen Gemeinde mit rund 12'600 Einwohnern - vier Fünftel davon mit Schweizer Pass. Die Vorortsgemeinde im Herzen der Schweiz sei zwar städtisch geprägt, verfüge aber auch über einen ländlichen Teil, sagte Thiran. (whr/sda)